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Unter einer Histaminintoleranz versteht man eine Überempfindlichkeit gegenüber einer normalen Menge Histamin, die mit der Nahrung aufgenommen wird. Histamin ist eigentlich ein körpereigener Botenstoff, der unter anderem der Abwehr fremder, potenziell toxischer Stoffe dient. Jedoch kann auch die Zufuhr von eigentlich harmlosen Stoffen zu einer übermäßigen Histaminausschüttung führen.
In diesem Falle spricht man von einer Allergie. Symptomatisch ist eine Histaminintoleranz von einer Allergie kaum zu unterscheiden, da in beiden Fällen Histamin das maßgeblich auslösende Molekül für diese Problematik ist. Deswegen wird eine Histaminintoleranz auch als Pseudoallergie bezeichnet. Die Symptome ähneln denen einer typischen allergischen Reaktion und können sich in Hautreaktionen, Übelkeit und in schweren Fällen als Schockzustände äußern. Der Hauptunterschied zu einer Allergie ist, dass bei einer Histaminintoleranz nicht der Körper selbst eine übermäßige Menge Histamin ausschüttet, sondern er gegen die geringen Mengen Histamin, die in der Nahrung vorkommen, übermäßig stark reagiert. Dies kann eine enorme Belastung für betroffene Personen darstellen, da Histamin in vielen Lebensmitteln vorkommt.
Die aktuellen Forschungsergebnisse legen nahe, dass neben einer histaminarmen Diät CBD eine wirkungsvolle Symptomlinderung darstellen kann. Es ist bekannt, dass CBD allergische Reaktionen reduzieren kann, deren Ursache im Histaminhaushalt begründet liegt. Demnach lassen sich auch die Symptome einer Histaminintoleranz mit CBD lindern.
Wirkung lange bekannt
Dass CBD aufgrund seiner Wirkung am CB2-Rezeptor histamininduzierte Symptomatiken lindern kann, ist seit Jahrzehnten bekannt. Dennoch scheint dieser Anwendungszweck von CBD bis heute noch nicht sehr verbreitet zu sein. Es gibt mehrere Studien aus den frühen 2000er Jahren, die zeigen konnten, dass CBD, sowie auch weitere Cannabinoide, die am CB2-Rezeptor wirken, eine immunologische Überreaktion gegenüber Histamin eindämmen können. Ausgelöst wird diese Wirkung durch einen bestimmten immunsuppressiven Effekt, der über den CB2-Rezeptor aktiviert wird. Zusätzlich ist auch das Endocannabinoidsystem selbst an der Ausschüttung von Histamin beteiligt. Es konnte gezeigt werden, dass eine agonistische Wirkung am CB1-Rezeptor die Histaminausschüttung erhöht und eine antagonistische Wirkung diese wiederum hemmt.
Da auch CBD ein indirekter Antagonist am CB1-Rezeptor ist, lassen sich mit ihm vergleichbare Reduktionen der Histaminausschüttung erzielen. Körpereigenes Histamin wird vor allem durch die Mastzellen ausgeschüttet. Bei diesen handelt es sich um bestimmte Arten von weißen Blutkörperchen, die eine Reihe von Botenstoffen produzieren. Da es sich bei einer Histaminintoleranz oftmals um ein Ungleichgewicht zwischen körpereigenem und extern zugeführtem Histamin handelt, ist auch die Eindämmung der körpereigenen Produktion von Bedeutung. Im Wesentlichen handelt es sich hierbei um eine Überreaktion des Immunsystems, welches mit Entzündungsreaktionen reagiert.
Genau diese lassen sich mit CBD oder anderen CB2-Cannabinoiden eindämmen. Über den CB2-Rezeptor werden bestimmte Peptide gehemmt, die für die Symptome bei einer Überreaktion zuständig sind. Ferner haben Cannabinoide wie CBD eine regulierende Wirkung auf ein Nukleotid mit dem Namen cAMP. Dabei handelt es sich um einen speziellen Typ von Nukleotid, welcher durch G-Protein gesteuerte Rezeptoren, zu denen auch die beiden wichtigsten Cannabinoidrezeptoren gehören, freigesetzt wird. cAMP hat vielfältige Funktionen im intrazellulären Stoffwechsel. Unter anderem können damit verschiedene histaminbedingte Entzündungsreaktionen beeinflusst werden.
CBD auch bei Begleitsymptomen wirksam
Neben der eigentlichen Immunreaktion können die weiteren Symptome, die im Zusammenhang mit einer Histaminintoleranz auftreten, sehr vielschichtig sein. Gegen einige von ihnen kann CBD eine sinnvolle Medikation darstellen. Besonders zu nennen sind an dieser Stelle Angstzustände. Dies ist ein Symptom, welches von einigen Patienten im Zusammenhang mit einer Histaminintoleranz geschildert wird. Es ist bekannt, dass CBD bei entsprechender Dosierung eine angstlösende Wirkung entfaltet. Auf diese Weise stellt es auch bei einer Histaminintoleranz eine sichere und suchtfreie Alternative zu anderen anxiolytischen Medikamenten dar.
Durch die entspannende Wirkung wirkt CBD schlaffördernd, was sich ebenfalls positiv auswirkt, da Schlafprobleme ein weiteres häufiges Begleitsymptom darstellen. Kopfschmerzen sind ein weiteres Problem, das in diesem Zusammenhang häufig auftritt. Auch dagegen kann CBD eine Option sein, wobei es jedoch verschiedene Arten von Kopfschmerzen gibt und der exakte Wirkungsmechanismus von CBD in diesem Zusammenhang noch nicht bekannt ist. Es finden sich jedoch exemplarische Berichte von Patienten im Internet, die von einer hohen Wirksamkeit von CBD bei dieser Problematik berichten. Vermutet wird, dass die schmerzstillende Wirkung von CBD bei dieser Art von Kopfschmerzen über eine indirekte Beteiligung des Serotoninsystems zustande kommt.