Als Burn-out bezeichnet man den Zustand einer vollkommenen mentalen Erschöpfung aufgrund permanenter Überlastung. Dieser Zustand der Erschöpfung kann bis zur vollkommenen Arbeitsunfähigkeit gehen. Obwohl in unserer Zivilisation seelische Erkrankungen bis heute leider noch immer ein Tabuthema ist, kann nicht geleugnet werden, dass langsam aber sicher Burn-out zu einer neuen Volkskrankheit wird.
Die Erwartungen und der Stress in der Arbeitswelt nehmen stetig zu. Für eine solche Dauerbelastung im permanent roten Bereich sind viele Menschen einfach nicht ausgelegt. Es gibt Berufe, die besonders prädestiniert sind für die Entwicklung von einem Burn-out, wie Kranken- und Pflegeberufe. Doch nicht nur das berufliche Umfeld bringt viele an den Rand der Belastbarkeit. Gerade auch mit zusätzlichen Konflikten und Stress im Privatleben ist häufig ein Burn-out vorprogrammiert.
Viele Cannabinoide, wie CBD, haben eine lindernde Wirkung auf eine Vielzahl von seelischen Reizzuständen, die auch im Kontext eines Burn-out auftreten können. Auch in der breiten Masse ist CBD mittlerweile aufgrund seiner entspannenden Wirkung angekommen. Es gibt nun eine brasilianische Studie, die bei stark beanspruchten medizinischen Fachkräften untersucht hat, inwiefern CBD geeignet ist, die Symptome von Burn-out zu lindern.
CBD als Ergänzung zur Standardtherapie
Bei einer im Jahr 2021 durchgeführten Studie in einer Universitätsklinik in São Paulo, wurden 120 Personen aus dem medizinischen Pflegepersonal ausgewählt, die an Symptomen litten, die auf ein Burn-out schließen lassen. Diese Personen wurden dann in zwei Gruppen zu je 60 Personen aufgeteilt. Die erste Gruppe erhielt die Standardtherapie aus der Schulmedizin, welche bei Burn-out vorgesehen ist. Die zweite Gruppe erhielt zusätzlich CBD. Ziel der Studie war es, herauszufinden, ob die zusätzliche Gabe von CBD eine signifikante Verbesserung des Zustandes bringen kann.
Über einen Zeitraum von 28 Tagen, erhielt die CBD-Gruppe 2-mal täglich 150 mg CBD oral in Form einer Kapsel verabreicht. Während dieser Phase wurde in beiden Gruppen wöchentlich die aktuelle subjektive seelische Verfassung beurteilt. Die Beurteilung erfolgte mithilfe eines standardisierten Fragebogens, der speziell zur Einschätzung der Schwere eines Burn-outs entwickelt wurde. Bei diesem Fragebogen handelt es sich um den sogenannten Maslach Burn-out Inventory Fragebogen, dessen Endresultat im Bereich von 0 bis 54 Punkten, den Schweregrad der mentalen Erschöpfung angibt.
Zusätzlich wurden mit weiteren Fragebögen auch noch die typischen Begleiterscheinungen, die häufig mit Burn-out assoziiert sind, abgefragt. Zu diesem Zweck wurde ebenfalls mit standardisierten Fragebögen, die Intensität von Angstzuständen und Depressionen erfasst. Zur Beurteilung der Intensität generalisierter Angstsymptome kam der GAD-7 Fragebogen zur Anwendung. Die Intensität der Depressionen wurde mittels PHQ-9 Skala erfasst.
CBD lindert Symptome messbar
Schon nach kurzer Zeit zeigte sich bei der Gruppe, die zusätzlich zur Standardtherapie CBD erhalten hatte, in allen statistisch erfassten Parametern ein deutlicher Punkteunterschied. Es kam sowohl bei der Intensität der Burn-out-Symptome, als auch bei den Begleiterscheinungen wie Depressionen und Angstzuständen, zu einem signifikant stärkeren Rückgang als bei der Kontrollgruppe, die nur die Standardtherapie erhalten hatte. Als Datengrundlage wurde jeweils der Mittelwert von jeder Gruppe herangezogen. Ein besonders deutlicher Unterschied zeigte sich im Grad der emotionalen Erschöpfung, also beim Kernsymptom von Burn-out.
Während es bei der Gruppe, die nur die Standardtherapie erhalten hatte, sogar zu einem leichten Anstieg auf der Punkteskala kam, zeigte sich bei der CBD-Gruppe von Beginn an ein signifikanter Abfall der Skala. Am Ende des Beobachtungszeitraums von 28 Tagen, gab es auf dieser Skala den sehr deutlichen Unterschied von 12 Punkten. Bei der Gruppe, die nur die Standardtherapie erhalten hatte, lag der durchschnittliche Wert am Ende bei 36 Punkten, während er ein der Gruppe, die CBD erhalten hatte, lediglich 24 betrug.
Auch die Begleiterscheinungen wie Angst und Depression wurden in der CBD-Gruppe erheblich effektiver gelindert. Am Ende der 4 Wochen, wies die Gruppe, welche die Standardtherapie erhalten hatte und insgesamt nur leichte Verbesserungen zeigte, auf der Depressions-Skala einen Durchschnittswert von 11 auf, während er in der CBD-Gruppe auf knapp über 6 gesunken war.
Ein ähnlich signifikanter Unterschied zeigte sich auch auf der Angstskala. Hier erreichte die Standardtherapie nach 4 Wochen einen Wert von 10 Punkten, während die CBD-Gruppe bei 6 Punkten lag. Auch die Verträglichkeit von CBD, war trotz der vergleichsweise hohen Dosis sehr gut. Lediglich bei zwei Personen kam es zu Nebenwirkungen, sodass diese die Studie vorzeitig beenden mussten. In beiden Fällen handelte es sich vermutlich um eine allergische Reaktion, die nach Beendigung der CBD-Einnahme wieder vollständig abgeklungen war.