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Israel ist, was den medizinischen Nutzen, die Erforschung und Weiteres von Cannabis angeht, sehr weit fortgeschritten. Sie gelten in Fachkreisen als die Pioniere für Medizinalhanf schlechthin. Aktuell gibt es neue Erkenntnisse und Fortschritte bei der Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Autismus. Wir haben dieses Thema bereits in diesem Artikel aufgegriffen und beleuchten es noch einmal im Detail.
MODI’IN IN ISRAEL — Noa Shulman, 17 Jahre alt, gehört zu den Kindern, die schon im Kindergarten und in der Schule als Egozentriker mit einem gehörigen Spleen aufgefallen sind. Sie lebt scheinbar völlig in sich zurückgezogen in ihrem ganz eigenen Universum und tut sich schwer bei der Kommunikation mit der Außenwelt: Noa leidet an Autismus. Wenn Noa aus der Schule nach Hause kommt, wird sie von ihrer Mutter Yael mit dem Löffel gefüttert – Süßkartoffelpüree gemischt mit einem aus Cannabis gewonnenen Öl. Noa ist Teil der ersten klinischen Studie weltweit, die die Vorzüge von medizinischem Marihuana bei der Behandlung von Heranwachsenden mit Autismus aufzeigen und beweisen soll.
Die positive Wirkung soll bewiesen werden
Diese Studie könnte der Durchbruch sein und für Millionen Betroffene und deren Eltern Hilfe und Linderung der Symptome bedeuten. Die Studie startete im Januar diesen Jahres im Shaare Zedek Medical Center in Jerusalem. 120 Kinder und junge Erwachsene im Alter von 5 bis 29 mit leichten und schweren autistischen Zügen nehmen an der Studie teil, die im erst 2018 enden wird. Die Gruppe soll täglich Cannabis zu sich nehmen, geplant sind zweimal zwölf Wochen, unterbrochen von einer einmonatigen Pause. Einen Joint raucht dabei allerdings niemand. Verabreicht wird ein Extrakt aus Cannabidiol, das im Verhältnis von 20 zu 1 zusammen mit Olivenöl gemischt wird.
Es gab schon lange Anhaltspunkte, dass Cannabidiol (CBD) Kindern und Jugendlichen wie Noa hilft, wie es bisher keine andere Behandlung oder Medikation konnte. Diese Studie soll jene beweisen.
Als erstes Land weltweit genehmigte Israel 1992 die Verwendung von medizinischem Marihuana. Genau wie Kanada und die Niederlande wird dieses medizinische Programm vom Staat unterstützt und von der Regierung bezahlt.
Tamir Gedo, CEO von „Breath of Life Pharma*“, welche das Cannabisöl für die Teilnehmer der Studie herstellen, gab an, dass eine Mutter ihm Folgendes mitteilte: „Mein Kind spricht ununterbrochen. … Er hat zuvor nie auch nur ein Wort gesagt. Und er ist zwölf Jahre alt.“ Natürlich gibt es auch Bedenken von außen, was die Studie anbelangt. Kinderärzte aus Amerika befürchten Schäden am Gehirn der Teilnehmer/innen aufgrund der frühen Einnahme von Cannabis. Doch Gedo sieht das anders, andere Medikamente wie Opioide schaden den Kindern viel mehr. „Diese Familien haben keine andere Hoffnung.“
In Deutschland wird die Zahl von Autisten auf rund 35.000 geschätzt.
*“Breath of Life Pharma“ (BOL Pharma) wird von einem erfahrenen Team von medizinischen Experten, Wissenschaftlern und Cannabis Business Experten geleitet, die große Erfahrungswerte in Sachen klinischen Studien, präzisen Anbau, Landwirtschaft und Marketing von pharmazeutischen und gesundheitlichen Produkten. BOL Pharma besitzen zudem die größte Cannabis Plantage in Israel, die für medizinische Zwecke genutzt wird. Ihre Spezialgebiete umfassen Immunologie (Multiple Sklerose, Fibromyalgie), Schmerztherapie (Chronische Schmerzen, Neurologische Schmerzen), Gastrointestinal Krankheiten (IBD), Rheumatologie (Osteoarthritis), Dermatologie (Psoriasis, Atopische Dermatitis).