Die UNGASS 2016 wurde auch in den großen Mainstream Medien wahrgenommen, aber nahm keine besondere Bedeutung ein. Wenige Wochen nach der UNGASS 2016 interessiert es kaum noch. Innerhalb der Aktivisten oder der interessierten Beobachter gab es viele, die Hoffnungen hatten. Viele haben hingegen nicht mehr als die erreichte Minimalauflockerung, erwartet. Wird von einem World Drug Problem gesprochen, dann haben betreffende Personenkreise vermutlich noch nicht ganz zur Realität zurückgefunden. Es ist ein Problem mit dem War on Drugs, welcher als organisierte Menschenrechtsverletzung gewertet werden kann und damit ein Verbrechen darstellen würde.
Die Sitzungen mit viel Gerede der UNGASS 2016 wurden im Livestream übertragen und sind möglicherweise noch über Jahre aufrufbar. Bereits in der Eröffnungsrede, in der die Problematik für die armen Produzenten, die unterversorgten Patienten und die vielen inhaftierten Konsumenten eingearbeitet wurde, vielen die wiederkehrenden Worte „World Drug Problem“ auf. Jetzt werden viele Drogen seit fast 100 Jahren international geächtet. Die Drogenszenen verhärten sich durch diese Repression. Dealer verkaufen getrieben durch höhere Gewinnspannen mehr Drogen. Sie verkaufen verstreckte und gefährlichere Substanzen. Kartelle gefährden die Sicherheit ganzer Länder und missachten die Menschenrechte. Viele Patienten können sich wegen der Verbote nicht genügend medizinisch versorgen.
Viele oder sogar die allermeisten Konsumenten haben mehr Probleme mit den Drogenverboten als mit den eigentlichen Drogen. Eben das Drogenverbot ist das eigentliche World Drug Problem. Wie kann man denn jetzt auf der UNGASS 2016 von einem „World Drug Problem“ sprechen, das zu beheben sei? Müsste das nicht eher „The Problem with the War on Drugs“ lauten? Diesen könnte man immerhin nicht nur als Fiktion überwinden.
Träumen wir uns die Welt, wie sie uns gefällt?
Die netten Träumer aus UN Kreisen möchten sich also bei „Wünsch dir was“ mit „Recht und Ordnung“ eine drogenfreie Welt aus dem Hut ziehen und blenden dabei Alkohol, Tabak, Koffein und vor allem die vielen bedenklichen Medikamente völlig aus. Wären nicht auch das Substanzen, die dieses World Drug Problem ausmachen und mit Waffengewalt zu bekämpfen wären?
Diese verblendeten Idealisten laufen einer nicht realisierbaren Fiktion hinterher, an der die ganze Welt und nicht nur der einzelne Bürger beträchtlichen Schaden nimmt. Dieser War on Drugs ist ein Krieg gegen Menschen, mit dem andere Kriege z.B. in Vietnam, Afghanistan, Kolumbien oder auch Mexiko finanziert werden. Wie kann denn die UNGASS 2016 dieses Problem mit dem War on Drugs billigen und stützen? Es wird niemals eine drogenfreie Welt geben. Es ist ein Grundbedürfnis der Menschen, sich mit irgendetwas zu berauschen oder zu dopen. Da könnte man auch Sex samt Masturbationshandlungen verbieten wollen. Das geht einfach nicht!
Mit höheren Gewinnspannen auf dem Schwarzmarkt wird der Drogenhandel noch attraktiver und zugleich gefährlicher. Dieses „World Drug Problem“ kann doch niemals mit einem „War on Drugs“ als Krieg gegen Menschen gelöst werden. Wie soll man die Menschen schützen, wenn Kartelle extrem bedenkliche Drogen verkaufen und sich den Weg frei schießen, weil der Drogenhandel verboten ist? Für was sollte das Drogenkartell Qualitätskontrollen und Jugendschutz einführen?
Das World Drug Problem durch Regulierung mindern
Mit nicht umsetzbaren Verboten kontrolliert man den Drogenkonsum nicht sondern durch Regulierung. Deswegen müssen Drogenverbote überwunden werden, um Drogen regulieren zu können. Gefährlichere Drogen können stärker reguliert werden. Den Zugang zu Cannabis zu erschweren bedeutet jedoch, dass die Konsumenten möglicherweise deswegen auf ganz andere Substanzen ausweichen und dadurch den Schaden nehmen, den man als anmaßender Besserwisser doch angeblich abwenden wollte.
Jugendschutz, die Qualitätskontrollen, die Trennung der Substanzen und Szenen sowie weitere Punkte lassen sich nicht mit einer Fiktion, sondern nur durch Regulierung umsetzen. Das wird nicht zu 100 % perfekt umsetzbar sein und das „World Drug Problem“ umfassend beheben. Aber Regulierung wäre doch viel humaner und viel besser als der von Anfang an zum Scheitern verurteilte „War on Drugs“. Nur dann, wenn es legale Möglichkeiten gibt und lediglich die schwarzen Schafe gejagt werden, kann man dieses „World Drug Problem“ in den Griff kriegen.
Bis zu dem Punkt können sich weiterhin Terroristen dank der Drogenverbote finanzieren. Bis dahin macht es für den Dealer keinen Unterschied, ob seine Drogen von guter oder schlechter Qualität sind, solange sie gekauft werden. Deswegen sollten all diese Moralapostel mitsamt ihrer angeblich guten Absichten und die ganzen Verbotskrieger zum Mond geschossen werden. Dort können sie dann weiter träumen und ihren Traum für sich selber gerne auch ausleben. Aber wir hätten unsere Ruhe und könnten das Leben wieder genießen.