Laut Nietzsche soll der Mann zum Kriege und die Frau zur Erholung des Kriegers erzogen werden, wobei in Zeiten der Gleichberechtigung der weibliche Part vielleicht durch Cannabis ersetzt werden könnte. Ohnehin dient die Dame heute genauso beim Militär wie die Herren der Schöpfung und nach einem harten Einsatz sehnen sich alle Geschlechter nach ein wenig Entspannung.
Während in der Freizeit und im Fronturlaub gesoffen werden darf bis der Arzt kommt, gelten Cannabinoide wie THC als so riskant, dass vorgeblich nach einem Konsum Piloten auf Gras abstürzen oder die bekiffte Mannschaft auf dem U-Boot mit Nuklearraketen herumspielt. Bis dato blieben Haschisch und Marihuana beim US-Militär streng verboten, doch Forschung, Aufklärung und politische Legalisierung stellen in puncto Hanfkonsum nun auch diese Vorschriften samt der üblichen Fake News infrage.
Neue Rekruten wollen auch mal Gras rauchen
So sieht es aus im 21. Jahrhundert und während man in Bayern bei solchen Avancen durch die Hanf Community sofort drohend das Bierglas schwenkt, beschäftigt sich in den USA der Kongress mit Cannabis beim Militär. Konkret geht es um die ständigen Drogentests auf THC, die schon mal eine unehrenhafte Entlassung nach sich ziehen und vor allem neue Rekruten den Dienst an der Waffe als wenig attraktive Option erscheinen lassen. Junge Leute haben immer öfter keinen Bock mehr auf den Kater vom Alkohol, wissen um die Gefahren durch Tabak und fordern ihr Recht auf freie Wahl beim Relaxen genauso hartnäckig ein wie Senioren oder Patienten.
Bei uns spielen sich Verfassungsrichter und Politiker als Moralapostel auf und verbreiten leider weiterhin gezielt Storys zum Cannabis, die seriöse Forschung seit langer Zeit wahlweise als konstruiert oder schlicht übertrieben entlarvt. Soldaten dürfen zwar kämpfen und ihr Leben riskieren, werden jedoch beim Thema Hanf betrachtet wie gefährliche Defätisten, deren THC Konsum am Ende vielleicht zur Niederlage eines Dritten Weltkriegs beiträgt. Natürlich redet niemand vom Joint an der Flak und auch den Vaporizer im Panzer wird es nicht geben – eine Tüte auf der Stube nach Dienstschluss hingegen ist möglicherweise bald in Ordnung.
Wer sich fragt, warum von Militär bis Pflege junge, gut ausgebildete Fachkräfte lieber nach Amerika gehen, sollte laut vieler Studien zum Thema auch den Umgang mit Cannabis als Genussmittel betrachten. Die Streitkräfte der USA brauchen motiviertes Personal, das Wertschätzung verlangt und Respekt und gerade weil die Hanfpflanze so gründlich erforscht wird, lässt sich die junge Generation nicht mehr so einfach durch lachhafte Fake News für dumm verkaufen. Das haben selbst konservative Politiker aus Florida erkannt und fordern im Kongress in Washington die landesweite Abschaffung vom THC Drogentest bei Rekrutierung und Beförderung von Armeeangehörigen.
Soldaten schätzen Cannabismedizin und Hanfprodukte als Genussmittel
Klar kann man sich auch im Jahr 2023 noch hinstellen und mit dem Zeigefinger auf erwachsene Bürger in Uniform zeigen, vom gefährlichen „Kiffer“ reden und am Militärdienst interessierte Leute so dauerhaft verschrecken. Zumindest die Vereinigten Staaten springen stattdessen aber lieber über ihren eigenen Schatten und sorgen vor, egal ob es bei den vielen erhofften Neuverpflichtungen nun um Planungen zur Verteidigung von Taiwan geht oder um die üblichen Kohlen im Feuer der verbündeten Europäer.
Bis zur vollautomatischen Roboter-Armee braucht es wohl noch eine Weile und menschliches Kanonenfutter möchte umworben werden, was ohne Respekt vor der Privatsphäre in einem modernen Rechtsstaat immer seltener funktioniert. Wie bei Fragen zu THC am Steuer oder auf der Arbeit braucht es klare, wissenschaftlich belastbare Grundlagen, sonst winkt der mögliche Rambo gleich ab und kommt gar nicht erst zur Musterung.
Die Bundesrepublik zum Vergleich bestraft Autofahrer wie Soldaten bei Gras im Blut weiterhin ohne Skrupel, selbst wenn unzählige Untersuchungen überdeutlich zeigen, dass eine lange Nachweisbarkeit für Cannabinoide überhaupt keinen Einfluss auf das Urteilsvermögen der User hat. Wer breit zum Dienst erscheint, gehört selbstredend auch in Zukunft in die Arrestzelle und entsprechend gemaßregelt, aber nur wegen Tests ohne Aussagekraft auf gute Kämpfer verzichten, soll in Übersee bald der Vergangenheit angehören. Klar, die Bundeswehr hat nicht ganz so viel zu tun wie die Army und einen ganz anderen Personalbedarf. Wo jedoch Verteidigungsminister Pistorius (SPD) all die Rekruten für neue NATO Stützpunkte im Osten hernehmen will, bleibt schleierhaft.
Eine Öffnung für Cannabiskonsumenten wäre kein schlechter Ansatz beim Modernisieren der Truppe, scheint aber bei uns erst mal so unrealistisch wie jene eigentlich überfällige Freigabe für lizenzierte Hanf-Fachgeschäfte. Zusätzlich fragen auch Soldaten mit Angststörungen oder Depressionen nach dem Einsatz in Mali beim Arzt nach Grasblüten auf Rezept und verstehen immer weniger, wieso die geltende Rechtslage völlig konträr zu den Erkenntnissen der Wissenschaft steht. Der Kongress in den USA jedenfalls will jetzt die Bahn frei machen für mehr Anerkennung und weniger übergriffige Gesetze. Medizinalhanf bei der Armee erlauben und den Freizeitkonsum nicht mehr sanktionieren sind Ziele, die schon eine Weile vorwiegend durch Veteranen lautstark vertreten werden.
Auch beim THC verdienen Militärangehörige Respekt und Wertschätzung
Amerika pumpt viel Geld in seine Streitkräfte und gibt nun auch Millionen Dollar für Studien aus, die Cannabis gegen Schmerzen, Ängste und posttraumatische Belastungsstörungen erforschen. Der interessierte Krieger in spe soll wissen, dass die Zeit beim Militär ein Ehrendienst ist, den Gesellschaft und Politik würdigen und man darf schon fragen, wieso das eigentlich in Deutschland für die Ampelregierung bisher keine Rolle spielt. Zeitenwende, 100 Milliarden für die verrottete Bundeswehr, Panik vor dem Russen – aktuell wird dazu primär geredet und genauso wenig gehandelt wie bei der versprochenen Hanflegalisierung.
Die soll zwar kommen, jedoch derart unausgegoren, dass Beobachter das ganze verkorkste Vorhaben beim Gras sogar für pure Absicht halten. Weiterhin viel Raum für Willkür durch Polizei und Justiz, kein offizieller Verkauf für besseren Jugendschutz und ohne Veränderung zum fatalen Drogentest zwischen Moped und Schützenpanzer ist mit Sicherheit kein Fortschritt beim Cannabis im 21. Jahrhundert! Viel eher handelt es sich um eine besonders hinterlistige Form von Wahlbetrug, den man aber nicht zugibt und mal wieder angeblich schuldige, völlig nebulöse EU-Gesetze als Ausrede präsentiert. Wird ein Soldat oder eine Soldatin bei uns von den Cops auf THC kontrolliert und man findet Cannabinoide, dann setzt es garantiert fette Geldstrafen, Führerscheinentzug und Entlassung aus der Armee ohne Salut.
Immerhin ist Spießrutenlaufen nicht mehr erlaubt und doch bleibt ein mehr als fader Beigeschmack angesichts solcher Übergriffe durch den Staat, dessen Existenz die Armee verteidigt. Trotz Lebensgefahr wegen eines Joints im Bau landen und dann im finanziellen Ruin, ist absurd und einer Demokratie wohl genauso wenig angemessen wie Oppositionsparteien verbieten zu wollen, die mit populistischen Methoden den Finger in politische Wunden legen.
Es ist also denkbar, dass die USA weiterhin kaum militärische Unterstützung aus Deutschland und Europa bekommen, weil hierzulande Rekruten fehlen und Gesetzgeber sich in der üblichen Selbstgerechtigkeit suhlen. Eine Schwächung durch Hanfprodukte ist für modern aufgestellte Streitkräfte jedenfalls nicht zu erwarten, das zeigen Studien mit Soldaten ähnlich eindeutig wie mit Autofahrern oder Profisportlern.
Während Deutschland, China und Nordkorea ihr Militär zum Bier trinken zwingen und sich zudem wundern, warum junge Fachkräfte aller Art lieber in moderne Staaten auswandern, sind die USA beim Hanf mal wieder weiter und schlauer. Wobei sich nun selbst genuin konservative Volksvertreter für das Gras rauchen auf der Stube engagieren.