Qualität, Qualität, Qualität. Wenn man sich mit CBD oder Hanfprodukten auseinandersetzt, wird man bei nahezu jedem Hersteller erfahren, dass dieser die beste Qualität vertrete. Dass nicht jeder die beste Qualität haben kann, liegt auf der Hand.
Wenn man unterschiedliche Hersteller miteinander vergleichen will, begibt man sich auf kein leichtes Unterfangen. Viele verwenden biologisch angebautes Hanfsamenöl zusammen mit EU-zertifiziertem Nutzhanf für CBD Öle, die CO2-Extraktion ist der Standard. Es liegt also im Detail, wer wirklich nach der allerbesten Qualität sucht, muss sich mit der Herstellung und der Branche ein wenig auskennen.
Ein Unternehmen, welches sich gewollt als ein Gamechanger etabliert hat, nennt sich Signature Products. Als einziges Unternehmen in Deutschland übernehmen sie die komplette Wertschöpfungskette des Hanfs über den Anbau bis zum fertigen Produkt. Ihr Ziel ist es, den Markt für Hanf- und CBD Produkte nicht verkümmern zu lassen durch zu viele billige und schlechte Anbieter. Signature Products steht für die Qualität in der Hanfbranche.
Um einige offene Fragen zu klären, haben wir uns mit dem CEO von Signature Products, Florian Pichlmaier, zusammengesetzt. Im folgenden Interview klärt er darüber auf, was Qualität wirklich bedeutet, woher sie stammt und was man als Konsument wissen sollte.
Hanf Magazin: Die meisten wissen über Signature Products, dass Ihr die gesamte Wertschöpfungskette des Hanfmarktes abdeckt. Ein wichtiger Beweggrund war, dass der Markt von schlechten und minderwertigen Produkten überflutet wurde. Wann war der Punkt erreicht, an dem diese Entwicklung zu weit ging und ein Unternehmen wie Signature Products eingreifen musste? Gab es irgendwelche genauen Anlässe, dass sich auf dem Markt endlich etwas verändern musste?
Florian Pichlmaier: Zwischen Januar 2019 und Juni 2019 sind unglaublich viele CBD Unternehmen auf den Markt gekommen. Im Gespräch mit Verbrauchern haben wir vor allem seitens der Verbraucher festgestellt, dass der klassische Neukunde für CBD-Produkte völlig überfordert mit dem Angebot ist. Weder weiß er, welches CBD Produkt er nehmen soll, noch welche Dosis und welche Marke für eine hohe Qualität steht. Jeder hat mit dem besten CBD Produkt geworben und verspricht eine hohe Qualität. Wir haben die verschiedenen Produkte getestet, in Labore eingesendet und erschreckendes festgestellt.
Oftmals stimmte die auf dem Produkt gekennzeichnete CBD Dosis nicht, die THC-Werte waren zu hoch, die Unternehmen wissen nicht, woher die Ware kommt oder ob es wirklich pestizidfrei ist. Zudem werden mit falschen Versprechen geworben. Der Markt war völlig intransparent und voller minderwertiger Produkte. Das erschreckende Ergebnis hat uns im Rahmen von Signature Products dazu gebracht, die eigene Wertschöpfungskette aufzubauen. Nur so können wir folgende Kriterien sicherstellen: Herkunft der Hanfpflanze – Qualitätssicherung der Hanfpflanze und deren Verarbeitung – Inhaltsstoffe und Qualität des CBD Öls – Sicherstellung der Dosis und Kennzeichnungen auf den Produkten.
Hanf Magazin: Zahlreiche CBD-haltige Produkte lobpreisen sich dafür, ihr CBD durch die CO2-Extraktion gewonnen zu haben. Der Teufel sitzt bekanntlich im Detail, weshalb es kleine Teilaspekte des Extraktionsprozesses sind, welche die Qualität ausmachen. Worauf gilt es nun, als Hersteller zu achten, wie erhält man das bestmögliche Ergebnis durch die CO2-Extraktion?
Florian Pichlmaier: Wie von dir beschrieben liegt der Teufel im Detail. Weder die CO 2-, Ethanol- oder Ultraschallextraktion bedeutet gleich eine hohe Qualität. Jede Extraktionsmethode kann eine sehr hohe Qualität vom CBD-Öl erzeugen, aber auch eine Schlechte. Man sollte hier ausschließlich mit erfahrenen Extrakteuren zusammenarbeiten. Im Internet gibt es beispielsweise Anleitungen zur Ethanol-Extraktion; wir empfehlen aber, dies nicht selbst zu machen, da beispielsweise nicht nur die Extraktion maßgeblich ist um ein sicheres Lebensmittel/ Kosmetikprodukt/ VapeLiquid zu erzeugen. Es muss beispielsweise auch dem entsprechenden Recht konform gelagert werden. Wenn man es beispielsweise in einen nicht für Lebensmittel geeigneten Behälter lagert, kann das CBD-Öl auch schnell schlecht werden. Wir versuchen bei Signature Products genau das sicherzustellen; auch durch entsprechende externe Überprüfungen und Zertifikate.
Hanf Magazin: Was war der größte Pfusch, den Du in der Hanfbranche je erlebt hast? Kennst Du eine Story zu fatalen Fehlern in der Produktion, qualitativ abartigen Produkten oder schlichtweg Abzocke eines betrügerischen Herstellers?
Florian Pichlmaier: Es gibt ein großes bekanntes Unternehmen, welches leider fast zu den Marktführern gehört. Dieses hat massenweise im großen Stil per Zeitungsbeilage für ein CBD-Öl geworben, welches kaum CBD enthielt. Der Preis war aber einem höher prozentigen CBD-Öl gleich und wurde auch entsprechend beworben. Viele ältere Leute, die dort eingekauft haben, haben durch das von dem Unternehmen erworbene CBD-Öl nicht die versprochene Wirkung gespürt. Dadurch wurden viele Kunden enttäuscht und raten deshalb vom Kauf von CBD-Ölen ab. Vor allem waren viele der Kunden ältere Menschen, die sich schlichtweg abgezockt fühlten. Wir konnten mit vielen Kunden sprechen, die dieses CBD-Öl erworben hatten und durch unsere Produkte oder Marken, die wir mit aufgebaut haben, überzeugen. Wir sind froh, dass wir etwas gegen diese Abzocke machen konnten.
Hanf Magazin: Selbst qualitativ hochwertige Produkte herzustellen ist ein immenser Akt. Über das richtige Equipment, dem Personal, den Örtlichkeiten und einer Menge weiterer Probleme fällt einiges an Arbeit und Kosten an. Wie nehmen es Eure B2B-Kunden auf, dass sie alles an Euch outsourcen können, kommen viele Unternehmen auf Euch zu?
Florian Pichlmaier: Ja, unsere Kunden sind sehr dankbar für unseren Service. Meistens heben diese hervor, dass wir den Herstellungsprozess vollständig abdecken, keine Qualitätsüberprüfung notwendig ist oder man mit einer Vielzahl an Unternehmen gleichzeitig Verträge abschließen muss, um ein Produkt herzustellen, aber auch weil sie sich auf unsere Erfahrung verlassen können. Wir decken nämlich in unserem Leistungsspektrum auch Beratungsdienstleistungen und Marktforschung an. Gleichzeitig schätzen sie aber auch die Transparenz und dass sie sich jederzeit das Hanffeld, die Extraktion, aber auch die Abfüllung ihres eigenen Produktes anschauen können und sie dafür einen deutschen Ansprechpartner haben. Wir haben beispielsweise Hanfbauern, die ein eigenes Produkt haben wollen und nur den Hanf liefern können, aber zum anderen auch Unternehmen, die einfach nur ein fertiges Produkt haben möchten, sich mit dem Rohstoff aber überhaupt nicht auskennen.
Hanf Magazin: Jeder kleine Teilschritt bei der Produktion von Hanfprodukten ist von Bedeutung für die Qualität des Endprodukts. Wo wird am meisten geschlampt, welchen Fehler begehen Hersteller am häufigsten und was macht Signature Products anders?
Florian Pichlmaier: Beim Hanfanbau wird am meisten Pfusch getrieben. Meistens verwenden Unternehmen billiger Hanf aus dem Ausland, welches nicht pestizidfrei ist oder eine minderwertige Qualität hat. Wir sprechen dagegen direkt mit dem Hanfbauern in Deutschland, sichern die Qualität und bieten unseren Kunden den Besuch des Hanffeldes an. Aber auch bei der Kennzeichnung auf dem Produkt sind immer wieder fehlerhafte oder fehlende Angaben zu finden.
Hanf Magazin: Signature Products investiert sehr viel in Marktforschung und hat unter anderem für diesen Zweck die Eigenmarke BUDDY auf dem Markt. Welche Vorteile konntet Ihr durch die Marktforschung gewinnen? Konnte die Qualität der eigenen Produkte durch ausreichend Marktforschung verbessert werden oder liegen die Vorteile woanders?
Florian Pichlmaier: Wir können durch unsere Eigenmarke, aber auch durch unseren White-Label & Private-Label Service erkennen, welche Produkte beliebt sind und wofür diese verwendet werden. Wir sprechen durch unsere Marke BUDDY direkt mit den Kunden. Dadurch erfahren wir das Alter, das Geschlecht, Verwendungszweck und Wirkung, aber auch was sie an dem CBD-Produkt mögen oder auch nicht. Innovation, Qualität und Produktverbesserungen können wir nur dann gewährleisten, wenn wir die aufgelisteten Faktoren bei der Produktherstellung berücksichtigen.
Hanf Magazin: Auf Eurer Homepage habe ich erfahren, dass keine Anfrage quantitativ zu hoch ist, man also jede beliebige Menge an Produkten von Euch beziehen kann. Wie könnt Ihr das bewerkstelligen? Zugunsten der Qualität fahren zahlreiche Hersteller einen Schritt zurück und produzieren lieber kleine Mengen, Ihr beweist jedoch, dass es auch anders geht. Wie lässt sich das erreichen, dass trotz der immensen Qualitätsansprüche keine Anfrage zu hoch ist?
Florian Pichlmaier: Wir haben die einzelnen Bereiche innerhalb unserer Firma nicht über Nacht aufgebaut. Stattdessen haben wir jeden einzelnen Service über eine längere Zeit nach und nach mit entsprechenden Experten aus der Branche bestückt. Wir arbeiten daran ständig und werden auch nicht damit aufhören Prozessverbesserungen durchzuführen und die Qualitätsansprüche zu erhöhen. So haben wir uns ein größeres Portfolio an Hanfbauern angelegt, die alle Kriterien erfüllen. Dadurch können wir eine hohe Menge an Hanf-Biomasse inkl. hoher Qualität, welches zur Extrakation verwendet wird, gewährleisten.
Hanf Magazin: Bei CBD- und Hanfprodukten liest man so gut wie immer, dass biologisch angebauter EU-zertifizierter Nutzhanf verwendet wurde. Reicht diese Bezeichnung als Qualitätsmerkmal bereits aus oder gibt es unter den Bio EU-zertifizierten Nutzhanfsorten noch Unterschiede, welche die Qualität beeinflussen?
Florian Pichlmaier: Es sind noch sehr viele weitere Faktoren für die Qualität maßgeblich. Beispielsweise die Trocknung des Hanfs, Lagerung, die Extraktion und die Abfüllungsstandards. Der EU-zertifizierte Nutzhanf ist eher ein Indiz dafür, dass die THC-Werte nicht überschritten sind. Die verschiedenen Sorten erbringen zudem ein unterschiedlichen CBD und THC-Gehalt beim Anbau mit. Dementsprechend muss für das Extrakt unterschiedlich viel Nutzhanf verwendet werden, um dieselbe Menge an CBD-Extrakt zu erhalten. Ferner kann es sich bei dem Nutzhanf zwar um Bio-Nutzhanf handeln, wenn aber die folgenden Prozessbereiche nicht lebensmittelkonform produziert werden, kann die Qualität sehr schlecht sein. Bedeutet: Man muss sich die ganze Wertschöpfungskette anschauen, um sicherzustellen, dass die Qualität den eigenen Anforderungen entspricht.
Hanf Magazin: Signature Products verfügt über eine Lifestyle-Eigenmarke namens Buddy. Würdet Ihr behaupten, dass diese die besten CBD Produkte deutschlandweit oder sogar weltweit bereithält?
Florian Pichlmaier: Das wäre Unsinn. Jeder definiert „bestes CBD-Produkt“ anders. Wir verwenden beispielsweise MCT-Öl als Trägeröl. Wenn ein Kunde aber lieber Hanfsamenöl möchte, wird er bei BUDDY nicht fündig. Genauso gibt es beim Geschmack vom Extrakt und Aroma unterschiedliche Meinungen. Was wir aber mit sehr gutem Gewissen sagen können, ist, dass die Qualität den derzeit höchsten Standards entspricht.
Hanf Magazin: Zum Abschluss: 2019 wurde Signature Products mit einer Vision gegründet, da zu viele schlechte Hanfprodukte im Umlauf waren. Konntet Ihr bereits erste Fortschritte verzeichnen, die Hanfbranche langfristig zu ändern und hoffentlich noch mehr in Richtung hoher Qualität zu lenken?
Florian Pichlmaier: Auf jeden Fall haben wir darauf einen Einfluss. Die Anzahl der bei uns produzierenden Unternehmen wächst ständig. Ferner befinden sich darunter auch sehr bekannte Marken, die eine Vielzahl an Kunden jeden Tag erreichen. Wir können daher mit gutem Gewissen schlafen, wenn die Endkunden unserer Kunden Produkte anwenden. Allerdings gibt es immer noch viel zu tun, denn: Wir führen immer noch zahlreiche Tests auf dem Markt in Europa durch und merken, dass immer noch viel getrickst wird. Wir haben deshalb noch eine lange Reise vor uns, bis wir europaweit flächendeckend einen hohen Mindeststandard haben.
Die Hanfbranche in Deutschland befindet sich zurzeit also anscheinend mehr oder weniger im Umschwung. Die Zeit wird offenbaren müssen, ob sich in Zukunft nur qualitativ hochwertige Produkte durchsetzen oder ob Billiganbieter weiterhin große Teile des Marktes abgreifen werden. Zudem ist nur zu hoffen, dass sich die Anzahl der Pfusches in der Hanfbranche in Zukunft drastisch reduzieren wird.
Wer sich ein wenig mehr mit dem Herstellungsprozess von Hanf- oder CBD-Produkten auseinandersetzen will, soll an dieser Stelle auf die Homepage von Signature Products verwiesen werden. Hier findet man fachmännische Infos über das Handwerk, wofür wir Florian Pichlmaier nochmals persönlich danken wollen.