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Die Reform der Cannabispolitik in Deutschland hat nicht nur den Umgang mit Cannabis als Genussmittel verändert, sie hatte darüber hinaus auch großen Einfluss auf die Nutzung von Cannabis als Medizin. Während zuvor nur wenige Unternehmen durch ein aufwendiges Ausschreibungsverfahren eine Genehmigung zum Anbau von Medizinalcannabis erhielten, kann die Lizenz für die Cannabis-Kultivierung heute durch Antrag erworben werden.
Bislang war es also gar nicht möglich, den Bedarf der deutschen Patienten durch Cannabis zu decken, das keine lange Reise rund um den Globus hinter sich hatte. Neben dem Anstieg der deutschen Eigenproduktion von THC-haltigen Cannabisblüten kann jetzt sogar auch von den Nachbarn in der Schweiz Medizinalcannabis bezogen werden, genauer gesagt von dem bekannten Hersteller GrowMotion.

Auf einer der fortschrittlichsten Anbauanlagen in ganz Europa baut GrowMotion Cannabis gemäß höchsten medizinischen Standards an. Von den hochmodern ausgestatteten 6000 Quadratmeter Anbaufläche ist bis jetzt nur ein kleiner Teil ausgelastet und so steht für zukünftige Erweiterungen der Produktionsmengen noch reichlich Kapazität zur Verfügung. Nah an den Patienten und der Community, mit einem besonderen Teamspirit und der Leidenschaft für die Pflanze, wurde GrowMotion innerhalb weniger Jahre ein riesiger Erfolg.
Mit der Lizenz für die Produktion von THC-Medizinalcannabis und dem Raum für weitere Expansion wird sich dies auch in der Zukunft so fortsetzen. Im Gespräch mit Hazir Baba-Shech wollten wir hinter die Kulissen von GrowMotion blicken und dabei etwas mehr über die jüngst erworbene THC-Lizenz erfahren. Und natürlich auch über die daraus resultierenden Cannabisprodukte, die bald für Patienten erhältlich sein werden.
Hanf Magazin: Holen wir kurz einmal aus und gehen zu den Anfängen der Geschichte von GrowMotion zurück. Wie kam die Idee zur Unternehmensgründung zustande? Hast Du vorher auch schon mit Cannabis zu tun gehabt?

Hazir: Bis zu meinem 26. Lebensjahr hatte ich keinerlei Berührungspunkte mit Cannabis, obwohl es in meiner Umgebung weitverbreitet war. Ich neige dazu, mich intensiv in Themen zu vertiefen, die mich interessieren – besonders beruflich. Das führt oft dazu, dass ich Schwierigkeiten habe, abends abzuschalten und nicht mehr an die Arbeit zu denken. Ein Freund brachte mich auf die Idee, dass Cannabis mir dabei helfen könnte. Ich entschied mich, es auszuprobieren. Von diesem Moment an begann ich, mich intensiver mit der Pflanze und ihrem Potenzial auseinanderzusetzen – und entwickelte eine Faszination für sie.
Hanf Magazin: Wenn Du heute über die ersten Tage von GrowMotion nachdenkst, was waren die größten Herausforderungen, die Du (bzw. GrowMotion als Firma) zu bewältigen hattest? Gab es Momente, in denen Du gezweifelt hast, ob sich die Investition von Geld, Zeit und Arbeit lohnen wird?
Hazir: Die größte Herausforderung bestand darin, in eine noch junge Industrie einzusteigen, in der es kaum Erfahrungswerte für den Bau einer Cannabis-Produktionsanlage gab. Es wäre ein Trugschluss zu glauben, man könne einfach die Konzepte aus Kanada oder den USA übernehmen, da diese Länder mit völlig anderen Miet- und Energiekosten arbeiten. Unser Ziel war es, eine effiziente Lösung zu finden, die unter den wirtschaftlichen Bedingungen der Schweiz rentabel ist. Deshalb haben wir ein System mit drei Ebenen entwickelt, das es uns ermöglicht, auf nur 157 m² insgesamt 3.000 Pflanzen anzubauen – so reduzieren wir nicht nur die benötigte Mietfläche, sondern auch den Energieaufwand für Heizung und Kühlung auf ein Minimum.


Hanf Magazin: Nun habt ihr gerade einen Eurer größten Meilensteine erreicht, GrowMotion konnte sich für den Anbau von THC-Cannabis lizenzieren lassen. Erzähl mir ein wenig vom Weg bis zu diesem Punkt? Was musste GrowMotion dafür leisten, um die THC-Lizenz zu erhalten?
Hazir: Von Beginn an haben wir unsere Produktionsanlage nach GACP-Standards aufgebaut. Allerdings fehlten anfangs noch einige entscheidende Elemente, darunter bürokratische Genehmigungen, standardisierte Arbeitsprozesse (SOPs), das Track-and-Trace-System, das Sicherheitskonzept sowie die Post-Harvest-Räume.
Hanf Magazin: Erzähl uns ein wenig über die Details der THC-Lizenz. Wie viel produziert ihr? Ist das alles für den deutschen medizinischen Markt oder wird es die Produkte auch woanders geben?



Hazir: Derzeit produzieren wir jährlich zwischen 1,6 und 1,8 Tonnen und konzentrieren uns dabei ausschließlich auf den deutschen Markt, wo wir unsere Marke GrowMotion bereits erfolgreich etabliert haben. Dennoch beobachten wir gespannt die Entwicklungen in der Schweiz und sind offen sowie motiviert, auch dort mit unseren Produkten Fuß zu fassen. UK entwickelt sich auch gerade in eine sehr gute Richtung, aber unser Hauptfokus besteht derzeit darin, nicht nur ein Produzent von Cannabis zu sein, sondern die Produkte unter unserem Namen „GrowMotion“ zu vermarkten.
Hanf Magazin: Wie glaubst Du, wird sich der Umgang mit Cannabis in Deutschland entwickeln mit der nächsten Regierung?
Hazir: Ich glaube nicht an eine Rücknahme des neuen Gesetzes und es wäre ein sehr fataler Schritt, Patienten den Zugang wieder zu erschweren und gleichzeitig Konsumenten zu kriminalisieren.
Hanf Magazin: Kannst Du schon ein paar Dinge verraten, welche THC-Cannabisprodukte es von GrowMotion geben wird?

Hazir: Wir werden mit drei verschiedenen Blütensorten auf den Markt kommen. Unser Hauptaugenmerk liegt dabei nicht ausschließlich auf High-THC-Sorten, da ein hoher THC-Gehalt nicht automatisch bessere Qualität bedeutet. Entscheidend ist das harmonische Zusammenspiel von Terpenen und Cannabinoiden. Mit unseren Sorten bieten wir eine breite Auswahl:
1. Tricho Jordan 23 (~30 % THC)
2. ZOOM (~22–24 % THC)
3. Super Buff Cherry (~21 % THC)
Hanf Magazin:Wie, wann und wo kann ich als Patient GrowMotion Medizinalcannabis bekommen?
Hazir: Ab Sommer 2025 werden wir in allen großen Cannabis Apotheken erhältlich sein.
Hanf Magazin: Aus unseren Gesprächen vor diesem Interview weiß ich, dass GrowMotion noch über einiges an Kapazitäten verfügt, ihr könnt also noch mehr anbauen als bisher. Ist da schon etwas in Planung, um noch größere Mengen zu produzieren?
Hazir: Wie bereits erwähnt, verfügen wir über eine Produktionshalle mit 6.000 m², nutzen aktuell jedoch nur etwa 900 m². Unsere Technikräume sind so konzipiert, dass wir modular nach Bedarf neue Räume hinzufügen und nahtlos in das bestehende System integrieren können. Dadurch sind wir in der Lage, mit dem wachsenden Markt Schritt zu halten und flexibel zu expandieren.



Hanf Magazin: Jetzt will ich kurz noch eine weitere Sache ansprechen, die ich ziemlich spannend finde, weil das in der Cannabisindustrie etwas ganz Besonderes ist, da es nicht oft vorkommt. Ich habe erfahren, dass GrowMotion den Handel mit eigenen Aktien begonnen hat. War das schon immer ein Ziel von GrowMotion oder hat sich dieser Weg einfach mit der Zeit herauskristallisiert?
Hazir: Ja, das stimmt. Wir waren von Anfang an eine Aktiengesellschaft in der Schweiz und haben nun den Schritt in die Öffentlichkeit gewagt, indem wir vorbörslich Namensaktien der GrowMotion AG veräußern. Diesen Prozess haben wir Anfang des Jahres gestartet, um interessierten Investoren die Möglichkeit zu bieten, frühzeitig Teil unseres Unternehmens zu werden und unsere weitere Entwicklung aktiv zu begleiten.
Hanf Magazin: Wie hat das mit dem Einstieg in das Geschäft mit Aktien funktioniert und wo kann man diese Aktien nun finden und kaufen?
Hazir: Auf unserer Homepage befindet sich im Bereich „Invest“ ein Formular, in das sich Interessierte eintragen können. Nach der Anmeldung wird unser Team sie kontaktieren und ausführlich beraten. Zusätzlich bieten wir mit unserer eigenen App „GrowMotion“ eine bequeme Möglichkeit, Aktienanteile direkt über den Apple Store oder Google Play Store zu erwerben. Die Anteile werden dort digital verwaltet. Wichtig zu wissen: Es handelt sich dabei um Namensaktien – also die gleichen Aktien, die auch die Gründer halten. Jede Aktie ist mit einem Stimmrecht ausgestattet.


Hanf Magazin: Wenn man jetzt von heute aus auf die Geschichte von GrowMotion blickt, muss man neidlos anerkennen, dass Ihr innerhalb weniger Jahre Unglaubliches leisten konntet. Mit der THC-Lizenz und dem Eintritt in das Geschäft mit Aktien habt ihr enorm große und wichtige Meilensteine erreicht. Was steht als Nächstes an bei GrowMotion? Welche Erwartungen hast Du an das Jahr 2025?
Hazir: Wir möchten uns auf das konzentrieren, worin wir wirklich gut sind: die Produktion von Premium-Cannabisblüten. Unser Ziel ist es, dem Siegel „Swiss Made“ gerecht zu werden. Wir haben bereits die Baugenehmigung für zwei weitere Räume erhalten und planen, im vierten Quartal mit dem Bau unseres dritten und vierten Raums zu beginnen, sofern alles nach Plan verläuft.

Gespannt dürfen wir uns nun freuen und abwarten, dass wir bald die ersten GrowMotion Cannabisblüten in den deutschen Apotheken finden können. Swiss Made Medizinalcannabis, das klingt nicht nur nach einem besonderen Qualitätsanspruch, dem GrowMotion gerecht wird, als kleiner Nebeneffekt hinterlassen die kurzen Transportwege nach Deutschland auch einen besseren ökologischen Fußabdruck als Medizinalcannabis vom anderen Ende der Welt.
Für weitere Informationen zu GrowMotion, zu den Produkten und Deinen Möglichkeiten, ein Teil davon zu werden, folge dem Link: growmotion.com