Mit den Beratungen über die Details der Legalisierung von Cannabis als Genussmittel in Deutschland wächst das Interesse von Unternehmen aus aller Welt, an dem hier entstehenden neuen Markt für Cannabisprodukte teilzunehmen. Darum ist es gerade in diesem Jahr von besonderer Bedeutung, dass die globale Cannabisbranche in der Hauptstadt zusammenkommt. Die ICBC 2022 in Berlin ist daher in diesem Jahr eine Pflichtveranstaltung für jeden Akteur des internationalen Cannabisgeschäfts, und auch für alle diejenigen, die ihre berufliche Zukunft im Bereich Cannabis sehen.
Am 19. und 20. Juli wird die nächste International Cannabis Business Conference im Estrel Hotel in Berlin ausgetragen. Bei dem B2B Event wird das Who’s who der globalen Cannabisindustrie aufeinandertreffen, Kontakte und Netzwerk pflegen, und das Geschäft der Zukunft gestalten. In zahlreichen Redebeiträgen und Diskussionsrunden werden sämtliche Themen besprochen, die für den künftigen Umgang mit Cannabis von Bedeutung sind. Die Expertise im Programm liefern bekannte Größen aus Politik, Jura, Medizin, Forschung und natürlich aus der Cannabisbranche. Ausführliche Informationen zum Programm, Tickets, der Anfahrt etc. sind auf der Homepage internationalcbc.com/berlin zu finden. Um noch mehr erfahren zu können, konnten wir unsere Fragen an Alex Rogers, den Gründer und Veranstalter der ICBC richten.
Hanf Magazin: Die ICBC ist der große Business-Event der internationalen Cannabisbranche. Auf wie viele einzelne Veranstaltungen blickt die ICBC mittlerweile zurück? Wie viele Länder waren bis heute Gastgeber einer ICBC?
Alex Rogers: Wir haben über 25 ICBC-Veranstaltungen in sechs Ländern durchgeführt. USA, Kanada, Deutschland, Spanien, Schweiz, und jetzt Kroatien.
Hanf Magazin: Erinnerst Du Dich noch daran, wie alles begonnen hat? Kannst Du die Dimensionen und den Ablauf ein wenig vergleichen? Wie war es am Anfang und wie hat sich die ICBC entwickelt?
Alex Rogers: Am Anfang war es eine ziemliche Herausforderung, da es fast kein internationales Cannabis Business gab. Dennoch waren die Veranstaltungen immer erfolgreich, da viele andere Menschen und Unternehmen die Vision erkannten, dass Cannabis ein weltweites Import-/Exportprodukt ist. Ich wusste, dass es nur eine Frage der Zeit war, also wollte ich schon früh Kapital und Ressourcen in Gerichtsbarkeiten investieren, in denen es relativ wenig Cannabusiness gab. Ich ging davon aus, dass die ICBC mit dem Markt wachsen würde und der Markt mit der ICBC.
Hanf Magazin: Bevor wir in die Gegenwart der ICBC blicken, eine kurze Frage zur jüngsten Vergangenheit. Wie hat die ICBC, der Event und das Team, die Pandemie überstanden? Haben die Umstände Euch arge Probleme bereitet, oder konntet Ihr leicht mit der Situation umgehen?
Alex Rogers: Wenn es da draußen einen Veranstaltungsproduzenten gibt, der den Lockdown als Segen ansieht, stell mich ihm bitte so schnell wie möglich vor! Es war eine schwierige Zeit, aber wir waren widerstandsfähig und haben es durchgezogen. Widerstandsfähigkeit ist das wichtigste Kriterium für jedes Unternehmen und/oder Lebensprojekt.
Hanf Magazin: Während der diesjährigen Veranstaltung in Berlin arbeitet die deutsche Regierung an der Ausarbeitung des Gesetzentwurfs für die Legalisierung von Cannabis als Genussmittel. Beeinflussen die politischen Geschehnisse auch die ICBC? Ist das Interesse der Öffentlichkeit vielleicht größer als gewöhnlich?
Alex Rogers: Die Nachfrage nach der ICBC war schon vor der Ankündigung der Legalisierung sehr groß. Jetzt, da die Koalitionsparteien klar gesagt haben, dass sie Cannabis bald legalisieren werden, ist die Nachfrage nach der ICBC noch mal deutlich gestiegen. So sehr, dass wir für das nächste Jahr die doppelte Fläche gebucht haben (über 15.000 m²).
Hanf Magazin: Der Bundesdrogenbeauftragte, Burkhard Blienert, wird an der ICBC in Berlin teilnehmen. Das ist etwas besonders, denn seine Vorgänger im Amt hätten eine Veranstaltung, die Cannabis neutral oder sogar positiv thematisiert, eher gemieden. Wie ist hier Deine Wahrnehmung? Gehst Du davon aus, dass die Legalisierung sicher vom Parlament verabschiedet wird, oder siehst Du eher die reale Gefahr, dass die Reform noch im Bundesrat scheitern könnte? Stellt Deiner Meinung nach die internationale Cannabisbranche den Erfolg der Legalisierung noch infrage, oder bereitet sich die Industrie schon auf den neuen Markt vor?
Alex Rogers: Es sieht so aus, als ob die Legalisierung unausweichlich ist, aber das Wer, Was, Wann und Wo ist das, was zu bestimmen ist. Was Herrn Blienert betrifft, so haben wir es mit einer Situation zu tun, in der die richtige Person den Job bekommen hat. Wir können uns glücklich schätzen, dass eine Person mit dem Charakter und den Fähigkeiten von Herrn Blienert dazu beiträgt, diesen ungeheuer wichtigen politischen Wandel herbeizuführen.
Hanf Magazin: Die Redebeiträge und Diskussionen sind auch in diesem Jahr wieder besetzt mit Experten aller Fachbereiche, die sich mit Cannabis auseinandersetzen, Politik, Wissenschaft, Medizin, Wirtschaft oder Medien. Auf wen freust Du Dich in diesem Jahr besonders?
Alex Rogers: Die Rede von Herrn Blienert auf der ICBC ist natürlich ein historisches Ereignis, da bin ich gespannt. Das Panel von Jürgen Neumeyer mit den Mitgliedern der Koalition und der CDU ist immer eine der besten Veranstaltungen auf der ICBC. Wir werden viel über die Legalisierung sprechen, aber ich freue mich auch auf das Legacy-Panel mit Ben Dronkers und Soma, zwei der ganz Großen der Branche. Ben Dronkers ist eine absolute Legende, und ich werde mir alles anhören, was er zu sagen hat.
Hanf Magazin: In den Programmpunkten werden alle denkbaren Themenbereiche berührt, die mit Cannabis zu tun haben. Wenn Du dennoch den Inhalt der Konferenz in wenigen Worten beschreiben müsstest, vielleicht in einem kurzen Satz, wie würde der lauten?
Alex Rogers: Ein umfassendes Treffen der wichtigsten Cannabis-Führungskräfte und Unternehmen aus über 80 Ländern.
Hanf Magazin: Wenn Du nun einen Blick ins Programm der ICBC 2022 in Berlin wirfst, was sind Deine persönlichen Highlights und warum?
Alex Rogers: Das habe ich wohl schon beantwortet, aber ich freue mich auch auf einen besonderen Gastauftritt einer meiner Lieblingsreggae-Gruppen, Morgan Heritage, auf der ICBC-After-Party.
Hanf Magazin: In Berlin hängt die ICBC zeitlich mit der Mary Jane Cannabis Messe zusammen. Auch wenn beide Veranstaltungen sich mit Cannabis befassen, so ist die Zielgruppe der Mary Jane eher der Verbraucher, während die ICBC eher Akteure der Branche anspricht. Gibt es dennoch Synergien, in welchen sich die Events unterstützen?
Alex Rogers: Wir haben eine wunderbare Partnerschaft mit Mary Jane. Wir unterstützen sie uneingeschränkt, und sie unterstützen uns uneingeschränkt. Es ist wunderbar, mit ihnen zu arbeiten. So sehr, dass wir uns darauf geeinigt haben, die Woche als „Europäische Cannabiswoche“ zu bezeichnen und unsere gegenseitigen Veranstaltungen als solche zu bewerben. Die ICBC liebt die Mary Jane Berlin.
Hanf Magazin: Wenn Du nun an die kommenden ICBC Veranstaltungen der Zukunft denkst, worauf freust Du Dich am meisten?
Alex Rogers: Nun, es ist schwierig, nicht ein wenig aufgeregt zu sein wegen des ersten ICBC Mediterranean Retreat in Rovinj, Kroatien. Ich habe einen der schönsten Veranstaltungsorte in ganz Europa gefunden. Nach einem Jahr voller Veranstaltungen klingt es wunderschön, in Kroatien am Meer zu entspannen.