Hanf kann uns ernähren. Die Pflanze ist der Menschheit schon seit langer Zeit als Lebensmittel bekannt. Manche Instanzen mögen dies leugnen und im Hanflebensmittel etwas Neuartiges sehen, Novel Food. Doch die ältesten Belege dafür, dass Menschen Hanf in ihrer Ernährung verwenden, sind hunderte Jahre alt. Heute wird Hanf in dieser Funktion von vielen Menschen wiederentdeckt, da die Hanfpflanze eine Grundlage für eine ausgewogene und gesunde Ernährung sein kann. Über die Geschichte, die Hintergründe und die Möglichkeiten von Hanf als Bestandteil der menschlichen Ernährung hatten wir mit den Gästen der sechsten Ausgabe des Hanfmagazin Roundtable gesprochen.
Die Gäste und ihr Bezug zu Hanflebensmitteln
Mit André Philipp Schneider haben wir uns einen Cannabis-Koch aus Leidenschaft eingeladen. Sein kulinarisch exotischer Lebensweg hat ihn in viele Regionen der Erde geführt. Auch wenn die ständig wechselnden anderen Zutaten gewissermaßen allesamt Variablen in seinem Repertoire darstellen, gibt es auch ein Konstante: Den Hanf. Seit drei Jahren arbeitet Andre auch mit dem Hanfmagazin zusammen.
Der Ökonom Sebastian Kamphorst hat sich in seiner Laufbahn schon in verschiedenen Unternehmungen mit der Natur und ökologischer Landwirtschaft auseinandergesetzt. Bei Laias Organics und Becanex, wo er heute tätig ist, geht es hauptsächlich um Hanf als Nahrungsergänzungsmittel.
Christian Frenkenberger ist der Erfinder des Trinkhanfes. Nach einem Studium in Agrarökonomie hat er sich der Herstellung von Hanflebensmitteln gewidmet.
Mit Daniel Kruse haben wir ebenfalls jemanden am Roundtable, der schon seit Jahrzehnten in der Hanfindustrie tätig ist. Er ist selbst Hersteller für Hanflebensmittel, vertritt aber als Vorstand der European Industrial Hemp Association auch die gesamte Branche.
Hanf schafft heute den Sprung zurück in die Mitte der Gesellschaft
Auch wenn Cannabis, bzw. Hanf, ein traditionsreiches Nahrungsmittel ist, so erlebt es heute dennoch eine Wiedergeburt, eine Renaissance. Die Verbreitung von cannabidiolhaltigen Nahrungsergänzungsmitteln holt auch andere hanfbasierte Produkte aus ihren Nischen in den sogenannten Mainstream. Hanftee, Hanfprotein, Hanfmehl, Hanföl sind nur ein Teil all der vielen Möglichkeiten, mit der Hanfpflanze eine gesunde Ernährung zu gestalten. Dazu sind beinahe alle Teile des Hanfes nutzbar. In der Hauptsache werden die Samen als Nahrungsquelle genutzt. Sie sind schon naturbelassen als Snack ein Superfood. Ferner dienen sie als Rohstoff für Hanfprotein und das Hanföl.
Die Geschichte hanfbasierter Lebensmittel
Der Hanf ist botanisch in Asien beheimatet. Dort stammen auch die heute frühesten bekannten Belege für die Nutzung der Pflanze als Lebensmittel her, und diese sind tatsächlich mehrere Tausend Jahre alt. In der frühen Geschichte hat man die gesunde Nahrung und Medizin auch weniger getrennt betrachtet. Der Ansatz von damals ist also ein wesentlich ganzheitlicher. In alten Büchern der Traditionellen Chinesischen Medizin ist primär die Nutzung der Hanfsamen dokumentiert. Aber auch in Europa gibt es Zeugnisse, die dem Hanf eine mehrere Jahrhunderte lange Tradition als Nahrungsmittel bescheinigen. Trotzdem bleibt Hanf in der Funktion als Nahrungsbestandteil bis heute aus verschiedenen Gründen faszinierend. Zum einen ist die Vielseitigkeit als Zutat oder allgemein zu unterschiedlichen Verzehr-Variationen wirklich beeindruckend. In der Zukunft wird es wohl noch sehr viele innovative Lebensmittelprodukte auf Hanf-Basis geben.
Die Politik als Hürde für Hanflebensmittel
Leider haben die regierenden Instanzen der Europäischen Union bis heute weder den Traditionsreichtum von Hanflebensmitteln anerkannt, noch den Wert für die Gesellschaft. Anders kann man kaum erklären, dass einer Branche, die mit einem derart vielseitigen und gesundheitsfördernden Rohstoff so viele Steine in den Weg gelegt werden. Regulierungen wie die Einordnung in den Novel Food Katalog verhindern nicht nur, dass sich die nachhaltige Pflanze in der Nahrungsmittelindustrie durchsetzen kann, sie schwächen gleichzeitig auch das internationale Standing. Andere Nationen sind hier wesentlich progressiver und daher im globalen Wettbewerb klar überlegen. Daher ist es Zeit, dass auch Europa nachzieht und der Hanfpflanze ein richtiges Comeback in der Mitte der Gesellschaft ermöglicht. Im weiteren Verlauf des Roundtable gehen wir auf einige Hintergründe und andere Themen im Zusammenhang mit Hanflebensmitteln ein.
Hast Du diesen spannenden, interessanten Roundtable verpasst? Dann kannst Du die Sendung, und natürlich auch die anderen Diskussionsrunden, ganz einfach auf YouTube anschauen. Willst Du auch einmal dabei sein, als Zuschauer oder sogar als Speaker und Diskussionsteilnehmer? Oder willst Du, dass wir Deine Idee als Thema aufgreifen? Informiere Dich unter: roundtable.hanf-magazin.com