Nachdem wir bei der ersten Ausgabe des Hanf Magazin Roundtable mit verschiedenen Experten über Nutzhanf, CBD und die Novel Food Verordnung gesprochen hatten, haben wir uns bei der zweiten Debatte am digitalen runden Tisch dem Genusshanf gewidmet. Da der erste Kontakt mit Cannabis meist im Jugendalter stattfindet, wollten wir den Aspekt des Jugendschutzes genauer beleuchten.
Die Gäste des Roundtable und ihr Themenbezug
Bei einem seit Jahren so ideologisch und emotional debattierten Thema wie Cannabis als Genussmittel ist es schwer, Politiker und Aktivisten zu einer Diskussion einen Tisch zu holen, die eingeschworene Cannabisgegner sind. Dennoch ist es uns gelungen, eine wirklich hochkarätige Runde zusammenzustellen. Mit Niema Movassat hatten wir den aktuell präsentesten Verfechter der Legalisierung im Deutschen Bundestag zu Gast. Als Drogenpolitischer Sprecher der Linken setzt er sich schon seit Jahren für die Entkriminalisierung von Cannabis ein. Georg Wurth ist der Kopf und das Gesicht des Deutschen Hanfverbands (DHV). Mit dem Verband führt er regelmäßig große Kampagnen durch, die einerseits öffentlichkeitswirksam sind und andererseits auch die Aufmerksamkeit der Politik auf sich ziehen.
Wer Micha Knodt ist, muss man kaum jemandem erklären. Kein Journalist im deutschsprachigen Raum betreibt schon so lange und umfassend Aufklärung über Cannabis. Als Der Micha ist er den meisten Konsumenten und Hanf-Sympathisanten durch seine YouTube Sendungen bekannt. Bernhard Amann ist vorwiegend der Cannabis Community in Österreich ein Begriff. Denn er ist zum einen als Vizebürgermeister von Hohenems und zum anderen als Obmann des Vereins Legalize! Österreich politisch aktiv.
Mit dem liberalen Umgang bezüglich des CBD-Hanfes zieht die Schweiz viel Neid aus den Nachbarländern auf sich, doch auch dort hat Cannabis nicht grundsätzlich einen leichten Stand. Davon kann Michael Mosimann ein Lied singen, der als Inhaber von fourtwenty.ch schon fast zwanzig Jahre im Geschäft ist. Zusätzlich ist er auch Vorstandsmitglied der Switzerland Hemp Association (IG Hanf), die sich für die Legalisierung und auch in der Aufklärung über Hanf engagiert.
Die Cannabispolitik in Deutschland, Österreich und der Schweiz
Der Posten der Drogenbeauftragten der deutschen Bundesregierung ist seit Längerem schon mit Personen besetzt, die für die Cannabis-Community geradezu zu einer Art Feindbild wurden. Marlene Mortler hat als ein solches Feindbild eine bisher nicht gekannte Berühmtheit erlangt. Ihre Nachfolgerin Daniela Ludwig tritt nach einem anfänglichen Ausfallschritt in liberalere Richtungen nun doch ganz klar in die Fußstapfen Mortlers. Mit Ludwig wurde der Posten wieder mit einer absolut fachfremden Person besetzt, die keinerlei Kompetenzen in Themen der Drogenpolitik und der Sucht besitzt. Wie wir in der Diskussion erfahren, hatten auch die Legalisierungsbefürworter von Österreich und der Schweiz mit solchen Hardlinern auseinandersetzen. Auch wenn die progressiven Bemühungen der Cannabis-Lobby durch parteipolitische Belange und nicht zuletzt durch die aktuelle Situation mit der Corona-Pandemie aufgehalten werden, zeichnet sich ab, dass sich auch in der Politik die Stimmen mehren, die sich von der bisherigen Prohibition abwenden möchten.
Welches Modell einer Legalisierung ist das richtige?
Jedes Land, das Cannabis legalisiert, findet für die Regulierung den eigenen Weg. Es stellt sich die Frage, welchen Weg werden Deutschland, Österreich und die Schweiz gehen. Vermutlich wird es auch unter diesen Nachbarn mehr oder weniger große Unterschiede in den Details der künftigen Cannabispolitik geben. Wird der Eigenanbau gestattet werden? Wird es im öffentlichen Raum Möglichkeiten für den Konsum geben? Wie werden der Handel und die Versorgung der Konsumenten geregelt, durch Cannabis Social Clubs, über die Apotheke oder in Fachgeschäften? Hier unterscheiden sich auch die Haltungen der Diskussionsteilnehmer, die im Übrigen alle für die Legalisierung plädieren.
Ein weiteres Thema, das allen Beteiligten am Herzen liegt, ist der Jugendschutz. Auch wenn Legalisierungsgegner den Schutz der Minderjährigen gerne für sich als Argument beanspruchen, bewirkt das Verbot von Cannabis ganz klar das Gegenteil. Über geeignete Regelungen und Maßnahmen für einen wirkungsvollen Jugendschutz haben sich also alle Experten eigene Gedanken gemacht, die sie an unserem Roundtable ausgetauscht haben.
Hast Du diesen spannenden, interessanten Roundtable verpasst? Dann kannst Du die Sendung, und natürlich auch die anderen Diskussionsrunden, ganz einfach auf YouTube anschauen.
Willst Du auch einmal dabei sein, als Zuschauer oder als Speaker und Diskussionsteilnehmer? Oder willst Du, dass wir Deine Idee für ein Thema aufgreifen? Informiere Dich unter: roundtable.hanf-magazin.com