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Die 5 goldenen Regeln
Die goldene Regel Nummer 1: Wer das Gold hat, macht die Regel
Der Staat
Der gelernte Bürger weiß, dass der Staat ein lebender Organismus aus Politikern, Lobbyisten, Verbindlichkeiten und Beteiligungen ist und es keine Sparte gibt, in der nicht Politiker mit Investoren und Gesetzgebern in gemeinsamen Firmen sitzen. Es liegt daher auf der Hand, dass diese Konstrukte jeglicher Objektivität und Sachbezogenheit das Wasser schon lange abgegraben haben.
Daraus erklärt sich auch, dass „der Staat“ vertreten durch oben genannte Gruppen eine starke Affinität zu zwei weiteren Interessenvertretungen verspürt und mit diesen gerne Allianzen eingeht: die Pharmaindustrie und die Apotheker.
Da des Weiteren die Ausarbeitung von Regeln, die Kontrolle der Regeln und die Kontrolle über die Einhaltung der Regeln in Österreich kurioserweise in einer staatlichen aber gleichzeitig privatisierten Stelle, nämlich der AGES zusammenlaufen, sich die Gralshüter der „Arznei-, Nahrungsergänzungs- und Lebensmittelsicherheit“ somit selbst bewachen und kontrollieren, ist praktischerweise alles fest in einer Hand ….
Die goldene Regel Nummer 2: Wer das Gold will, adaptiert die Regel
Die Pharmaindustrie
Die Domäne der Pharmaindustrie sind die Isolierung und/oder der Nachbau von einzelnen Substanzgruppen, die zwar zumeist der Natur abgeschaut wurden, in dieser Form aber in der Natur nicht vorkommen.
Sie muss uns daher zwangsläufig davon überzeugen, dass nur die unter ihren Bedingungen „im Reagenzglas“ erzeugte Monosubstanz, egal ob isoliert oder synthetisch nachgebaut, standardisiert und bar aller Schwankungsbreiten der Natur die einzig wahrhaftige Therapie sein kann und alles andere eher an Schamanismus und Geisterglauben grenzt, denn an moderne Medizin.
Die Apotheker
Das mühelose Hantieren mit geheimnisvollen Substanzen und die in der Person des Pharmazeuten fleischgewordene Milligrammgenauigkeit ist seit den Alchimistenzeiten die Domäne der Apothekerzunft. Gepaart mit dem seit Jahrhunderten überlieferten Fachwissen über die Einzelbestandteile der Pflanzen und Mineralien ergibt das den Machtanspruch, dass alles, was wirkt, über die Apothekertara zu gleiten hat.
Aus der Innensicht dieser Interessengemeinschaft hört sich das dann aber nicht mehr so nach der Grammwaage an, da geht es dann schon um die großen Summen: bei kürzlich abgehaltenen Sitzungen der Apothekerkammer tönte es beschwörend vom Rednerpult, dass aktuell Millionen aus dem Geschäft mit dem CBD an den Apothekentoren vorbeifließen und diese Millionen baldigst wieder ihren Weg in die eigenen Kassen finden müssen.
Daher
„Der Markt mit CBD muss endlich reglementiert werden und jedem Patienten seine eigenen Pflanzer – das geht schon gar nicht“.
Die „Innere Wahrheit“, die sich da förmlich aufdrängt:
Diese drei Gruppen eint der zwingende Wunsch, alles, was wirkt und zu verwerten ist, in das Arzneimittelgesetz zu manövrieren, denn nur dann ist gewährleistet, dass die absolute Kontrolle und damit auch der Vorteil in ihren geschlossenen Reihen bleibt.
Die goldene Regel Nummer 3: Wer die Regel nicht mitspielt, bekommt kein Gold
Die Ärzte
Sie bilden keine homogene Interessengruppe, da ihre Haltung prinzipiell einmal davon abhängt, wie viel Erfahrung sie mit Cannabismedizin sammeln konnten, welche Möglichkeiten an objektiver Informationseinholung sie hatten und in welchem Kontext sie tätig sind.
Naturheilweisen, Pflanzenmedizin und ganz besonders Hanf als Heilmittel kommen durch die jahrzehntelange Prohibition und Verunglimpfung weder im Medizinstudium noch in der praktischen Ausbildung von Medizinstudierenden in angemessener Form vor. Je nach Haltung der Ausbildungsstätte zu diesen Heilverfahren erfahren die Jungmediziner entweder eine positive Sichtweise alternativer Methoden oder im anderen Extrem eine Indoktrinierung in eine nur die Schulmedizin als absoluten Wissensplafond anerkennende Richtung.
Aus diesen Prägungen muss sich dann jeder erst wieder herausarbeiten und sich von etwaigen vorgefassten Meinungen befreien, um den Kopf wieder freizubekommen und sich neutral mit einer neuen Materie zu befassen.
Aber auch diese seelisch-geistige Entwicklung wird in der Ausbildung nicht gerade gefördert. Wohldosiert verbreitete Ängste und Unsicherheiten im Umgang mit der als unberechenbares Suchtmittel abgestempelten Hanfpflanze tragen den Rest dazu bei, dass Ärzte zwar keine Berührungsängste mit hochgiftigen Chemotherapien, opiumhaltigen Schmerzmitteln und anderen bei Fehldosierung lebensbedrohlichen Substanzen haben, aber vor der Verschreibung eines Cannabisprodukts zurückschrecken.
Dass Gold auch in vielen Arztpraxen einen begehrten Schimmer entfaltet, liegt in der Natur des Menschen (… erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral…) und das steht noch auf einem anderen Blatt.
Die Verteidiger der „gesunden Jugend“ und Moralbewahrer
Die Argumente der Ärzte lauten häufig: Hanf ist die Einstiegsdroge unserer Zeit, gefährlich für die Moral, senkt den Leistungswillen, macht faul, schlapp und widersetzlich, zersetzt die Jugend und ist verantwortlich für den Niedergang der westlichen Kultur.
Bei dieser Gruppe wird man oft das Gefühl nicht los, dass sie aktiviert werden oder sich aktivieren lassen, um Ängste zu schüren, Verwirrung zu stiften um die Interessen diverser Lobbys zu vertreten und den Ruf nach starker staatlicher Kontrolle zu unterstützen.
In ihren Reihen finden sich Vertreter verschiedenster Berufsgruppen, bei denen es jedenfalls auch gilt, etwaige Verbindlichkeiten, wie Honorare der Pharmafirmen, entweder an sie selbst oder die Institutionen, für die sie tätig sind, zu hinterfragen.
Eine gute Quelle hierfür sind z. B. die Informationsplattformen, auf denen Ärzte, Kliniken, Forschungseinrichtungen und Institutionen abrufbar sind, die Honorare der Pharmaindustrie erhalten.
Ein Mausklick spricht da oft Bände …
Die goldene Regel Nummer 4: Wer das Gold nicht benötigt, pfeift auf die Regel
Die Freigeister, Gutmenschen und Frohnaturen
Sie sind die wahren Helden unserer Gesellschaft. Sie bewahren sich trotz aller Widerstände den unerschütterlichen Glauben an das Gute im Menschen. Ohne sie wäre die Welt kalt und leer. Sie erinnern uns beständig daran, dass auch wir einmal warmherzig, optimistisch und gutgläubig (in seinem positiven Sinn) geboren wurden. Sie vertreten den freien Willen des Menschen und weisen auf die Verantwortung jedes Einzelnen hin: gegenüber sich selbst, den Mitmenschen und der Natur.
Und was uns an ihnen so zornig macht: sie erinnern uns daran, dass diese Verantwortung weder delegierbar noch übertragbar oder durch Ablasszahlungen aufhebbar ist.
Sie halten erfahrungsresistent bis zur letzten Konsequenz an dem Glauben fest, dass Logik und vernünftige Argumente das Leitbild der Gesetzgeber bestimmen sollen, dass man nur klar genug erklären muss, wie das mit dem Nutzen der Hanfpflanze so ist und, dass dann sicher irgendwann alle verstehen, was zu tun ist.
Interessant ist, dass in dieser Gruppe überdurchschnittlich viele Hanfkonsumenten zu finden sind, was sagt uns das?
Die goldene Regel Nummer 5: Wer kein Gold hat, bekommt auch nichts geregelt
Die Patienten
Sie sind die Gruppe, um deren Wohl es angeblich allen geht, die Einzigen, die aufgrund von Schmerzen, Krämpfen, epileptischen Anfällen, Tumoren, Übelkeit und anderen ernsthaften und belastenden Erkrankungen das „Grüne Gold“ dringend benötigen. Nicht irgendwann, wenn die tausendste Studie publiziert, die Pfründe aufgeteilt, die Claims abgesteckt und die Kassen gefüllt sind, sondern jetzt und auf der Stelle. Sie haben ein Recht auf das Gold, das ihnen durch die Grabenkämpfe oben genannter Lobbys konsequent vorenthalten wird.
Sie haben auch ein Recht zu wählen, ob sie lieber ein Monopräparat, ein Naturprodukt oder ein synthetisches Erzeugnis einnehmen möchten. Jeder Mensch hat ein Geburtsrecht zu entscheiden, welche Medizin er seinem Körper zuführen möchte und welche nicht.
Es ist entwürdigend und beschämend, wie heuchlerisch derzeit mit Patienten umgegangen wird, dass es erlaubt ist, alle möglichen Rausch- und Giftpflanzen am Fensterbankerl und im Vorgarten großzuziehen, aber gleichzeitig Patienten um ihre Blüten betteln müssen.
Es ist nicht einzusehen, dass der Staat mit seiner AGES-GmbH sich ein Monopol für die Aufzucht von THC-haltigem Medizinalhanf zuschanzt, die durch Steuergelder „gedüngte“ gesamte Ernte dann ins Ausland verkauft, von wo die vom österreichischen Steuerzahler finanzierten Pflanzerin dann „vergoldet“ als für die Meisten unleistbares Dronabinol wieder den Weg zurück in die heimischen Apotheken finden.
Resümee
Lassen wir uns doch nicht mehr länger von vermeintlich mächtigen Strukturen einschüchtern, entmündigen und einlullen.
Der Hanf ist die Arzneipflanze des Jahres 2018, aber nicht nur für einzelne, sondern für alle und besonders für die, die sie am notwendigsten benötigen.
Wir von der ARGE CANNA fordern daher die Anerkennung der wissenschaftlich nachgewiesenen Fakten über Cannabis vor dem Gesetz.
Wir fordern das Recht für Patientinnen und Patienten, ihre Leiden entweder mit pharmakologischen Cannabinoid-Reinsubstanzen oder natürlichen Cannabisblüten und -Extrakten lindern zu dürfen.
Wir fordern die Abgabe von Cannabis-Arzneien in kontrolliertem Rahmen über Ärzte und Abgabestellen innerhalb des staatlichen Krankenkassen- bzw. Kostenträgersystems, sowie eine kontrollierte Freigabe der Patienten-Selbstversorgung mit Cannabis bei entsprechend diagnostizierter Indikation.