Es ist eigentlich nicht so lange her, da war Hanf als Medizin als Thema in den Mainstream-Medien eine Seltenheit bis nicht vorhanden. Dann kam jedoch der Punkt, ab dem selbst Cannabisgegner es einfach nicht mehr wegdiskutieren konnten, dass Hanf bei richtiger Anwendung bei extrem vielen Menschen ein sehr gutes und häufig sogar das einzig genügend wirkende Medikament ist. Es sind teils Kleinkinder, die mehrere schwere epileptische Anfälle am Tag haben, bis sie mit CBD-haltigem Hanföl behandelt werden.
Wenn Schlagzeilen schon alles vorwegnehmen!
Es gibt wirklich Erkrankungen, bei denen man einigen Patienten zusehen kann, wie ihr Leiden sich nach der Einnahme von Hanföl innerhalb von einer Minute beruhigt. Das hat wirklich nichts damit zu tun, dass die Kiffer auf krank machen, um nicht mehr für ihre „Drogensucht“ verfolgt zu werden, die sie jetzt auch noch von der Krankenkasse bezahlt haben wollen. Wer solche Dinge sagt, kann sich direkt zu den Unmenschen zählen, die anderer Menschen unzumutbares Leid nicht auf humane Weise lindern wollen.
Warum Schlagzeilen wie diese?
Hanf als Medizin ist überschätzt, so lauten verschiedene Schlagzeilen, weil man immerhin nicht mehr schreiben kann, dass Hanf kein Medikament ist. Aber warum ist das so? Es hat unter anderem den einfachen Grund, dass viele völlig unkundige Menschen meinen, sie könnten sich ein CBD Öl kaufen, drei Tropfen einnehmen und alles wäre wieder gut. So einfach ist das in den meisten Fällen eben nicht. Es kommt darauf an, Marihuanablüten oder Extrakte zu verwenden, die die richtigen Wirkstoffe enthalten. Bei vielen Erkrankungen wie Angststörungen kann das berauschende THC sogar kontraproduktiv wirken, es kommt auf das CBD an.
Das sind auch nur zwei von vielen Cannabinoiden, die eine medizinische Wirkung entfalten können. Dabei können auch die Vorstufen oder Abbauprodukte sowie die Terpene der Hanfpflanze medizinisch wirken oder auf die medizinische Wirkung Einfluss nehmen.
So wird derzeit vermutet, dass einzelne Terpene als Geruchsstoffe der Hanfpflanze für sich allein keine Wirkung entfalten, in der Kombination mit verschiedenen Cannabinoiden oder vielleicht auch mit anderen Terpenen jedoch schon. Nicht grundlos werden in Israel verschiedene Marihuanasorten im Kampf gegen Krebs untersucht. Die Resultate sind bereits aussagekräftig. Die eine Sorte wirkt gegen die eine Krebsart gut, gegen die andere schlecht, bei der anderen Sorte ist es umgekehrt. Hanf als Medizin wirkt also bei richtiger Anwendung hervorragend. Deswegen wird seit einigen Jahren diese richtige Anwendung sehr intensiv erforscht, um weitere Aufklärung zu betreiben.
Hanf als Medizin wirkt dennoch nicht in jeder Situation
Bei einigen Erkrankungen hilft vermutlich nicht einmal der Hanf. Von einem Medikament die „Joker-Funktion“ als Allheilmittel zu erwarten, wäre auch anmaßend. Es gibt zudem Krankheitsbilder, bei denen der Hanf nur einem Teil der Betroffenen hilft, einem anderen Teil jedoch nicht. Es ist nun mal wie bei anderen Medikamenten, dass es bei jedem Patienten ausprobiert wird, ob und wie gut es hilft. Wie macht man es denn ansonsten? Es erhält auch nicht jeder mit hohem Blutdruck oder mit Schmerzen das gleiche Medikament, da alle Menschen verschieden sind. Dass man vom Kiffen nicht unsterblich wird, sollte mal am Rande gesagt werden dürfen. Hanf als Medizin ist deswegen jedoch nicht überschätzt, sondern wird weiterhin unterschätzt, da es an Forschung und Aufklärung noch immer fehlt und viele den Hanf schlichtweg falsch einsetzen.
Wenn es schon auf die Wahl der richtigen Sorte und damit auf die richtige Zusammensetzung dutzender Wirkstoffe der Hanfpflanze ankommt, dann kann man in vielen Situationen eben nicht das CBD Öl kaufen, drei Tropfen einnehmen und anschließend erklären, dass Hanf als Medizin überschätzt wird.