In den letzten Jahren ist international, in Deutschland, Österreich und auch der Schweiz in Sachen Hanf viel Positives passiert. Es gibt mit dem Cannabis Medizingesetz jetzt für deutsche Patienten einen leichteren Zugang zur Hanfmedizin. In Österreich setzt bereits ein kleiner Boom rund um die Hanfpflanzen ein, da hier Marihuanapflanzen in der Vorblüte oder als Faserhanf für die Nutzhanfgewinnung legal sind. In der Schweiz werden einfache Konsumenten bei kleinen Auffälligkeiten nur noch mit einer Buße geahndet, die keinerlei strafrechtliche Konsequenzen hat. Die umfassende Legalisierung von Cannabis ist das jedoch noch nicht.
Nur wegen uns wird es legal
In einigen anderen Ländern, vor allem in einigen US-Bundesstaaten, sind die Erfolge hingegen weit größer. Zeitgleich mit der Präsidentschaftswahl im November 2016 wurde in vier weiteren US-Bundesstaaten Marihuana zu Genusszwecken legalisiert. Es gibt jetzt also bereits 8 US Bundesstaaten, in denen der Genusskonsum von Cannabis legal ist, sowie die Bürger diesen Hanf auch bereits oder hoffentlich schon bald kaufen können. Das beschlossene Gesetz im alltäglichen Leben umzusetzen, das dauert immerhin etwas. Aber das kann sich wirklich die Legalisierung von Cannabis nennen.
So wird es in Deutschland auch beim Cannabis Medizingesetz sein, dass die Patienten erst einmal den Mut fassen, zum Arzt gehen und die Ärzte sich erst einmal an die neue Situation gewöhnen und Medizinhanf verschreiben.
Die Richtung stimmt
Es geht also voran mit der Legalisierung von Cannabis, auch wenn es für viele viel zu langsam geht. Aber warum geht es voran mit dieser Legalisierung? Weil es überall auf der Welt die Aktivisten gibt, die für den Hanf auf die Straße gehen und für ihr Recht zur Not auch klagen oder sogar im Extremfall dafür in das Gefängnis gehen.
Ohne diese Legalize Aktivisten wäre rund um das Thema Hanf noch immer Eiszeit. Der öffentliche Blickwinkel würde vom Rauschgift sprechen, von dem täglich tausende Jugendliche sterben oder verrückt werden. Dabei ist in der Menschheitsgeschichte noch nicht ein Fall bekannt, in dem jemand durch den Konsum von Marihuanaprodukten gestorben ist. Weiterhin kann genau dieses Marihuana in der Psychiatrie bei vielen Leiden erfolgreich verwendet werden, wenn es denn erforscht und richtig angewendet wird. Das geht natürlich nicht ohne die Legalisierung von Cannabis, wenn der Hanf verboten und ein Tabuthema ist, das niemand mehr objektiv anfasst.
Aber eben wegen des Verbotes kann es diesen „Jugendschutz“ nicht geben, für den Hanf doch verboten ist. Jugendliche haben in der heutigen Zeit doch viel bessere Bezugsquellen als viele Erwachsene. Viele Erwachsene müssen sogar zu Jugendlichen gehen, wenn sie selber etwas kaufen wollen, so verrückt ist der Schwarzmarkt.
Geht ihr auch für den Hanf auf die Straßen?
Es ist eine umständliche Sache, eine Demonstration zu organisieren. Ein Klacks ist es jedoch, auf eine Demonstration zu gehen und einfach mitzulaufen. Wenn das Wetter mitspielt und es hinterher noch in den Park oder den Biergarten geht, kann solch eine Demo ein richtig schöner Tag werden. Erst ein wenig Bewegung, dann ganz viel Entspannung.
In Deutschland und Österreich gibt es verschiedene Demonstrationen. In der Schweiz sind diese seltener, da die Veranstalter für die Straßenreinigung aufkommen müssen, so zumindest ein Schweizer.
Es gibt den sogenannten Global Marijuana March, der einst von Dana Beal ins Leben gerufen wurde und sich nach einigen Jahren international etablierte. Überall auf der Welt sollen sich Aktivisten zusammentun und in ihrer Stadt eine Veranstaltung oder Demonstration organisieren. Der optimale Tag ist der erste Samstag im Mai, es kann jedoch auch ein anderer Tag im Mai gewählt werden. Es reicht sogar, ein Plakat zu malen und mit diesem einmal durch die Innenstadt zu laufen, damit es eine GMM Aktion war. Eine internationale und koordinierende Organisation gibt es nicht. Deswegen weiß auch keiner, wie viele GMM Veranstaltungen es gibt. Es sind jedoch Tausende, und es nehmen gewiss bereits Millionen daran teil. Immer mehr Menschen ist die Legalisierung von Cannabis wichtig genug, um auch etwas dafür zu machen.
In Wien ist der „Hanfwandertag“am 6. Mai 2017 eine dieser Aktionen, die jedes Jahr stattfindet. Es werden weit über 10.000 Teilnehmer erwartet. In Deutschland gibt es jedes Jahr mehr GMM Demonstrationen, z. B. in Berlin, Köln, Dortmund, München, Stuttgart oder anderen Städten. Hier werden allerdings meist weniger als 1000 Menschen gezählt. Insgesamt kommt Deutschland ebenfalls weit über 10.000 Teilnehmer.
Legalisierung von Cannabis mit dem GMM
Der Gedanke vom GMM lautet, dass die Menschen ohne große Anfahrten oder Mühen einfach alle zusammen an diesem ersten Samstag im Mai in ihrer Stadt auf die Straße gehen und damit kundtun, dass sie das Verbot von Cannabis nicht wünschen. Es gibt hierbei auch Länder, in denen sich höchstens die Angehörigen der betroffenen Konsumenten auf die Straße wagen und selbst als Nicht-Konsumenten dabei bereits Angst haben müssen. Es soll jedem bewusst sein, dass in einigen Ländern für Drogendelikte durchaus die Todesstrafe ausgesprochen wird, auch für Hanf. Dabei geht es eben nicht um die großen Dealer, die wegen einer ganzen Lkw-Ladung aufgeflogen sind. Es geht hierbei fast ausschließlich um Kleindealer und andere „kleine Fische im (hausgemachten) Drogensumpfteich“.
Um so wichtiger ist es, dass die Menschen dort, wo es nicht so schlimm ist, noch zahlreicher auf die Straßen gehen. Die Legalisierung von Cannabis kann sonst noch lange auf sich warten lassen. Jeder soll deswegen etwas mitwirken. Meist finden sich die aktuellen GMM Veranstaltungen mit einer kleinen Suchanfrage auf Google, wenn zum Ende April gesucht wird. So ist es zumindest jedes Jahr in Deutschland. Weiterhin kann auch direkt die Website vom Deutschen Hanfverband im April aufgerufen werden, hier werden alle dem DHV bekannten GMM Veranstaltungen aufgelistet. Wer selber eine Veranstaltung plant, soll es dem DHV direkt mit teilen.
Nicht nur GMM, sondern auch Hanfparade
Wenn in Österreich der Wiener Hanfwandertag die große Demo ist, dann ist es in Deutschland die Berliner Hanfparade, die in guten Jahre deutlich über 10.000 Teilnehmer erreicht. So ist es zumindest in den letzten Jahren gewesen. Im Wahljahr 2017 kommen am 12. August hoffentlich Zehntausende, um wenige Wochen vor der Bundestagswahl noch einmal richtig Druck zu machen.
Im September, noch kürzer vor der Bundestagswahl, gibt es vermutlich in Köln die Dampfparade als die deutsche Patientendemo für die Legalisierung von Cannabis. Diese ist etwas kleiner und findet meistens auf dem Heumarkt zwischen Biergärten, Pizzerien und Eisdielen statt.
Es ist durchaus möglich, dass abgesehen der genannten Veranstaltungen weitere Demos in Deutschland, Österreich oder der Schweiz stattfinden werden. Es gibt zudem immer mehr Podiumsdiskussionen, Fachtagungen oder andere Veranstaltungen zum Thema Cannabis.
Ohne „Gesicht zeigen“ würde nichts Positives passieren
Wurden uns die Geringe Mengenregelung, das Cannabis Medizingesetz, die Schweizer Bußregelung, die Legalisierung in Uruguay, Kanada und 8 US Bundesstaaten geschenkt? Gäbe es immer mehr Länder und US-Bundesstaaten mit legalem Zugang zu Cannabismedizin, wenn wir nichts tun würden?
Nichts Positives würde passieren, es wäre noch immer Eiszeit im Thema der Legalisierung von Cannabis. All diese Lockerungen gehen nicht auf die Einsicht unserer Regierungspolitiker zurück. Fast all diese Lockerungen wurden entweder durch Volksentscheide oder durch gewonnene Gerichtsprozesse erkämpft. Das gilt für die Geringe Mengenregelung und das Cannabis Medizingesetz, da beides ohne vorhergehende Gerichtsurteile nicht beschlossen worden wären. Nur wegen diesem Druck der Aktivisten, die auf die Straße gehen oder für ihr Recht vor Gericht kämpfen, taut das Cannabisverbot nach und nach auf.
Den Menschen werden ihre Freiheiten nie geschenkt, sie müssen immer Gesicht zeigen und darum kämpfen. Das ist bei Hanfkonsumenten nicht anders als bei anderen Menschengruppen, die ebenfalls bereits ausgegrenzt und verfolgt wurden. Denn nichts anders stellen Cannabisverbote dar, als eine Ausgrenzung und Verfolgung. Es ist eben kein Schutz der Gesellschaft, da der Kiffer doch keinem etwas tut und nur deswegen kriminell ist, da ihm konsumverbundene Handlungen verboten werden. Wo keine Bedrohung ist, ist es auch kein Schutz, sondern eine Verfolgung.
Es kommt auf uns an
Nicht nur in wichtigen Wahljahren kommt es auf die Bürger an, dass sie für die Legalisierung von Cannabis auf die Straße gehen. Wenn die Wahlversprechen lauten, den Hanf zu legalisieren, dann müssen diese Politiker auch nach der Wahl daran erinnert werden. Lautet das Wahlversprechen, den Hanf nicht zu legalisieren, dann müssen diese Politiker auch nach der Wahl daran erinnert werden, dass wir damit nicht einverstanden sind.
Für die Aktivisten ist es viel Arbeit, ihre Aktionen zu planen und in die Tat um zu setzen. Für die einfachen Bürger ist es eine Kleinigkeit, sich durch ihre Anwesenheit an diesen Aktionen zu beteiligen. Zum einen kommt Stimmung auf und oft gibt es auch noch einiges an Unterhaltungsprogramm. Zum anderen wird den Teilnehmern häufig ein anderer Einblick in die gescheiterte Verbotspolitik gegeben. Gescheitert weswegen? Es soll durch das Verbot von Cannabis Schaden von der Gesellschaft abgehalten werden. Wenn jedoch kaum einer mit dem Konsum aufhört, aber für den Konsum auf den unkontrollierten Schwarzmarkt zurückgreift, der weder Qualitätskontrollen noch Jugendschutz kennt, dann entsteht der Schaden erst recht. Der Schaden entsteht auch den Nicht-Kiffern, wenn sie krank werden und aufgrund irrsinniger Cannabisverbote nicht auf Cannabismedizin mit weniger Nebenwirkungen und besserer Wirkung zurückgreifen können.
Deswegen sollen eben auch Nicht-Kiffer für den Hanf Gesicht zeigen und für die Legalisierung von Cannabis auf die Straße gehen. Es kann eben nicht nur ihre Freunde, ihre Verwandten oder ihre Nachbarn, sondern im medizinischen Gesichtspunkt auch sie selber treffen. Zudem soll man allein aus Empathie gegen die Ausgrenzung und Verfolgung anderer Menschen sein und das auch äußern. Zum GMM ist das Maiwetter meist sehr einladend, Gesicht zu zeigen kann also auch Spaß machen.