In den USA heißen Drugstores „Drugstore“, da hier Drogen verkauft werden, solange dieses auf legalem Wege möglich ist. Tee, Kaffee, Schokolade, Alkohol, Nikotin, Cannabis, Opiate, chemische Substanzen aller Art, Medikamente und einfach zehntausende Pflanzen und Substanzen sind technisch gesehen Drogen. Sie erfüllen die Notwendigkeit, bei einer Einnahme eine psychotrope Wirkung zu erzeugen.
Du gehst dahin und kaufst bei ihm – Freund oder Feind?
Sie haben auf den Menschen und auf Tiere eine unbewusst oder bewusst wahrnehmbare Wirkung, und sie verändern unsere Empfindungen, unser Denken, unser Handeln. Oder würde ein Raucher ansonsten nach einer Rauchentwöhnung rückfällig werden, wenn Zigaretten keine Wirkung auf ihn hätten? Würde der Alkoholiker weiter trinken, obwohl er dann nur noch wenig Lebenszeit hätte?
Ist derjenige, der uns Kaffee, Tee, Zigaretten, Alkohol oder auch Medikamente verkauft, unser Freund oder Feind?
Kaffee kann derart abhängig machen, dass ein Absetzen von heute auf morgen derartige Kopfschmerzen und Unruhezustände auslöst, dass der kalte Entzug abgebrochen werden muss. Ist derjenige, der uns Kaffee, Tee, Zigaretten, Alkohol oder auch Medikamente verkauft, unser Freund oder Feind? Wären diese Leute unsere Freunde, wären illegale Drogendealer denn unsere Feinde, wenn wir zu ihnen gehen und kaufen wollen, genau wie wir es im Kiosk machen?
Ist der kleine Beschaffungsdealer schuld?
Hier soll nicht geleugnet werden, dass ein großer Teil aller illegalen Drogen massiv verstreckt und deshalb noch gesundheitsschädlicher sind. Es soll nicht geleugnet werden, dass Kleinst-Drogendealer teils versuchen, neue Kunden zu gewinnen, indem sie diese erst einmal einladen und vielleicht sogar gezielt abhängig machen. Es soll nicht geleugnet werden, dass die Sitten in gewissen Kreisen recht ruppig sind und es sich nicht allein um Drogenhandel, sondern auch ganz andere Delikte handelt.
Aber kann der kleine Beschaffungsdealer das alles ändern? Er selbst ist in diese Kreise hinein gewachsen und will oder muss sogar konsumieren, um für den Moment weiterzukommen. Er will für sich selbst bessere Einkaufskurse, will sich über den Drogenverkauf selbst finanzieren und bedient eine Nachfrage. Er ist aus der Not heraus Drogendealer. Er kauft von den nachgefragten Dingen ein und bietet das an, was er selbst gut und günstig beschaffen kann. Und das ist in der Regel bereits verstreckt oder es gibt unbedenklichere Drogen nicht zu akzeptablen Preisen oder gar nicht.
Weil Drogen illegal sind, kann es keine Qualitätskontrollen oder Jugendschutz geben.
Der Beschaffungsdealer hat häufig ein Drogenproblem, und dass Drogen illegal sind, ist für ihn die Möglichkeit, sich zu finanzieren und weiterzumachen. Weil Drogen illegal sind, kann es keine Qualitätskontrollen oder Jugendschutz geben. Die meisten Drogendealer rennen den Kunden und vor allem Jugendlichen nicht hinterher, sondern bedienen nur die Nachfrage. Der kleine Beschaffungsdealer, der unsauber arbeitet, ist in der Regel nur das Opfer seiner eigenen Situation und somit nicht Täter, sondern Opfer der Prohibition.
Das gilt natürlich nicht für jeden Kleindealer, der unsauber arbeitet, es sind pechschwarze Schafe darunter, die z. B. gegenüber attraktiven Frauen auch sexuelle Absichten haben. Das trifft dann aber auch auf sehr viele andere Menschen zu. Frauen werden nicht nur durch MDMA oder Koks williger und Alkohol funktioniert auf Landjugendpartys ebenfalls sehr gut sowie auch hier die berüchtigten K.-o.-Tropfen mitunter zum Einsatz kommen!
Drogendealer als dein Freund oder Feind: Suche es dir aus!
Bis zu einem gewissen Grad kann der Mensch auf sein Leben Einfluss nehmen. Er kann gewisse Kreise meiden, Personen gezielt aus dem Weg gehen, von Anfang an gewisse Locations nicht besuchen und vieles mehr. Man muss nicht zu einem Drogendealer gehen, der sich seinen Heroinkonsum finanziert, der einem auf kurz oder lang deswegen Heroin anbietet, da er mit dessen Verkauf einfacher verdienen kann. Keiner muss auf Partys gehen, wo man Getränke austrinnken muss, damit sich nicht eine Pille darin verirrt. Man muss nicht jeden Tag kiffen und muss man es doch, sollte darüber wirklich nachgedacht werden.
Es gibt Drogendealer, die Freunde sind, die sich um einen kümmern, die für einen da sind und die einen von der harten Szene weghalten wollen. Es gibt aber auch diejenigen, die selbst schon so tief drinstecken oder von Anfang an einen schlechten Charakter hatten, dass sie Kunden nur als Kunden sehen und Sucht als ein absatzförderndes Mittel betrachten und diese gezielt fördern wollen.
Die wirklichen Drahtzieher hingegen, die auch die Drogen produzieren und verstrecken, sind weit entfernt.
Wer als Konsument unterwegs ist, wird in der Regel nur mit Kleindealern zu tun haben oder ansonsten mit den Dealern persönlich zu tun haben und/oder befreundet sein. Die etwas größeren Dealer handeln zu einem guten Teil aus ähnlichen Motiven wie Kleindealer, sie finanzieren jedoch etwas mehr als ihren Konsum. Aber diese unteren und mittleren Ebenen sind sehr gefährlich, da man einander als Konkurrenz sieht und nur diese Ebenen vor dem Richter landen.
Die wirklichen Drahtzieher hingegen, die auch die Drogen produzieren und verstrecken, sind weit entfernt oder stehen direkt neben einem, ohne dass man ihr Geheimnis jemals lüften wird. Diese wirklichen Drogendealer, die nicht mehr im Kilo, sondern im Tonnenbereich arbeiten, sind praktisch immun gegen die Repression und haben das geringste Risiko in der ganzen Hierarchiekette.
Für immer nur Konsument zu bleiben, der nur geringe Konsummengen besitzt und sich von wirklich problematischen Drogen fernhält, kann die bessere Entscheidung sein. Drogendealer sind nicht immer Feinde und auch dann stellt sich die Frage: Gehst du zu ihm und sagst, was du haben willst oder rennt er dir damit hinterher?