In Zeiten der weltweit zunehmenden Legalisierung von Cannabis steigt auch das Interesse der Tourismusbranche an Reisen rund um Kiffen, Gras und CBD. Während früher nur die Coffeeshops der Niederlande als halbwegs legale Destinationen zur Verfügung standen, gibt es mittlerweile vor allem in Übersee viele neue Angebote im Reisebüro für Kiffer und Hanfpatienten.
Ein Trip zum Hanf kann luxuriös sein, von Wellness bis Therapie reichen oder einfach nur Backpacker mit Lust auf THC ansprechen. Haschisch und Marihuana im Urlaub genießen geht heute vielseitig wie individuell und der boomende Cannabis Tourismus ist für neugierige Globetrotter eine genauso gute Nachricht wie für entsprechende Aktien mit Gras als Geschäftsmodell an der Börse.
Milliardenumsätze mit Kiffen und Hanf als Heilmittel
Hohe Einnahmen durch Cannabinoide kann zwar leider auch der Schwarzmarkt verkünden, doch in Ländern wie USA, Kanada oder Uruguay kassiert stattdessen die legale Reisebranche vom frischen Trend der Hanf-Reisen. In den vergangenen Jahren wurden diverse Analysen und Schätzungen zum Umsatz mit Cannabis Tourismus veröffentlicht und die Wirtschaftsexperten sind sich mittlerweile meistens sehr einig: Auf Reisen Gras rauchen und verdampfen genauer gesagt Hanfprodukte essen und trinken bringt jetzt schon mehrere Milliarden Dollar Umsatz und das ist nur die Spitze vom Joint.
Bekiffte Urlauber geben nämlich nicht nur für legales Weed ordentlich Geld aus, sondern zusätzlich in Hotels, Restaurants, Kultureinrichtungen der Regionen mit einer Freigabe beim THC. Ganja wird zum Motor für Wellness und Landwirtschaft, zur Dampfmaschine für lokale Betriebe wie dem Bio-Bauernhof mit Ganja auf dem Feld und macht mancherorts sogar dem Wein Konkurrenz.
Weltweit verwenden hunderte Millionen von Menschen Cannabis und von denen gehen immer mehr öfter auf Tour, zumal die nervigen Einschränkungen für Reisende durch die Coronavirus-Pandemie vorbei sind. Zwar ist weiterhin Vorsicht die Mutter vom genussvollen Weedkonsum zumal beim Mitführen von Gras im Reisegepäck, Stichwort Brittney Griner, doch in der Summe stehen der Reisebranche goldene Zeiten bevor.
Die Weed Weltkarte wird grüner
Im Klassenzimmer in China und Amerika ist auf der Karte mit allen Staaten dieser Erde keineswegs Europa als Mitte zu sehen und auch beim Haschisch und Marihuana gibt es außer Niederlande oder Portugal bis dato kaum Gebiete, in die Fans der Hanfpflanze gezielt eine Reise planen. Richtig legal mit Cannabis kaufen im Fachgeschäft für Erwachsene und (diskretem) Kiffen in der Öffentlichkeit geht vor allem in Nordamerika, wird aber in vielen weiteren Regionen heute zumindest toleriert.
Wer Hanfprodukte gegen gesundheitliche Beschwerden einnimmt, findet eine größere Auswahl als reine Genusskonsumenten, musste bisher auf Reisen aber meistens lange nach einem geeigneten Arzt suchen. Mittlerweile bieten Cannabis Reiseagenturen ganze Pakete an, buchen für uns den Aufenthalt im Spa mit CBD Wellness oder organisieren spannende Touren durch ganze Countys mit Grasprobe direkt beim Bauern vor Ort. Länder wie Mexiko, Südafrika und Jamaika eiern noch herum bei der schon beschlossenen Freigabe, dürften aber bei Umsetzung in puncto Tourismus schnell zu Nordamerika aufschließen.
Deutschland, Österreich und die Schweiz sind allerdings immer noch weiße Flecken auf der Ganja Map und wer Asien mag, kann die Legalisierung von THC derzeit nur bei den lächelnden Thais genießen. Und ja, auch im Jahr 2023 gibt es weiterhin Staaten, die sich für kiffende Urlauber genauso verbieten wie die Kreuzfahrt für Leute, denen schnell schlecht wird auf den schwankenden Wellen der Ozeane.
Kein Reiseziel: Die gefährlichsten Länder für Fans von Cannabis
Trotz ziemlich deutlicher, positiver Forschungslage zum Marihuana und ganz nebenbei auch im Widerspruch zum Recht auf Selbstbestimmung verbieten viele Staaten das Kiffen und machen bei Sanktionen auch vor Urlaubern nicht halt. Sicher werden Gerichte in solcherlei verknöcherten Ecken heutzutage zwischen Dealerei und dem bloßen Besitz von ein paar Grasblüten trennen, außer wenn die Jury vielleicht aus Taliban besteht oder nordkoreanischen Funktionären. Knast kann es trotzdem geben, selbstverständlich garniert mit fetten Geldbußen und oft genug gleich noch mit Ausweisung, häufig sogar für immer, wenn Kiffer wie Patienten mit Cannabis im Koffer auf einer Blacklist landen.
Der Tourismus verdient logischerweise nur dann richtig Geld, wenn es zumindest Grundlagen der nötigen Infrastruktur rund um Gras kaufen gibt. Auf Phuket etwa schießen die kleinen wie größeren Geschäfte mit Weed im Sortiment wie Magic Mushrooms aus dem Boden und in Holland freut sich fast jeder Coffeeshop über genussfreudige Urlauber. Vermeiden sollten Reisende aber Länder in Ostasien, in Skandinavien und auch im Mittleren wie Nahen Osten – entspannt in Dubai kiffen geht (noch) nicht. In Japan kann schwer zu findendes Gras auf dem Schwarzmarkt pro Gramm bis zu 50 € kosten und Singapur warnt schon auf dem Flugblatt im Flieger vor der Einreise vor Drogen aller Art, für deren Besitz manchmal sogar die Todesstrafe verhängt wird.
Wenige klare Regeln für Cannabis Tourismus: Das Beispiel Thailand
Dem König scheint es egal, die Bevölkerung freut sich und trotz Militärs im Hintergrund hat sich auch die Politik in Thailand voriges Jahr zu einer Art Legalisierung von Cannabis entschlossen. Wie so häufig warten Tourismusbranche und Unternehmen aller Art nicht ab, sondern handeln und laden ein zum Kiffen im Urlaub, was dann im Zweifelsfall für Reisende kniffelig werden kann. Kein Land der Welt veranstaltet offizielle Kampagnen zum Ganja auf Reisemessen, um dadurch ausländische Besucher anzulocken.
Wie so oft warten wir aber noch auf amtliche Dokumente und bis das Handbuch für Cannabis Tourismus in Thailand veröffentlicht wird, sind auch rudimentäre Infos viel wert. Ein Blick auf eine wie auch immer formulierte Rechtslage zu Hanf lohnt sich nicht nur für geschäftstüchtige Einheimische. Da gibt es jede Menge nützliche Hinweise zum Graskonsum vor dem Autofahren, zur Mitnahme von Dope oder zu speziellen Restaurants, die Cannabis verkaufen, oder servieren dürfen.
Mag sein, dass der Zweck solcher Vorgaben durch den Gesetzgeber nicht direkt ein Update für kiffende Besucher sein mag, aber das spielt keine Rolle. In Thailand und anderen Ecken mit Gras legal können ordentlich recherchierte Regeln in der Praxis gut helfen beim generellen Vermeiden von Strafen, die gelegentlich willkürlich verhängt werden. Auch der Cop mit Interesse an Schmiergeld kann bei informierten Besuchern aus dem Ausland nicht mehr einfach so Fantasie-Summen rund um angebliche Bußgelder aufrufen und wird sich eher trollen als Touristen zu gängeln.
Abschließende Tipps zum Reisen mit Gras im Gepäck
Investoren in Hanf an der Börse entdecken das Reisen als aussichtsreiche Anlage und einige Cannabis Aktien sollten den Tourismus in den Bilanzen solcher Unternehmen bald konkreter ausbauen. Die Chancen sind enorm und zumindest in fortschrittlichen Staaten nimmt die Politik heute lieber Steuern durch Hanfprodukte ein, als sinnlos Steuergelder für die Verfolgung der THC User zu verpulvern. Trotzdem sind Urlauber bis auf Weiteres vorsichtig, schauen bei der Buchung von entsprechenden Reisepaketen zum Kiffen im Ausland genauer hin beim Anbieter und sollten in einem Land mit Freigabe vor allem beim Mitführen von Cannabis achtgeben.
Vor legalen Läden für Haschisch und Marihuana mit Lizenz wird kaum ein Gesetzeshüter herumlungern wie bei uns die Polizei vor dem Headshop um die Ecke, aber am Flughafen sind Grasblüten im Koffer genauso tabu wie das berüchtigte Case, Modell Filmdose, voller Ganja im Mietwagen. Hanf riecht bekanntlich stark und muss gut verpackt sein für einen diskreten Transport. Bis sich ausländische Besucher im Urlaub einen Joint ganz offen anstecken können, wie heute in vielen Ländern ein Bier öffnen wird es noch dauern, keine Frage.
Cannabis Tourismus als kleine, aber bereits mehr als feine Nische ist jedoch vielleicht gerade jetzt eine spannende Sache, schließlich kommen nach einer künftigen Öffnung der Reisebranche für Kiffer und Hanfpatienten neben Genießern dann auch die Massen. Eimer rauchen wie Sangria aus dem Kübel am Ballermann kippen ist beileibe nicht jedermanns Sache – wir wünschen auf jeden Fall einen erholsamen Urlaub!