Die Wiederentdeckung der Nutzpflanze Hanf hat eine interessante Geschichte und nahm ihren Beginn im Jahre 1973, als ein Legalisierungskämpfer aus den USA mit einem Freund an einer Hanfdemonstration teilnahm.
Inhaltsverzeichnis: Artikelreihe – Alles über Hanf
1 – Geschichtliches
2 – Hanf in der Biologie
3 – Hanfverbote
4 – Wiederentdeckung der Nutzpflanze
5 – Chancen, Grenzen und Anwendungsgebiete
6 – Der Rohstoff
7 – Papierherstellung
8 – Automobilindustrie
9 – Bauwirtschaft
10 – Textilindustrie
11 – Lebensmittelbranche
12 – Landwirtschaft und Anbau
13 – Chemische Industrie
14 – Zukunft: Bioenergie aus Hanf
15 – Zukunft: Kraftstoffe aus Hanf
16 – Zukunft: Papier aus Hanf
17 – Hanf in der Medizin
18 – Wie hilft Hanf medizinisch?
19 – Genussmittel Hanf
20 – Wirkstoffe und Wirkung
21 – Nebenwirkungen und Gefahren
22 – Legalisierung
Der Freund namens Jack Herer hatte auf dieser Demo erfahren, dass man Hanf auch für nützliche Dinge wie Seile, Kleidung und Papier verwenden kann, was ihm vorher völlig unbekannt gewesen war. Jack Herer war sofort von der Idee fasziniert, mit Hanf die Welt zu retten und begann ein Buch zu schreiben, welches er im Jahre 1985 mit dem Titel „The Emperor Wears No Clothes“ herausbrachte.
In Deutschland kam dieses Buch dann mit dem Titel „ Die Wiederentdeckung der Nutzpflanze Hanf“ 1993 auf den Markt und war für Hanfaktivisten und sowie für Hanfbauern das neue Standardwerk. Die vielseitige Verwendung von Hanf wurde nun wieder ins Gespräch gebracht und zeigte neue bzw. alte Möglichkeiten auf die Hanfpflanze für moderne Produkte einzusetzen.
Die Folge war in den folgenden Jahren ein regelrechter Hanfboom, der dem Nutzhanf einen riesigen Auftrieb gab und die Diskussion um die Legalisierung vorantrieb. In den 90er-Jahren entstanden dann die ersten Hanfvereine, die sich mit der Thematik auseinandersetzten und die Nutzpflanze Hanf fördern wollten. Unter anderem entstand in Berlin ein erstes Hanfmuseum.
Mit diesen Entwicklungen wuchs der politische Druck auf die Regierungen und der Hanfanbau wurde immer wieder zur Diskussion gestellt. Im Jahre 1989 wurde dann auf die Europäische Kommission beauftragt, in einer Verordnung die Legalisierung von mindestens 25 Sorten für den Anbau von Nutzhanf durchzusetzen. Der Faserhanf, um den es ging, hat einen Wirkstoffgehalt von weniger als 3 Prozent und kann so nicht als Rauschhanf bezeichnet werden, was dazu führte, dass der legale Nutzhanf endlich inhaltlich und gesetzlich vom „illegalen Rauschhanf“ getrennt wurde.