Für den Satanisten ist es die 666, für den Kiffer die 420. Der Ursprung oder sogar verschiedene Geschichten zum 420 dürften vielen bekannt sein – der vielleicht wahre Ursprung findet sich in den 70ern bei Schülern einer Highschool in Kalifornien, die sich um 4:20 pm nach der Schule trafen, um nach einem großen Marihuanafeld zu suchen, welches sie jedoch nie fanden. Diese Geschichte wurde von Grateful Dead und deswegen später vom High Times aufgegriffen, und damit wurden diese drei Zahlen bekannt, die Kiffer haben ihren 420 und hier einen weiteren 420 Artikel. Es gibt auch viele andere Storys, da viele gerne der Ursprung von diesem Code wären. Vielleicht glauben sie sogar ernsthaft, dass sie es sind, da jemand aus ihren Kreisen den Code schon kannte und sie ihn ganz unbewusst übernahmen?
Kurze historische Rückblende
Seitdem taucht dieser Code immer wieder und immer öfter auf. Über die Jahre ist er nicht mehr ein geheimes, sondern ein öffentlich bekanntes Erkennungszeichen. Auch dadurch, dass er nicht allen bekannt, aber von einigen schon verwendet wurde, gibt es einige der Ursprungsgeschichten. Möglicherweise ist es auch mein Bankkonto, in dessen Nummer die 420 vorkommt? Es ist vielleicht auch nicht so wichtig, es so genau zu wissen. Wichtiger ist es, dass der Marihuanaraucher weltweit seinen 4:20 und hoffentlich auch etwas zum Rauchen hat.
Den zweiten Fourtwenty verpennt
Ob es 16.20 Uhr, der 20. April oder eben der 420. Artikel ist, es gibt etwas zu feiern. 2016 war es dann so weit, dass der 420 Artikel vom Hanf Magazin on ging, vermutlich war es „Richtig leise Ablüftung im Growraum“. Am 12.11.2016 ging dann „mein“ 420 Artikel on. „Wie genau funktioniert ein Stromstoßrelais?“ – Dann war vielleicht schon wieder gerade 420, deswegen hier jetzt der eigentliche 420 Artikel.
Es erklärt sich jedoch von ganz allein, wenn man als Selbstständiger sehen muss, wo man bleibt und dazu noch Veranstaltungen besucht, dafür sogar reist und vor Ort im Verein tätig ist. Die Hanffreunde Münster e. V. müssten vielen Lesern dem Namen nach immerhin bekannt sein, da wir hier wirklich viel erreichen. Unser Antrag an die Stadt Münster, dass sie einen Ausnahmeantrag für ein Modellprojekt an die BfArM stellen möge, wurde angenommen. Es wird am 13.12.2016 eine Fachkonferenz geben, die im Zuge dessen stattfindet. Dieser Antrag wird jetzt formuliert und dann hoffentlich schnell gestellt. Vielleicht überschlägt sich noch einmal alles und die Bearbeitung durch die BfArM wird überflüssig? An diesem Wochenende wurde auf dem Bundesparteitag von Die Grünen/Bündnis 90 beschlossen, dass man neben dem Gesetzentwurf vom Cannabiskontrollgesetz die Legalisierung durch den Bundesrat erwirken wolle. Dieses würde über die Landtage gehen, in denen die Grünen mitregieren. Das soll noch in dieser Legislaturperiode vor der nächsten Wahl mit der dann folgenden Regierung bewerkstelligt werden.
Viele sind nicht gut auf die Grünen zu sprechen. Unser Ex Polizeipräsident, Hubert Wimber, der nun bei LEAP Deutschland Gründungsmitglied ist, ist sogar Parteimitglied. Es lässt sich nicht bestreiten, dass die Grünen sich vor ein paar Jahren alles andere als einig in dieser „Freiheitsfrage“ gewesen sind und man ruhig meckern kann. Wo kann man das in der heutigen politischen Gegenwart nicht? Aber jetzt, wo die Legalisierungswelle in den Staaten mit Kalifornien und drei weiteren neuen Bundesstaaten zu den vorherigen vieren richtig ins Rollen kommt, ziehen die Grünen wenigstens nach. Gekifft wird ohnehin, ob legal oder illegal. Aber sollen die Amis sich das ganze Geld vom kommenden legalen europäischen Markt selbst in die Taschen stecken? Mit Konzernen, die in Luxemburg versteuern – also nahezu unversteuert kalkulieren können? Es sollte jetzt doch selbst der CDU Stammtischsäufer mal so richtig wütend werden dürfen.
420 Artikel immerhin nachgereicht
Es gibt also viele Gründe, warum solche Details nicht immer direkt auffallen. Es bleibt so einiges auf der Strecke, wenn man an Megaprojekten wie dem Growbook auf dem Hanf Magazin mit knapp 200 Artikeln und damit knapp 200.000 Wörtern arbeitet. Wenn man das und die Vereinsarbeit neben der ganzen anderen Arbeit nebenher macht, kann so einiges liegen bleiben. Das wird sich hoffentlich wieder etwas bessern, damit im Jahr 2017 nicht noch mehr Reisetermine und Veranstaltungen ausgelassen werden müssen. Auch bei der „bezahlten Arbeit“ wurde das Pensum seit Ende 2015 zurückgeschraubt, das Portemonnaie hat „die leichtere Kost“ bislang gut vertragen.
Selbst wenn mit der Legalisierung nicht all die persönlichen Wünsche erfüllt sein werden und nicht all die persönlichen Probleme gelöst sind, so wäre das doch wirklich eine enorme Bestätigung, an diesen Erfolgen schon seit Jahren aktiv mitzuwirken. Das Verbot ist immerhin der indirekte und direkte Auslöser für viele Ärgernisse im Leben von so vielen Leuten. Das lässt sich natürlich nicht alles ungeschehen machen – dennoch wird es ein sehr gutes Gefühl sein, wenn dieses dämliche Verbot, dass einem zu den eigentlichen Problemen nur noch mehr zerstört, endlich loszuwerden.
Damit wird in diesem 420 Artikel jedoch nicht gesagt, dass dann unsere Arbeit vorüber ist. Mit der Legalisierung wird sie sich lediglich anders gestalten und man setzt sich neue Schwerpunkte. Das Interesse am Hanf wird wachsen und die Leute werden sich auch trauen, sich damit zu befassen und Fragen zu stellen. Selbst die ganzen Aktivisten wie beim Deutschen Hanfverband werden weiterhin für die Normalisierung vom Hanf einstehen. Warum auch nicht? Für die ganzen legalen und alltäglichen Dinge des Lebens gibt es doch auch Lobbyisten und Interessenverbände.