Obwohl es viele Motivationen und auch unterschiedliche Wege gibt, CBD zu verwenden, könnte man die Gruppe der Nutzer des Cannabinoids in drei Gruppen aufteilen.
- Menschen mit Beschwerden und Symptomen, die sich vom Gebrauch von CBD-Produkten Linderung erhoffen.
- Sportler und aktive Menschen, ob im Leistungs- oder Hobby-Bereich, die um die Effekte wissen, mit denen CBD die Regeneration nach starker körperlicher Beanspruchung unterstützen kann.
- Der interessierte, gesundheitsbewusste Mensch, der weder krank noch enorm sportlich aktiv ist, aber sich dennoch sehr um sein Wohlbefinden bemüht.
Mit so vielen verschiedenen Motivlagen, aus denen heraus ein Mensch zu CBD greift, gibt es mittlerweile auch viele Formen von CBD-Produkten, die man zur Anwendung bringen kann. Ob innerlich oder äußerlich aufgetragen, flüssig, fest für unterwegs oder zu Hause, CBD ist unglaublich vielfältig geworden. Neben vielen Herstellern, die sich auf den einen oder anderen Produktbereich spezialisiert haben, gibt es Unternehmen wie Naturecan, die aus dem ganzen Spektrum der Möglichkeiten schöpfen, die die Hanfpflanze und ihre Wirkstoffe bieten. Naturecan liefert ein breites Angebot von CBD-haltigen Produkten, die jeden erdenklichen Lebensbereich begleiten können.
Um die Geschäfte in Deutschland, Österreich und der Schweiz kümmert sich als Regional Manager Alexander Rinn Ortiz, mit dem wir uns über Naturecan, die Geschichte und Entwicklung unterhalten und auch etwas tiefer in den Bereich der gesundheitsbewussten Nahrungsergänzung eintauchen konnten.
Hanf Magazin: Naturecan wurde im Mai 2019 von Paul Finnegan und Andy Duckworth, dem ehemaligen CEO von Myprotein, gegründet. Gab es für die beiden Gründer bereits vorher Berührungspunkte mit Hanf und CBD?
Alexander Rinn Ortiz: Paul benutzt seit mehreren Jahren Hanfprodukte, da er sie für medizinische Zwecke verwendet. In diesem Zuge ist er auf CBD gestoßen und wollte die gesundheitlichen Vorteile bekannter machen und mit Menschen teilen, weshalb er sich entschieden hat, ein eigenes Business zu gründen. Andy dagegen hatte keine Berührungspunkte mit Hanf und CBD. Paul und Andy haben sich vor 2-3 Jahren beim Fußball spielen kennengelernt, woraufhin Andy CBD probiert hat. Ihm hat CBD Öl sehr beim Einschlafen und bei der Regeneration (Fitness) geholfen, woraufhin er erst in Pauls Business investieren wollte. Aufgrund der hochwertigen Qualität der Produkte, der gesundheitlichen Vorteile, dem Markt und der Beziehung zu Paul hat sich Andy dann allerdings entschieden, stattdessen das Business mit Paul zu leiten und wie bei Myprotein Menschen vor allem über B2C und Internationalisierung zu erreichen.
Hanf Magazin: Den Hanf als Rohstoff für Eure Produkte bezieht Ihr von IAH Oregon in den USA. Wie fiel die Wahl ausgerechnet auf diesen Lieferanten?
Alexander Rinn Ortiz: Als sich Paul immer mehr mit Cannabinoiden, vor allem CBD auseinandergesetzt hat und mit dem Gedanken gespielt hat, eine neue Firma zu gründen, ist er 18 Monate durch Europa und die USA gereist. Letztendlich hat er sich entschieden, dass CBD Öl aus der USA zu importieren, da der Cannabis-Markt in der USA fortschrittlicher und regulierter ist. Die Wahl fiel letztendlich auf IAH Oregon, einem lizenzierten Hanf- und Cannabisanbauer/Verarbeiter aus der Westküste der USA. Als Veteranen der Cannabis-, Pharma- und Tech-Industrie und der erste lizenzierte Extraktor in Kalifornien haben sie durch ihre Multi-Millionen Anlagen die Kapazität, uns international zu versorgen. IAH Oregon ist bekannt für ihren sehr geringen THC-Anteil sowie den hohen Cannabinoid-Anteil.
Das Produkt wird bei IAH Oregon aus Hanfextrakten durch zwei Prozesse veredelt: Zunächst wird das Öl über eine CO² Extraktion zu einem Rohöl verarbeitet. Über Chromatografie wird THC komplett entfernt (nicht nachweisbar bei 0.02 Prozent), während die Destillation es ermöglicht, andere Phytochemikalien aus dem Hanf, u. a. kleinere Cannabinoide im Material zu belassen. Die Produktspezifikation des Öls liegt zwischen 90-95 Prozent CBD und ebenfalls mindestens 5 Prozent der anderen hochwertigen zusätzlichen kleinere Cannabinoide wie CBG, CBC, CBDA usw.
Diese reichhaltige Mischung aus anderen Phytochemikalien (Cannabinoide, Flavonoide, Terpenoide usw.), aber mit nicht nachweisbaren THC sowie die Testprozesse zu Pestiziden, Schwermetallen, Lösungsmittelrückstände etc.) bezüglich der Reinheit und Sicherheit des Öls, haben Paul letztendlich überzeugt, unser CBD Öl ausschließlich von IAH Oregon zu beziehen, trotz höherer Kosten (u. a. Zollgebühren) auch in Hinblick auf die Novel Food Application.
Hanf Magazin: Nicht nur in Bezug auf Rohstoffe ist Naturecan ein globales Unternehmen, sondern auch die Produkte werden weltweit angeboten. Wo kann man Naturecan überall finden?
Alexander Rinn Ortiz: Mittlerweile vertreiben wir unsere Produkte in über 30 Ländern D2C über eigene Webseiten und über ausgewählte Partner, vor allem europaweit, aber mittlerweile auch in der USA, in Asien und Australien. Warenhäuser haben wir mittlerweile in 6 Ländern, um Kunden weltweit einen guten Service anbieten zu können.
Hanf Magazin: Naturecan hat ein breites Sortiment von allen möglichen Nahrungsergänzungsmitteln. Woher weiß ich als Laie, welches die richtigen Produkte für mich sind? Wir stellen uns vor, ich bin ein Kunde, der allgemein gesund ist, der aber ein wenig besser in Form kommen will. Ich beginne also ein regelmäßiges Training und möchte das mit ein wenig Nahrungsergänzung begleiten. Wozu würdest Du mir raten? Wie gehe ich an die Sache heran?
Alexander Rinn Ortiz: Zu aller nächst muss man betonen, dass, wie der Name es sagt, dass man Supplemente nur ergänzend zu sich nehmen sollte und man zunächst einmal auf eine gesunde Ernährung (Obst und Gemüse, Nüsse, Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte etc.) und genügend Bewegung achten sollte. Einige kritische Nährstoffe können jedoch nur schwer über die Nahrung gedeckt werden bzw. werden bei der Ernährungsweise der meisten Menschen nur unzureichend zugeführt, weshalb es Sinn machen kann, auch laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung einige Nährstoffe und Vitamine zu supplementieren. Als Basis empfehle ich für jeden, ob Familie, Freunde oder Kunden, folgende Supplemente:
- Vitamin D3/K2: Vitamin D3 wird vor allem durch den Körper bei UV-Bestrahlung durch die Sonne produziert. Vor allem in Europa und in den Wintermonaten erhalten viele Menschen jedoch nicht genug Sonnenlicht, um optimale <30 nmol/L Werte zu erreichen. Vitamin D3 trägt unter anderem zu einer normalen Funktion des Immunsystems, zur Erhaltung einer normalen Muskelfunktion und zur Erhaltung normaler Knochen bei und spielt daher für die Gesundheit und aktiver Erholung eine entscheidende Rolle. Vitamin K2 auf der anderen Seite trägt zu einer normalen Blutgerinnung und zur Erhaltung normaler Knochen bei.
- (Veganes) Omega 3: Omega-3, vor allem EPA/DHA, spielt eine essenzielle Rolle für die Herzgesundheit. Man kann genug Omega 3 über Nüsse, fettigen Fisch, Avocados etc. aufnehmen, jedoch müsste man sehr hohe Mengen davon essen, um empfohlene Werte von 3g EPA/DHA täglich einzunehmen.
- Multivitamin: Es gibt noch viele weitere Vitamine oder Nährstoffe wie Selen, Folsäure, Zink, Magnesium, Eisen, Kalzium, Vitamin B12 etc., bei denen Menschen bei der heutigen Ernährungsweise unterversorgt sind, weshalb ein Multivitamin als eine Art Versicherung supplementiert werden kann.
Neben einer gesunden Ernährung und Bewegung sind das die Basics für eine gesunde Lebensweise. Einige Supplemente sind für spezifische Zwecke sinnvoll, Kurkumin ist z. B. entzündungshemmend und wird vor allem Prävention und Behandlung von Krankheiten eingesetzt, Kreatin steigert nachweislich die körperliche Leistungsfähigkeit und Eiweiß trägt zum Wachstum und zur Erhaltung der Muskelmasse bei – wenn man es nicht genug über Nahrung deckt, kann man Proteinpulver zusätzlich zu sich nehmen.
Hanf Magazin: Von Naturecan gibt es auch eine tolle Auswahl an Hanf- und CBD-Snacks. Wie sind solche Produkte einzuordnen? Gehört das noch zur Nahrungsergänzung oder ist es doch mehr ein Snack?
Alexander Rinn Ortiz: Vor allem durch Andy haben wir noch viele Kontakte im Nahrungsergänzungsbereich. Die Bioverfügbarkeit von CBD Ölen ist höher als bei CBD Snacks, da diese über die Magenschleimhaut aufgenommen werden. Trotz allem gibt es viele Personen, die keine Öle zu sich nehmen wollen, u. a., aufgrund des Geschmacks oder da es für sie zu medizinisch wirkt, weshalb CBD-Snacks wie CBD Fruchtgummis eine gute Alternative sein können, um CBD zu sich zu nehmen. Wir ordnen die Produkte einfach als CBD Produkte ein, die natürlich aber auch ein Snack sind.
Hanf Magazin: Davon ausgegangen, Cannabis wäre umfassend legalisiert und es wäre gestattet, würde Naturecan auch THC-reiche Snacks herstellen?
Alexander Rinn Ortiz: Zu diesem Zeitpunkt kann ich mir das nicht vorstellen. Wir stellen Produkte her, um Leuten zu helfen ein gesünderes, schmerzfreies und dadurch glückliches Leben führen zu können. Während wir nicht ausschließen, dass wir in Zukunft auch Cannabisprodukte mit THC für medizinische Zwecke anbieten werden, kann es gut sein, dass bei frei verkäuflichen THC-Snacks dieser Zweck bei einigen Kunden in den Hintergrund geraten würde.
Hanf Magazin: Die mizellaren CBD Kapseln sollen besonders effektiv sein, weil man das CBD sehr schnell absorbiert. Wie funktioniert das?
Alexander Rinn Ortiz: Das Problem bei herkömmlichen CBD, da es sich um einen fettlöslichen Stoff handelt, ist die Bioverfügbarkeit, d. h. der Anteil an CBD, der letztendlich wirklich im Blutkreislauf aufgenommen wird, gering. Um diesen Anteil zu erhöhen, sind wir eine Partnerschaft mit der Aquanova AG aus Darmstadt eingegangen. Aquanova ist vor allem durch ihre NovaSOL Technologie bei Kurkuminkapseln bekannt, wodurch die Bioverfügbarkeit um 185x gegenüber herkömmlichen Kurkuminpulver verbessert wird. Diese Technologie ist auch für CBD anwendbar.
Die Technologie verkapselt CBD auf die kleinste, absolut homogene Weise in Form von Mizellen. Unser Körper stellt ununterbrochen selbst Mizellen her, um fettlösliche Substanzen wie z. B. CBD oder einige Vitamine im Körper resorbierbar zu machen. Mizellen sind daher noch mal eine bessere Lösung als Liposome, da fettlösliche, hydrophobe Stoffe, wie zum Beispiel CBD eine höhere und schnellere Aufnahme im Körper sicherstellt. Eine Studie mit dem renommierten Charles River Labor zeigt, dass CBD mit einer mizellaren Struktur in der ersten Stunde 16x schneller aufgenommen wird und innerhalb der ersten 24 Stunden zu 88 % effektiver ist als herkömmliches CBD. Aquanova hat sich aufgrund der Qualität und Reinheit unseres CBD Öls dazu entschieden, ausschließlich unser CBD Öl zu benutzen und mit ihrer patentierten NovaSOL Technologie zu optimieren.
Hanf Magazin: Beim Durchsehen des Onlineshops bin ich auf die CBD Arnika Creme mit Zaubernuss gestoßen. Diese Heilpflanze ist bei uns nicht so bekannt, sie wird allerdings bei nordamerikanischen Ureinwohnern sehr geschätzt. Wie seid ihr auf die Hamamelis Virginiana als Zutat für die Creme gekommen?
Alexander Rinn Ortiz: Neben Mitarbeitern, die Spezialisten im Nahrungsergänzungsmittelbereich sind, haben wir auch Experten im Kosmetikbereich, die jahrelange Erfahrungen in dem Bereich gesammelt haben. Die entzündungshemmenden Eigenschaften der Hamamelis Virginiana Pflanze lassen sich sehr gut mit den Eigenschaften von CBD und Arnika Creme verbinden und können daher bei der Regeneration, Gelenkschmerzen und trockener Haut helfen.
Hanf Magazin: Mir ist aufgefallen, dass es einerseits ein Clear Whey Protein Isolate gibt, und andererseits das Grass-Fed Whey Protein. Worin liegt der Unterschied?
Alexander Rinn Ortiz: Bei dem Clear Whey handelt es sich um ein Proteinisolat, das im Vergleich zu einem Whey noch mal weiter verarbeitet wird und noch mehr Fett und Zucker in einem weiteren Produktionsschritt herausgefiltert werden. Das Clear Whey enthält dadurch nur 85 Kalorien, 00.02 g Fett und 0 g Zucker pro Portion. Außerdem hat es einen fruchtigen, limoartigen Geschmack und sollte daher mit Wasser getrunken werden, wodurch man noch mal mehr Kalorien spart. Das macht es vor allem in der Diät zu einem optimalen Shake, um auf der einen Seite wenig Kalorien zu sich zu nehmen und um auf der anderen Seite seinen Proteinbedarf zu decken, was vor allem in einem Kaloriendefizit wichtig ist, um seine Muskulatur zu schützen und zu erhalten.
Bei dem Grass-Fed Whey handelt sich um ein einfaches Whey Protein, das einen cremigen Geschmack hat und daher optimal ist, um mit Milch zu trinken. Das Whey Protein wird in Neuseeland hergestellt, da die Kühe im Vergleich zu Deutschland fast ausschließlich auf der Weide grasen können (zu 97 %).
Hanf Magazin: Was sind für Naturecan die nächsten Meilensteine, die es zu erreichen gilt? Welche Pläne habt Ihr für das laufende Jahr?
Alexander Rinn Ortiz: Für dieses Jahr steht u. a. die Novel Food Application bei der EFSA für Europa an. Unser Novel Food Dossier für die FSA in der UK haben wir bereits eingereicht. Ansonsten stehen bei uns immer neue Produktentwicklungen, weitere Internationalisierung und Service-Verbesserungen im Vordergrund, da wir unsere Produkte leicht zugänglich machen wollen und Menschen weltweit helfen möchten, ein schmerzfreies, gesundes und glückliches Leben zu führen.