Der Geschmack von CBD-Ölen und Hanfextrakten ist nicht jedermanns Sache. Sogar für Menschen, die das Aroma eigentlich mögen, kann es in den CBD-Produkten zu bitter sein. Das österreichische Unternehmen „Natürlich CBD“ hat Geschmack an CBD gefunden, und den bringen sie nun zu uns in einer Auswahl leckerer Bonbons.
Eine Besonderheit an diesen Bonbons ist, dass sie mit möglichst naturbelassenen Zutaten hergestellt werden und nicht mit Konzentraten. Dazu ist einige Mühe, Sachverstand und Liebe zur Hanfpflanze nötig. Es freut uns daher besonders, dass wir Lukas Schagerl von „Natürlich CBD“ mit einigen Fragen etwas Hintergrundwissen zu den Hanfbonbons entlocken dürfen.
Hanf Magazin: Wenn Du gefragt wirst, wie Euer Hanfbonbon schmeckt, und der Fragende hat keine Möglichkeit, es selbst zu probieren, wie beschreibst Du den Geschmack?
Lukas Schagerl: Grob gesagt schmecken die Bonbons nach Hanf, pflanzlich-blumig-leicht bitter, und nach den anderen Geschmackskomponenten. Als verkaufsfertige Beutel gibt es vorerst die Sorten Orange und Zitrone, wobei bei diesen Sorten außer Orangen- und Zitronenauszügen auch noch Auszüge aus Pfefferminz und Eukalyptus dabei sind, damit der Geschmack runder und die Bitterkeit nicht zu stark wird.
Als Bulk für Wiederverkäufer gibt es außerdem noch die Sorten Limette, Ingwer und Sanddorn.
Hanf Magazin: Warum ein Bonbon? Wie kam es dazu und worum geht es? Spielt die Verwendung von Hanf und CBD eine große Rolle oder geht es mehr um ein Geschmackserlebnis?
Lukas Schagerl: Hanfprodukte sind, ist aus verschiedenen Gründen stark im Kommen. Hanf ist eine Pflanze mit sehr vielen guten Eigenschaften und wurde in der Vergangenheit viel zu sehr vernachlässigt. Geschmacklich sind aber viele dieser Produkte nicht sehr ansprechend. Damit kam die Idee, Hanfbonbons zu entwickeln. Durch Bonbons kann man das Geschmackserlebnis deutlich verbessern. Erstens aufgrund der Formulierung mit anderen Geschmackskomponenten und zweitens durch die langsamere Abgabe beim Lutschen der Bonbons. Zudem ist auch die schnellere und effizientere Aufnahme der Inhaltsstoffe über die Mundschleimhaut ein Vorteil, den man durch das Lutschen der Bonbons ausnutzen kann.
Hanf und das dazugehörige CBD spielen bei diesen Bonbons natürlich eine große Rolle. Die Bonbons sollen einen repräsentativen Auszug der Hanfpflanze enthalten und da gehört auch ein gewisser Anteil an CBD und anderer hanfspezifischer Stoffe dazu. Im Vergleich zu den verwendeten landwirtschaftlichen Nutzhanfsorten ist die CBD-Konzentration in den Bonbons aber eher gering. Damit das Geschmackserlebnis nicht zu sehr leidet und reproduzierbar ist, wird der CBD-Gehalt als Maßstab herangezogen und auf 0,5 % eingestellt. Das entspricht 7,5 mg CBD pro Bonbon.
Hanf Magazin: Ihr verzichtet bei der Herstellung Eurer Bonbons auf die Verwendung von Konzentraten, sondern verarbeitet das Pflanzenmaterial nur minimal und fügt es den Zutaten bei. Ich nehme an, diese Methode ist aufwendiger. Wie kann man sich den Unterschied vorstellen?
Lukas Schagerl: Unsere Methode ist deutlich aufwendiger. Wir haben dafür eigene Räumlichkeiten eingerichtet, um diesen Vorgang vom Pflanzenmaterial weg realisieren zu können. Im Vergleich zu einer einfachen Einwaage und Zugabe von konzentriertem Extrakt ist die Durchführung sehr arbeits- und zeitintensiv.
Um die Hanfinhaltsstoffe in die Bonbonmasse zu bekommen, wird zuerst ein Hanfsirup angesetzt. Dieser Sirup stellt den Hanfauszug dar und wird danach verfeinert und weiter verarbeitet. Dann kommt es zu einer Reihe von Schritten wie Klärung, Filtration und Fällung und Abtrennung von unerwünschten Begleitstoffen. Dann wird der Sirup bei geringer Hitze und Vakuum schonend wasserfrei gemacht. Danach ist es für die weitere Bonbonherstellung einsetzbar. Bei vielen anderen Hanf- und CBD Produkten werden konzentrierte Extrakte eingesetzt. Grob erklärt werden diese konzentrierten Extrakte entweder durch Kohlendioxid-Extraktion bei sehr hohen Drücken oder eine Extraktion mit einem Lösemittel wie Ethanol oder Propanol gewonnen. Diese Rohextrakte werden dann noch durch Destillation, bei hohen Temperaturen und hohem Vakuum, gereinigt und konzentriert. Damit sind Extrakte herstellbar, die über 50 % CBD enthalten. Für unser verwendetes Hanfsirup werden nur Wasser, Zucker, Glukosesirup und etwas Alkohol eingesetzt und der ganze Vorgang, bis auf die Trocknung, bei Raumtemperatur durchgeführt.
Hanf Magazin: Ist es, wenn man mit Pflanzen arbeitet, nicht schwierig, konstant gleiche CBD und vor allem immer die niedrigen THC-Konzentrationen zu gewährleisten? Wie macht Ihr das?
Lukas Schagerl: Ja, bei der Arbeit mit Naturstoffen muss man immer auf Schwankungen achten. Um zu gewährleisten, dass in der Bonbonmasse nicht zu wenig CBD oder zu viel THC enthalten ist, wird bei jedem Hanfsirup-Ansatz der Gehalt an Cannabinoiden im Pflanzenmaterial vor und nach der Verarbeitung gemessen. Außerdem wird noch der Cannabinoidgehalt im getrockneten Sirup, welcher direkt eingewogen wird, gemessen. Weiterhin ist es mit diesem Prozess nicht möglich, mit dem THC-Wert über den Grenzwert zu kommen, da es dabei zu einer Abreicherung der Cannabinoide kommt und die verwendeten Nutzhanfsorten deutlich unter dem erlaubten 0,3 % THC Grenzwert liegen.
Hanf Magazin: Wie ist es mit der Dosierung? Kann man zu viele Hanfbonbons essen oder könnte man eigentlich ständig eines im Mund haben?
Lukas Schagerl: Als Hersteller müsste man natürlich sagen, dass man immer und zu jeder Zeit ein Hanfbonbon im Mund haben sollte. Aber in Wahrheit ist es wie mit anderen Bonbons bzw. Genussmitteln, lieber weniger und dafür mehr aufs Genießen konzentrieren. Erfahrungsgemäß haben die meisten Leute mit einem oder zwei Bonbons genug für ein paar Stunden. Die Menge an Bonbons sollte jeder selbst herausfinden. Ich selbst nehme nicht mehr als fünf Bonbons pro Tag.
Hanf Magazin: Wenn man etwa CBD-Öl mit Kapseln vergleicht, dann ist die Bioverfügbarkeit bei Öl in der Praxis höher, da die Schleimhäute das CBD schon im Mund absorbieren, wenn man es nicht direkt herunterschluckt. Insofern müsste die Einnahme in einem Bonbon eigentlich noch effektiver sein. Ist das richtig? Gibt es dazu Untersuchungen oder Erfahrungen von Kunden?
Lukas Schagerl: Ja, die Empfehlung diese Produkte möglichst lange im Mund zu behalten kommt davon, dass Cannabinoide über die Mundschleimhaut direkt in den Blutkreislauf aufgenommen werden können. Dadurch wirken Cannabinoide schneller und effizienter, weil sie nicht über die Verdauung aufgenommen werden müssen. Als Beispiel oder Referenz zu Untersuchungsergebnissen, bezüglich der Aufnahme von Cannabinoiden über die Mundschleimhaut, könnte man das Arzneimittel „Sativex“ nennen. Das ist ein Cannabinoid-Spray, das bei Parkinson Patienten eingesetzt wird und bei dem die Cannabinoide über die Mundschleimhaut aufgenommen werden. Die Erfahrungsberichte mit Hanfbonbons gehen auch in diese Richtung. Die Entspannungswirkung setzt innerhalb weniger Minuten ein, ohne den Magen zu belasten, das ist für Leute mit empfindlichem Magen auch wichtig.
Hanf Magazin: Bonbons werden natürlich auch mit Kindern assoziiert. Wie ist das mit dem Hanf Bonbon? Dürfen Kinder die auch haben?
Lukas Schagerl: Unsere Hanfbonbons sind nur für Erwachsene gedacht und gemacht. Auf den Verpackungen wird darauf hingewiesen, dass die Hanfbonbons für Kinder ungeeignet sind.
Hanf Magazin: Trefft Ihr in Eurer Arbeit auf Vorurteile und Skepsis, weil Ihr mit Hanf arbeitet und ein Produkt anbietet, das für Kinder attraktiv sein kann?
Lukas Schagerl: Also die Vorurteile gehen wahrscheinlich so weit wie bei Hanfmuffins oder ähnlichen Produkten. Ich bin eigentlich noch nicht wirklich damit konfrontiert worden. Nach meiner Erfahrung gibt es deutlich mehr Interesse als Skepsis und Vorurteile. Eltern sollten Ihren Kindern keine Produkte kaufen, die Cannabinoide enthalten und Händler sollten solche Produkte nicht an Kinder verkaufen, so wie es auch bei anderen Produkten üblich ist, die nicht für Kinder geeignet sind. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich Kinder diese Bonbons kaufen, sehe ich als sehr gering. In den meisten Hanf- und CBD Shops werden keine derartigen Produkte an Minderjährige oder Kinder verkauft. Außerdem sind die Hanfbonbons vom Geschmack und Preis her nicht so attraktiv für Kinder wie herkömmliche Bonbons.
Hanf Magazin: Was glaubst Du, wie viel Freiheit im Umgang mit Hanf möglich ist und wie viel staatliche Kontrolle nötig ist?
Lukas Schagerl: Bei verarbeiteten Produkten braucht es natürlich gewisse Standards und Vorschriften, um gewisse Qualitäten gewährleisten zu können. Hygienestandards, Rohstoffqualitäten etc. Wie negativ oder positiv sich übermäßige Regulierung und vernünftige Deregulierung auswirkt, kann man aufgrund der Erfahrungen anderer Länder sehen. Aus meiner Sicht ist Hanf eine so wertvolle und nützliche Pflanze, die noch dazu bei uns heimisch ist, dass sich jeder bei uns damit anfreunden sollte.
Hanf Magazin: Wie geht es in der nächsten Zukunft weiter bei „Natürlich CBD“? Seid Ihr gerade mehr mit dem Vertrieb Eurer Produkte beschäftigt oder gibt es weitere Produkte, die Ihr herausbringen wollt? Oder laufen mehrere Dinge parallel ab?
Lukas Schagerl: Ja, die richtigen Vertriebskanäle zu finden, ist momentan eine der wichtigsten Aufgaben. Zurzeit gibt es unsere Hanfbonbons natürlich bei uns. Wiederverkäufer können auf unserem B2B-Webshop natuerlichcbd.at/ einkaufen oder auch gerne Kontakt mit uns aufnehmen. Außer weiteren Bonbonvariationen haben wir noch ein Hanfgelee mit Pektin entwickelt. Und die Entwicklung eines Hanfkaugummis ist auch schon relativ weit.
Man merkt schon, dass Lukas sich, ebenso wie wir, umfassend für Hanf und seine Möglichkeiten interessiert und sich auskennt, natürlich auch für sein Produkt, die Hanfbonbons. Dieses Interview hätten wir daher wohl auch noch weit länger führen können. Nun wisst ihr also, dass die Hanfbonbons von „Natürlich CBD“ naturbelassene Zutaten beinhalten und nach höchsten Qualitätsstandards, mit Know-how und Liebe zum Produkt hergestellt werden. Dann ist es jetzt Zeit, herauszufinden, wie sie schmecken.