Immer mehr innovative CBD- und Hanfprodukte erobern die Regale von Geschäften und die Vorratskammern der Verbraucher. Längst ist es nicht mehr ein einzelnes CBD-Öl oder ein einsames Hanfsamenöl, das man zu Hause hat. Inzwischen sind viele von den Vorzügen der Pflanze so überzeugt, dass sie ihre Einkäufe auf die Möglichkeit hin überprüfen, welche Artikel durch ein Hanfprodukt ersetzt werden kann. Man identifiziert sich mit den Werten der Nachhaltigkeit, die der Hanf verkörpert, auch mit den positiven Effekten für die Gesundheit und den Vorteilen für die Umwelt.
In einem Familienunternehmen in der Nähe von Stuttgart, das sich schon lange mit Pharmazieprodukten und alternativen Möglichkeiten beschäftigt, entstehen immer wieder neue Produktinnovationen aus der Hanfpflanze. Neben traditionellen Hanflebensmitteln und wohlbekannten CBD-Ölen finden sich im Angebot von Malantis auch Dinge wie handgemachte Tiernahrung und Hanfkosmetik. Mit der Geschäftsführerin von Malantis, Patricia Strübel, konnten wir uns etwas über das außergewöhnliche Sortiment und den Hintergrund des Unternehmens austauschen.
Hanf Magazin: Neben dem online Verkauf kann man Malantis Produkte auch im Ladengeschäft in Luginsland erhalten. Wie und womit habt ihr als Familienunternehmen angefangen?
Patricia Strübel: Ich bin selbst langjährige Schmerzpatientin und kam 2016 das erste Mal durch eine Geschäftsreise in die Schweiz mit CBD in Berührung. Da es zu dieser Zeit wenig Anbieter in Deutschland gab und wir danach immer wieder Zollprobleme hatten, haben wir aus der Not eine Tugend gemacht. Ziel war es ein möglichst regionales Produkt auf den Markt zu bringen, dass wir qualitativ komplett kontrollieren können. Mit der Kosmetik war der Anstoß Hagens Tochter, die unter Neurodermitis leidet und wir mit einer Basiscreme aus der Apotheke und CBD unsere ersten Versuche gestartet hatten – mit überwältigendem Erfolg! Als man sich dann mit den Inhaltsstoffen einer solchen Basiscreme beschäftigt hat, war schnell klar, dass wir das besser und vor allem ohne Konservierungsmittel, künstlichen Farbstoffen, Aromastoffen, Erdölrückständen, Palmöl, etc. hinbekommen. Was zum Glück auch tatsächlich geklappt hat. Heute hilft die ganze Familie bei Malantis mit – ob beim Etikettieren, beim Verkauf oder auch bei medizinischen Fragen.
Hanf Magazin: Wusstet Ihr von Anfang an, dass der berufliche Umgang mit CBD und Hanf rechtlich komplex sein würde, wegen Dingen wie der Novel-Food-Verordnung oder auch national sehr unterschiedlichen Regulierungen?
Patricia Strübel: Es war uns von Beginn an schon klar, dass wir uns in einem Bereich bewegen, der rechtlich sehr komplex wird. Zu dem Zeitpunkt war das Thema Novel Food noch gar nicht so „heiß“. Dass wir aber durch unsere Tätigkeit so viel juristische, regulative und behördliche Themen werden bewältigen dürfen, war ursprünglich nicht unser Ansinnen! Diese Punkte waren nicht ausschlaggebend aber mit ein Grund uns seit 2019 als aktives Mitglied in der EIHA zu engagieren.
Hanf Magazin: Malantis Produkte sind Handmade in Germany, genauer gesagt in Stuttgart. Wo wird der Hanf angebaut, der als Basis für Hanf- und CBD-Produkte verwendet wird?
Patricia Strübel: Bei Malantis legen wir großen Wert auf Regionalität. Daher ist es uns wichtig, dass wir Rohstoffe, nicht nur bei unserem Hanf und CBD, aus Deutschland oder noch besser aus Baden-Württemberg verwenden. Bei den kosmetischen Rohstoffen, gerade für die Naturkosmetik, ist das nicht immer einfach, jedoch achten wir eben dann auf einen nachhaltigen und BIO-zertifizierten Anbau. Und dann kommt alles in Stuttgart zusammen – handgemachte CBD Produkte und Kosmetik aus dem Schwabenland.
Hanf Magazin: Einer der vielleicht interessantesten CBD-Artikel von Malantis könnte das CBD-Schwarzkümmel-Öl sein. Wie ergänzen sich die Wirkungen der Wirkstoffe in diesem Öl?
Patricia Strübel: Wie eigentlich bei jedem Produkt von Malantis gibt es auch hier eine persönliche Entstehungsgeschichte. So hat uns ein Freund mit jordanischer Familie immer wieder geklagt, dass die Mama an Rückenschmerzen leidet. Um ihr nun die Einnahme zu erleichtern, haben wir Schwarzkümmelöl als Trägeröl gewählt. Schwarzkümmelöl ist nicht nur durch die kleinen schwarzen Samen auf dem Fladenbrot bekannt, sondern gilt in der arabischen Welt als Mittel für jedes Wehwehchen. Es ist reich an wertvollen Antioxidantien und beinhaltet Omega 3 und Omega-6-Fettsäuren im optimalen 1:3 Verhältnis. Außerdem enthält das Öl Aminosäuren, wie Arginin, Asparagin, Glycin, Phenylalanin, Serin, Tyrosin und Valin. Damit ist Schwarzkümmelöl ein optimaler Begleiter von CBD.
Hanf Magazin: Ihr habt im Sortiment von Hanf-Nahrungsmitteln auch Pellets, Superfood für Tiere. Die zwei Sorten sind Hanf-Pellets und CBD-Pellets. Wie unterscheiden die sich hinsichtlich ihrer Zusammensetzung oder Verwendung? Für welche Tiere sind sie geeignet?
Patricia Strübel: Die Pellets sind hauptsächlich als Beifutter für Pferde entwickelt. Aber auch Hunde, Katzen, Nager oder Vögel lieben Hanf. Die Hanf-Pellets werden aus der unbehandelten und kalt gepressten Hanfnuss gewonnen, enthalten nur sehr wenig CBD und sind für die tägliche Fütterung geeignet. Die CBD Pellets werden ausschließlich aus Hanfblättern und Stängeln hergestellt, sind als Leckerlis oder aber für eine bestimmte Anwendung am Tier perfekt. Vorsicht bei der Gabe von Vollspektrum CBD bei Katzen, diese vertragen ätherische Öle und Terpene nicht. Auch bei Pferden, die aktiv an Turnieren teilnehmen, sollte man kein CBD geben, da dies hier von den Verbänden unter das Thema Doping fallen kann.
Hanf Magazin: Euer Angebot an CBD-Kosmetik ist vielfältig, und es sind einige wirklich spezielle Produkte dabei, etwa das Bart-Öl oder das Face Serum. Wem fallen diese außergewöhnlichen Ideen ein? Spielt bei der Produktentwicklung das Feedback der Kunden eine große Rolle?
Patricia Strübel: Wenn wir alle unsere Ideen umsetzten könnten, die wir uns immer wieder einfallen lassen, dann wäre unser Produktsortiment bestimmt nicht mehr übersichtlich. Es ist sehr unterschiedlich, wie wir zu finalen Projekten kommen. Es können Produktideen sein, die uns sehr am Herzen liegen, oder ein gewisser Leidensdruck dahintersteht. Aber auch Kunden, die immer wieder gewisse Produkte nachfragen oder Wünsche an uns herantragen, sowie entsprechende Sonderwünsche von B2B Kunden, die zu neuen Entwicklungen führen.
Hanf Magazin: Da ich gerade von außergewöhnlichen Produktideen sprach, das Pet Balm ist ein Pfotenbalsam für Tiere. Erzähl mir etwas über die Verwendung und die Wirkung?
Patricia Strübel: …und wie wir zu unseren Produkten finden. Da wir selbst einen Hund mit platter Schnauze haben (nämlich eine Continental Bulldogge), und sowohl im Sommer mit Pfotenproblemen durch die Hitze als auch im Winter durch Salz zu kämpfen haben, wollten wir einen Balm, rein natürlich, mit allen wichtigen Inhaltsstoffen zur Pflege von Pfoten und Schnauze entwickeln. Wir denken, dass uns das recht gut gelungen ist.
Hanf Magazin: Das ColdBalm gibt es auch in einer Strong Variante. Kann man erklären, wie groß der Unterschied zwischen den beiden Produkten ist?
Patricia Strübel: Wir haben immer wieder mit Schmerzpatienten und Sportlern zu tun, denen oft unser „ColdBalm“ nicht mehr ausreichend unterstützt, sodass wir eine stärke Version für sie angeboten haben. Die Unterscheidung ist hier nicht in verschiedenen Ingredienzien zu finden, sondern in der Konzentration der Inhaltsstoffe. Beim „Strong“ ist ein Vielfaches an Cannabis Sativa Leafs Extract als Wirkstoff verwendet worden. Zudem wurde eine höhere Konzentration an Kräutern eingearbeitet. Das gleiche Produkt nur mit höherer Intensität. Für alle, die eher auf Wärme anschlagen, gibt es ihn übrigens auch in einer „Hot-Variante“.
Hanf Magazin: Auf der Homepage sind in der Rubrik Kosmetik auch CBD-Kristalle und Weck Gläser zu finden. Auf den ersten Blick scheinen diese Dinge wenig mit kosmetischen Anwendungen zu tun zu haben. Bei genaueren Überlegungen scheint es so, als seien diese Dinge quasi eine Einladung an den Verbraucher, eigene Kreationen herzustellen und etwa CBD-Kristalle als Zutat zu verwenden. Ist an meiner Annahme etwas dran oder liege ich weit daneben? (Und wenn ich richtig liege, kannst Du ein konkretes Beispiel für ein DIY-Rezept nennen?)
Patricia Strübel: Die Weckgläser haben einmal für einen Produkttest zu einer Massagekerze gedient. Leider haben wir das Projekt nicht mehr weiterverfolgt. Dafür arbeiten wir gerade wieder an einem neuen Produkt für eine entspannende Massage. Und ja, wir bieten auch CBD Kristalle als kosmetischen Rohstoff an, mit denen man unsere Malantis Kosmetik noch zusätzlich etwas „boosten“ kann. Wichtig dabei ist es, die Gläschen vorher gut mit kochendem Wasser zu desinfizieren und dann sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Wie wäre es zum Beispiel mit einem SkinBalm Strong für eine intensive Maske?
Hanf Magazin: Welche Ziele verfolgt Malantis für die nächste Zeit? Ist aktuell der Ausbau des Vertriebs wichtiger oder stehen weitere Produkt-Innovationen auf dem Plan? (oder beides?)
Patricia Strübel: Ziemlich viele. Aber im Ernst, ein Entweder-oder kann es für uns nicht wirklich geben, wir möchten gerne nicht nur beides forcieren, sondern auch unseren B2Bbereich als WhiteLabel/PrivateLabel-Produzent weiter ausbauen! Wir wünschen uns, noch viel mehr Menschen von unseren Produkten zu überzeugen und das nicht nur in Deutschland! Zudem freuen wir uns darauf, aus unserer Ideenschmiede die nächsten Produktinnovationen zum Leben zu erwecken – und glaubt uns, da wird noch einiges kommen…
In der Gewissheit, dass da eigentlich für jeden etwas Spannendes dabei sein wird, verabschieden wir uns mit der Empfehlung an die Leser, regelmäßig einen Blick auf die Website des Familienunternehmens zu werfen und freuen uns auf die künftigen Hanf-Neuheiten im Angebot von Malantis.