Egal, was Du zum growen benötigst: Die Holos GmbH hat es im Angebot! Und auch wenn ich absolut auf so schicke Formulierungen wie „der kleine Grow- und Headshop“ oder so stehe, muss ich hier mal bei den Fakten bleiben: Mit zwölf Mitarbeitern ist Holos nämlich definitiv nicht gerade klein!
Die Wurzeln des heute sehr erfolgreichen Unternehmens reichen mehr als 20 Jahre zurück: 1997 wurde in Wollerau, einer kleinen Gemeinde nahe dem Zürichsee, und in Pfäffikon „Mr. Hemp“ eröffnet, 2002 entstand aus diesen beiden Hanf- und Headshops dann die noch heute bestehende Holos GmbH.
Die berühmt-berüchtigten „Duftkissen“ mit echten Hanfblüten, Stecklinge und Samen sucht man hier aber (zum Glück) vergebens. Alle Produkte im Shop sind zu 100 % legal und befinden sich auch nicht ein irgendeiner ominösen Grauzone. So wird jeglicher negativer Kontakt mit der Justiz von vornherein vermieden. Meiner Meinung nach der richtige Weg, man muss nicht immer voll auf Konfrontationskurs mit dem Gesetzesgeber gehen und damit eine unnötige Überwachung des Ladenlokals o. Ä. provozieren.
Heute gibt es in den beiden Ladenlokalen über 1500 verschiedene Produkte, jeder Laden besteht aus etwa 700 m² Verkaufs- und Lagerfläche, auch im Onlineshop kann man sich natürlich austoben oder schnell und einfach die Preise prüfen.
Im folgenden Interview verrät uns Geschäftsführer Peter Stäubli ein paar Tricks für Anfänger, seine Meinung zur Legalisierung in den USA und spricht über verflossene Chancen in der Schweiz.
Hanf Magazin: Hey Peter! Ihr habt einen echt großen Laden aufgebaut, das Ladenlokal in Wollerau ist ja noch dazu in perfekter Lage und kann schön „undercover“ angefahren werden. Da stellt sich mir direkt die Frage: Wo macht ihr mehr Umsatz? Online oder im Ladenlokal?
Peter Stäubli: Viel mehr in den Ladenlokalen. Der Internet-Shop ist mehr ein Katalog für unsere Kunden als ein effektives Bestell-Tool. Wieso und warum ist wohl jedem klar. Persönliches Erscheinen wird eben immer noch vorgezogen.
Hanf Magazin: Wie seid ihr überhaupt darauf gekommen, einen Growshop zu eröffnen?
Peter Stäubli: Wir sind ja 1997 als Hanf- und Headshop gestartet, aber hatten immer schon einen gewissen Teil an Grow-Material, der aber Ende der 90er-Jahre noch nicht so riesig und breit gefächert, wie heute war. Ab 2002 haben wir uns dann mehr und mehr mit dem Grow-Bereich beschäftigt und dieses Segment Schritt für Schritt auf- und ausgebaut.
Hanf Magazin: Wie gehen die Schweizer Behörden mit Growshops um?
Peter Stäubli: Wenn man keine verbotenen Dinge ins Sortiment nimmt, dann passiert auch nichts. Wir halten uns strikt an die Vorgaben, da wir bis 2004 einfach zu viel mit den Behörden zu tun hatten. Ganz ehrlich: Irgendwann hat man einfach keinen Bock mehr auf dieses Theater! Es geht auch sehr gut ohne Produkte, die man nicht ganz offiziell handeln darf.
Hanf Magazin: So, kommen wir mal zu euren Produkten. Die Kategorie „Licht“ hat bei euch allein 10 Unterpunkte, davon ist aber nur einer für „LED“ reserviert. Sind LEDs für euch die Zukunft der Pflanzenbeleuchtung oder vielleicht sogar jetzt schon die bessere Lösung?
Peter Stäubli: Nun, da gehen die Meinungen nach wie vor stark auseinander. Auch bei uns intern gibt es diverse Meinungen zum Thema LED, aber am Schluss entscheidet der Kunde und nicht wir, was er kaufen will und womit er zufrieden ist. Wir haben uns jahrelang mit LED komplett zurückerhalten, da wir mit den gesehenen Resultaten nicht zufrieden waren und die Preis-Leistungs-Verhältnisse zu schlecht waren und auch immer noch sind. Seit ca. einem Jahr haben wir in Wollerau dann vorsichtig begonnen, LEDs zu verkaufen. Eigentlich auf Druck der Kunden, die nach Sanlight LEDs gefragt haben. Bei den ersten Anfragen muss man noch ablehnen, aber wenn es dann in eine Dimension kommt, wo man Geschäfte verliert, muss man handeln. Die Essenz unserer gemeinsamen Meinung ist: Beabsichtigst Du kommerziell anzubauen, dann wähle nach wie vor HPS Lampen. Hast Du eine kleinere Fläche, bist Techno-affin, Preis spielt keine Rolle, hast auch noch Hitzeprobleme und Ähnliches, dann ist LED sicher eine Alternative.
Hanf Magazin: Ihr verkauft viele verschiedene Sorte Erde und Coco, aber auch einige hochprofessionelle Hydrosysteme auf Blähton- oder Steinwollbasis. Lohnen sich Hydrosysteme für Anfänger oder sollten diese besser bei der guten alten Erde bleiben?
Peter Stäubli: Ein Anfänger sollte immer zuerst auf Erde in Töpfen oder SmartPots anbauen. Die Erde ist ein guter Puffer für den pH-Wert in der Wurzelzone und man kann auch mal einen Fehler machen, den die Pflanze einem dann verzeiht. Bei Hydro ist die Toleranz viel enger gesteckt. Aber klar, man muss auch für Hydro kein Professor in Botanik oder Chemie sein.
Wichtig ist, dass man sich als Grower zuerst ins Thema einliest. Es gibt etliche gute Grow-Ratgeber in Form von Büchern. Wir merken aber, dass das Lesen irgendwie nicht mehr so gefragt ist, wie in vergangenen Zeiten. Klar, auf YouTube kannst auch etwas lernen, aber ein Buch hat eine Struktur und kann immer schnell zur Hand genommen werden. Ein paar Fränkli in ein Buch ist gut investiertes Geld, da es Dir Missernten verhindern kann!
Hanf Magazin: Trifft man euch auch auf den einschlägigen Cannabis-Messen?
Peter Stäubli: Klaro, wir sind auf der Cannatrade präsent. Wir waren zu Beginn der CannaTrade immer dabei, haben dann aber auch mal ein Jahr ausgelassen, aber seit die Messe in die Region von Zürich kam, also direkt vor die Haustür, sind wir natürlich immer dabei gewesen. Zu Messen gibt es auch immer verschiedene Meinungen. Aber Fachmessen haben nach wie vor ein tolles Publikum.
Hanf Magazin: Gibt es noch Pläne für die Zukunft?
Peter Stäubli: Da haben wir einige Ideen im Petto. Wir wollen aber in nichts hineinstürzen oder uns gar überfordern. Wir sind immer offen für Kooperationen. Etliche Änderungen in den Gesetzgebungen stehen am Himmel. Viele Grower fürchten sich nicht zu Unrecht vor einer Legalisierung oder Regulierung. Schaut in die USA. Ein Massaker sondergleichen! Money rules und all die kleineren und mittleren Grower sind weggefegt. Der Staat vergrault die kleinen Anbauer mit horrenden Auflagen und Überwachungen, die ins Geld gehen. Die Konkurrenz mit Geld von Großfirmen machen alle platt, einfach aufgrund deren schierer Größe. Das Prinzip ist immer dasselbe: viele steigen ein, viele gehen ein, ein paar überleben und teilen sich den Markt unter sich auf und können dann eventuell auch irgendwann wieder bessere Preise erzielen.
Ich erwarte nicht viel Besseres bei uns, sollten wir mal so weit mit der Legalisierung wie die Amis, Kanadier und andere kommen. Die Schweiz hat im Jahr 2000 eine Chance vertan. Eine Pionierrolle hätten wir übernehmen können. Aber den Politikern fehlte komplett der Mut. Jetzt stehen wir wieder hinten an und schauen, was die anderen machen. Know-how für ein gutes, sinnvolles System wäre in unserer Branche jedenfalls genügend vorhanden…
Hanf Magazin: Peter, ich danke Dir für das Interview!