Es gibt Beschwerden, die in unserer Gesellschaft extrem weitverbreitet sind. Schlafstörungen, Nervosität, Angstzustände und Unruhe betreffen eine Großzahl der Menschen. Unser stressiger Alltag, Lärm, Umweltbelastungen und vieles mehr scheint die Symptome zu fördern, oder sie gar hervorzubringen.
Zu den positiven Einflüssen, die Cannabidiol auf Körper und Geist hat, gehört auch die Entspannung, verbessertes Wohlbefinden, die Unterstützung der inneren Ruhe. Das macht das Phytocannabinoid prädestiniert für den Einsatz zur Förderung des Schlafs und zur Reduktion von Angst und Unruhe. Diese faszinierenden Fähigkeiten entfaltet CBD am besten, wenn man es nicht allein, sondern kombiniert mit anderen Wirkstoffen der Hanfpflanze zu sich nimmt. Und die beste Bioverfügbarkeit wird durch die Einnahme per Inhalation erreicht. Die Verbindung aus durchdachten Cannabinoid-Formulierungen und qualitativ hochwertigem Vapegerät ist der Schwerpunkt des Unternehmens Renact. Wir wollten ein wenig tiefer in die Materie eintauchen und konnten unsere Fragen an den Gründer und CEO von Renact richten, Laurent Buord.
Hanf Magazin: Zu Beginn möchten wir unseren Lesern Renact natürlich gerne vorstellen. Wie ist das Unternehmen entstanden und aus welchen beruflichen Bereichen kommen die Gründer?
Laurent Buord: Renact ist ein Privatunternehmen, das aus der gemeinsamen Motivation und der Vision von zwei Personen entstanden ist. Wir kommen beide aus der Industrie und dem Energiesektor und haben uns vor einem Jahrzehnt auf die Suche nach nachhaltigeren Lösungen und effizienten Alternativen gemacht, da wir uns Sorgen um unsere Ressourcen machen, die immer weniger werden. Wir wollten uns nicht mehr ausschließlich auf sie verlassen, sondern besser mit dem umgehen, was unsere Umwelt uns schenkt. Hanf und Cannabis haben so viel zu bieten: Die Pflanze vermag Boden aufzubereiten, sie liefert Ölressourcen, Fasern, Baumaterialien, außerdem jede Menge therapeutische Möglichkeiten.
Wir haben uns entschieden, uns auf den therapeutischen Aspekt zu konzentrieren, weil wir die gesundheitlichen Störungen, die Probleme und Sorgen betrachteten, die sich in unserer Gesellschaft entwickeln. Da die Zahl der betroffenen Menschen so groß ist, für welche diese Pflanze einige Lösungen bereithalten könnte, wollten wir an dieser Stelle ansetzen.
Unsere Prinzipien beinhalten das Arbeiten nach aktuellsten Erkenntnissen der Wissenschaft, Transparenz in der Herstellung, fundiertes Wissen und die Motivation, stets das bestmögliche natürliche Produkt anzubieten. Gerade im Hinblick auf die Bekämpfung der Tabaksucht und gesundheitlicher Probleme verfolgen wir einen nicht konventionellen Ansatz. Wir stellten fest, dass Cannabinoide ein hochwirksames Molekül sind, aber leider bietet der Markt noch nicht die qualitativ hochwertigen und sicheren Produkte an, die eigentlich die Norm sein sollten.
Wir haben unsere Anbau- und Extraktionsanlagen in der Schweiz, wo wir das sauberste, gesündeste und effizienteste CBD zum Verdampfen erzeugen. Der Vaping Markt verfügt über großes Potenzial in der Zukunft, denn es ist die am besten bioverfügbare und gleichzeitig eine sehr verträgliche Art, Cannabidiol zu verwenden. Außerdem fügt das Vaporisieren sich perfekt in die bestehenden Rauchgewohnheiten ein und ermöglicht einen problemlosen Umstieg vom Tabakrauchen. Die für die Herstellung verwendeten Cannabissorten, die Formulierung und der Extraktionsprozess sind speziell darauf ausgerichtet, den Nikotinentzug zu erleichtern.
Das Öl ist unverschnitten und frei von schädlichen Molekülen (Glykol usw.), und es wird ein spezielles Gerät für einen möglichst gesunden, bequemen und wirksamen Gebrauch angeboten. Patente und wissenschaftliche Forschung garantieren die Qualität der Inhaltsstoffe und des Verfahrens, während dem Verbraucher vollkommene Transparenz über die Produktion geboten wird. Zudem ist die spezielle Formel vor der Markteinführung natürlich klinisch getestet.
Die neue Produktreihe wird im Herbst 2022 auf den Markt kommen und online in den deutschsprachigen Ländern Europas verkauft werden, wo drei Viertel der Bevölkerung CBD und seine Vorteile kennt. Europa ist der größere Expansionsmarkt, weil hier 200 Millionen Menschen immer noch Tabak rauchen und unter den gesundheitlichen Folgen leiden.
Hanf Magazin: Renact bietet ein Vaping System an, auf welches wir gleich noch genauer eingehen wollen. Welche Vorteile gegenüber dem Rauchen würdest Du als Grund dafür beschreiben, warum Vapes heute so erfolgreich sind?
Laurent Buord: Wenn wir uns auf das Rauchen von Tabak beziehen, dann riecht es schlecht, es wird verbrannt, und es gibt eine Menge schädlicher Chemikalien, die bei der Verbrennung freigesetzt werden. Heutzutage steht uns eine neue Art der Inhalation zur Verfügung, bei der man Nikotin in ein E-Liquid gibt, das aus chemisch verdünnten Wirkstoffen und Aromen besteht.
Die reinen Extrakte, die Renact exklusiv anbietet, sind ein Ansatz, der zwei Aspekte in sich vereint: Zum einen möchte man mit dem Tabak und den E-Liquids aufhören, aber trotzdem weiterhin inhalieren, einfach zur Entspannung, ohne dass man dabei Schadstoffe zu sich nimmt. Gleichzeitig inhaliert man Cannabinoide, die unser Endocannabinoidsystem positiv beeinflussen und so zahlreiche Symptome lindern und gesundheitsfördernde Effekte auslösen können. Da die Menschen häufig nur schwer auf einige ihrer Gewohnheiten verzichten können, sich aber Gedanken darüber machen, was sie wie konsumieren, und gleichzeitig nach einer naturbasierten, unbedenklichen Lösung suchen, die sich positiv auf ihren Gesundheitszustand auswirken könnte, ist das Dampfen reiner Cannabinoidextrakte ein erfolgreiches Konzept.
Deswegen wechseln eine Reihe von Nichtrauchern zum Cannabinoid-Extrakt-Dampfen. Dabei wird kein Rauch freigesetzt, der Geruch ist dezent, es ist diskret und bequemer als Öl, und dennoch ist es der beste Weg, Cannabinoide in ihrer vollen Wirksamkeit aufzunehmen. Wenn das Extrakt genau formuliert und von hoher Qualität ist, ist Vapen die beste Art, Cannabinoide zu konsumieren.
Hanf Magazin: Nun spielt das Vaporisieren auch im medizinischen Kontext eine große Rolle. Ist die Anwendung von Renact Vapes eine Wellnessanwendung oder geht es auch um die Behandlung gesundheitlicher Beschwerden?
Laurent Buord: Wir glauben, dass Vapen oder Inhalieren im medizinischen Kontext eine große Rolle spielt. Beim Inhalieren ist die Biodisponibilität größer, d. h. die Anzahl der Cannabinoide, die nach dem Konsum in unserem Körper zu finden sind (50 bis 60 % im Vergleich zu etwa 8–10 % bei der oralen Einnahme).
Aus diesem Grund hat Renact ausschließlich diese Art der Abgabe und des Konsums gewählt. Wie bereits erwähnt, ist Renact nicht angetreten, um von der Aufmerksamkeit zu profitieren, die der CBD-Massenmarkt genießt. Wir stellen funktionelle Produkte her, basierend auf der Forschung, auf den Arbeiten von Ronald Glas, mit unserer eigenen Chemotaxynomie, mit dem Ziel, immer tiefer in therapeutische Lösungen einzudringen. Diese funktionellen Produkte dienen nur einem Zweck: dem Wohlbefinden des Menschen. Als solche müssen wir uns engagieren, wenn es um Formulierung, Kultur, Extraktion, Tests geht, und einen rigorosen Ansatz demonstrieren, der weniger ein Wellness-Ansatz ist, sondern eher ein therapeutischer.
Wir wollen den Menschen helfen, indem wir ihnen das beste Produkt anbieten, das sie in die Lage versetzt, einige Beschwerden zu lindern, die bisher häufig mit chemischen Mitteln behandelt wurden. Alle unsere Formeln, vorerst nur die zwei, SLEEP und RELIEF, wurden sorgfältig formuliert und enthalten viele verschiedene Cannabinoide im richtigen Verhältnis und in der richtigen Dosierung, und alle wurden vorab klinisch getestet. Unsere Produktpalette ist in der Tat begrenzt, aber sehr spezialisiert und engagiert. Das dritte Produkt befindet sich derzeit in der klinischen Testphase.
Wir gehen die Dinge also etwas anders an, nicht wie ein typischer Akteur auf dem Wellness-Markt, auf dem es Tausende verschiedener durchschnittlicher und ähnlicher Produkte gibt, sondern als ein Unternehmen an der Grenze zwischen Wellness und Therapie. Mit den neuen Produkten, die kommen werden, gehen wir mehr und mehr in Richtung Therapie.
Hanf Magazin: Auf der Homepage finden wir einen Satz zum Renact Produkt, der lautet: „Integrated Cannabinoids Vaping System“. Was kann ich mir darunter vorstellen?
Laurent Buord: Wir haben diesen Satz mittlerweile entfernt, aber im Wesentlichen bedeutet er, dass wir ein geeignetes Gerät haben müssen, das zur Spezifität der Extrakte passt, die drin sind. Jede Formel, die spezifisch ist, hat ihr eigenes Profil, das zum Beispiel eine andere Temperatur erfordert. Wir wollen die reinen Extrakte, die drin sind, nicht überhitzen. Aber wir wollen die Freisetzung der Cannabinoide maximieren. Daher muss das Vaping-System oder das Gerät sorgfältig ausgewählt werden.
Hanf Magazin: Beschreibe mir den Renact Vape ein wenig genauer. Was macht ihn aus, im Vergleich zu anderen Vapes?
Laurent Buord: Zunächst kommt es darauf an, welche Wirkung wir erzielen wollen. Wenn wir uns festgelegt haben, beginnt die Zeit der Forschung, hauptsächlich von Ronald Glas, der seit 30 Jahren engagiert daran arbeitet, die richtigen Proportionen zu finden, aus einer Datenbank von 38.000 Proben und Tests, die Chemo-Typen zu identifizieren, die Auswirkungen usw… und dann einige richtige Strains zu identifizieren. Sobald die Formulierung gefunden und nach vielen Versuchen entschieden ist, gehen wir in die Testphase (präklinische und klinische Tests). Parallel dazu müssen wir einige der ausgewählten Pflanzen testen, um sicherzustellen, dass sie für unsere Anlage geeignet sind. Wenn nicht, müssen wir einen speziellen Stamm züchten, der sich an unsere Umweltbedingungen anpasst und in Bezug auf Cannabinoide und Terpene langfristig stabil ist.
Wir können kein großartiges Produkt haben, ohne dafür auch ein großartiges Extraktionswerkzeug zu haben; wir haben uns für ein Schweizer GMP-Labor entschieden, das ein einzigartiges Co2-Verfahren mit niedrigen Temperaturen verwendet, um unsere Inhaltsstoffe der Blüten zu bewahren. Da wir spezialisiert und engagiert sind, gehen wir bei der Qualität keine Kompromisse ein. Wenn es unser Motto ist, den Menschen zu helfen, dann soll der Rest dementsprechend folgen und damit übereinstimmen. Das ist unsere Besonderheit. Es ist ein kostspieliger, langwieriger, hartnäckiger und nicht einfacher Ansatz, aber das macht am Ende einen Unterschied, und das erklärt, warum Renact sich von der Masse abhebt.
Hanf Magazin: Als Cannabinoid-Produkt zum Vape gibt es Renact Sleep und Renact Relief. Wie unterscheiden sich die Produkte hinsichtlich ihrer Zusammensetzung, aber auch in ihrer Wirkung?
Laurent Buord: Schlafprobleme spiegeln viele Aspekte wider. Im Grunde sind es Schwierigkeiten beim Einschlafen, die zahlreiche Gründe haben, und das Fehlen einer langen, erholsamen Nacht ohne Unterbrechung. Sleep By Renact ist zunächst eine schlaffördernde Formel. Anstelle von Tabletten, die uns in einen Beruhigungsmodus versetzen, zielt unsere Formel darauf ab, Ängste und Alltagstraumata zu beseitigen und uns in einen psychologischen Entspannungsmodus zu versetzen. Wir arbeiten an den Ursachen, die unseren Körper und unser Gehirn daran hindern, vollständig in den Schlafmodus zu gelangen.
Relief by Renact folgt demselben modus operandi. Wir wollen nicht eine Lösung bringen, um ein Problem an Ort und Stelle zu lösen. Relief zielt auf die Beseitigung von Angst, bringt Appetit auf Neugier, mehr soziale Interaktionen, neue Wege zu erforschen als die üblichen, wie ein Professor sagte „entfernt hemmende Bremsen, die zu einem größeren Interesse an einer neuen Lebenserfahrung führen“. Wir leben in einer sehr traumatischen und angstbesetzten Welt, sehr anspruchsvoll, fordernd, körperlich wie emotional. Unser Relief erlaubt uns, die Kontrolle zu behalten, zuversichtlich und positiv zu sein. Wir können einfach besser mit dem Alltag umzugehen.
Hanf Magazin: Ihr arbeitet mit Precise Endocannabinoids Science Formulas. Welche Endocannabinoide, oder Endocannabinoid-Kombinationen scheinen Dir besonders effektiv oder aus anderen Gründen besonders interessant?
Laurent Buord: Wir gehen von dem aus, was wir wissen, und von dem, was die Wissenschaft weiß. Unser Endocannabinoidsystem arbeitet mit ähnlichen Molekülen, wie sie von der Pflanze, dem Hanf oder Cannabis, bereitgestellt werden. Genaue Kombinationen bedeuten für uns, dass die richtigen Cannabinoide für bestimmte Störungen verwendet werden müssen, aber auch im richtigen Verhältnis. Es ergibt keinen Sinn, hier 5 oder 10 % CBD und dort 60 % zu verwenden. Wozu auch? Wir versuchen also, die richtige Formel vorzuschlagen, die unser Endocannabinoidsystem benötigt.
Hanf Magazin: Wäre auch THC ein Cannabinoid, mit dem Renact gerne mehr arbeiten würde?
Laurent Buord: In der Tat ist THC eines der wichtigsten Cannabinoide und spielt in der medizinischen Anwendung definitiv seine Rolle. Es ist Teil unseres Plans, in den kommenden Jahren, weiter unsere Arbeit in den therapeutischen Ansätzen zu vertiefen, Krebsbehandlung, Alzheimer, Parkinson, Neurogenese, die Themen, die für uns von Bedeutung sind. THC könnte also auch bei uns in Zukunft eine Rolle spielen.
Hanf Magazin: Wie werden die nächsten Monate bei Renact entsprechend Deinen Vorstellungen ablaufen? Wird sehr viel im Vertrieb gearbeitet werden oder steht eher Produktentwicklung im Vordergrund?
Laurent Buord: Wir sind ziemlich bescheiden, was den Verkauf angeht – der Markt wird es zeigen. Es ist nicht nur einfach eine bestimmte Zahl, die wir anstreben, sondern wir wollen erreichen, dass es den Leuten gefällt und dass sie es für ihr tägliches Leben nützlich finden. Interessanterweise stellen wir eine große Nachfrage nach solchen spezialisierten Qualitätsprodukten fest; schließlich leiden fast 100 Millionen Menschen in Europa unter Angstzuständen und etwa 75 Millionen unter Schlafproblemen. Als ich sagte, dass wir ein wenig anders sind, bezog sich das auch auf unsere Ziele.
Wir haben überraschenderweise keinen aggressiven Verkaufsplan, preislich gesehen schon, denn wir wollen es für jeden so erschwinglich wie möglich machen, aber vertrieblich gesehen wollen wir nicht an jeder Ecke erhältlich sein; wir konzentrieren uns ab sofort auf B2C und den Fachhandel. In den nächsten Monaten werden wir es also etwas langsamer angehen lassen, denn die letzten Jahre waren sehr intensiv. Ich werde mich mit den Reaktionen und Rückmeldungen der Menschen beschäftigen, während wir unseren Plan verfolgen, neue spezifische Formeln zu finden, zu testen und organisch zu kultivieren.