Es umgibt alle möglichen Dinge, aber wir nehmen es nur selten bewusst wahr. Es ist für fast jede Industrie absolut notwendig, aber dennoch bekommt es von den Verbrauchern oft nur wenig Aufmerksamkeit. Die Rede ist von den Verpackungen. Kaum ein Produkt kommt heute ohne irgendeine Form von Verpackung aus. Spätestens sobald es um größere Mengen und Stückzahlen oder wenn es um Logistik und Transport geht, sind Verpackungen nicht wegzudenken.
Der Schutz des Produkts vor Beschädigung, Witterung oder andere ungünstigen Beeinträchtigungen ist das vielleicht wichtigste Ziel der Verpackung. Doch natürlich gibt es auch andere Aspekte, die nicht unbedeutend sind. Eine Verpackung muss heute mehr können als nur Schutz. In manchen stecken technologische Kniffe, die man ihnen nicht ansieht. Um ein wenig mehr über die Welt der Verpackungsinnovationen zu erfahren, konnten wir uns mit Markus Elsässer, dem CEO und Geschäftsführer von Elke Plastic, austauschen, einem Verpackungsunternehmen, das auch die Hanf- und CBD-Branche für sich gewinnen konnte.
Hanf Magazin: Die Verpackungsindustrie ist gewissermaßen eine Branche des „Hintergrunds“, könnte man sagen. Vom Konsumenten wird sie oft nur in Ausnahmefällen wahrgenommen. Wenn man aber selbst zum Hersteller eines Produkts wird oder auch zum Vertriebsunternehmer, dann bekommt die Verpackung einen höheren Stellenwert. Elke Plastic wurde schon 1972 gegründet und existiert also bald 50 Jahre. Wie kommt man auf den Gedanken, eine Firma für Verpackungen zu gründen?
Markus Elsässer: Dies hat manchmal mit der Firmenkultur zu tun. Unser Firmengründer Erwin Turkovic, ein gebürtiger Österreicher, zog nach Deutschland, um bei einer Firma zu arbeiten, die Müllbeutel hergestellt hat. Er liebte seinen Beruf und sah Optimierungspotenzial, um die Produkte effizienter zu machen und die Herstellung zu optimieren. Seine Stimme wurde nicht erhört. Er wollte es besser machen und gründete aus diesem Grund seine eigene Firma. Das war die Geburtsstunde von Elke Plastic.
Mit seinem Pioniergeist wollte er etwas bewegen und praktische sowie funktionale Verpackungen herstellen. So konnte Elke Plastic als erstes Unternehmen überhaupt mit verschweißten Kreuzboden- und Blockbodenbeuteln den Markt aufrütteln. Vorbei waren die Zeiten, wo Verpackungsinhalte durch die Faltstellen sickerten und für Schmutz sorgten. Durch solche Innovationen hat sich Elke Plastic, deren Name seiner Frau gewidmet war, sehr schnell einen Namen in der Branche gemacht. Die Lösungen für die Abfall-, Frischhalte- und Lebensmittelindustrie erfreuten sich großer Beliebtheit.
Der Erfolg ist neben den qualitativ hochwertigen Produkten auch auf die nachhaltige Unternehmensführung zurückzuführen. Elke Plastic ist ein Familienunternehmen, für das der langfristige Unternehmenserfolg zusammen mit den Kunden im Vordergrund steht. Wir huschen nicht von Quartal zu Quartal, sondern wollen mit unseren Verpackungen für Kunden echte Mehrwerte schaffen und zusammen mit ihnen optimale Lösungen herstellen.
Hanf Magazin: Das Wort „Plastic“ steckt im Namen des Unternehmens. Für manche Menschen widerspricht der Begriff der Vorstellung von Umweltfreundlichkeit. Welche Verpackungskunststoffe werden genutzt und welche haben in Sachen Nachhaltigkeit die Nase vorn?
Markus Elsässer: Wenn Werkstoffe nicht fachgerecht rückgeführt werden, sind weder Kunststoffe noch Materialien mit einem nachhaltigeren Image wirklich umweltfreundlich. Eine nachhaltige Produktion sowie eine optimale Rückführung sind die zentralen Elemente hinsichtlich Umweltfreundlichkeit.
Aber auch die Verbraucher haben es wortwörtlich in der Hand und können einen Unterschied machen. Kunststoffe sind unglaublich strapazierfähig, was für eine Langlebigkeit des Produktes spricht. Konsumenten können also Beutel oder andere Kunststoffverpackungen mehrmals ohne Qualitätseinbußen einsetzen. Je öfter Verpackungen wiederverwendet werden, desto besser ist die Ökobilanz des Produkts.
Kunststoffverpackungen haben aber auch einen jahrzehntelangen Leistungsausweis, was den bestmöglichen Schutz der gewünschten Anwendungen anbelangt. Verpackungen mit einem besseren Image verlangen manchmal nach einem Kompromiss zulasten der Haltbarkeit des Produkts. Kunststoff ist sozusagen kompromisslos und hat sich bei unseren Kunden bewährt. Wenn die Qualität des Produkts negativ durch die Verpackung beeinflusst wird und letztendlich den Konsum der darin enthaltenen Ware verunmöglicht, ist keinem wirklich gedient. Bei Kunststoffverpackungen gehen unsere Kunden kein Wagnis ein und wissen, dass ihre Produkte in der bestmöglichen Qualität bei ihrer Kundschaft ankommen.
Hanf Magazin: Der Anspruch des Verbrauchers an die Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit steigt stetig. Wie hat sich die Verpackungsindustrie in Bezug auf die Umwelt in den letzten Jahren und Jahrzehnten entwickelt?
Markus Elsässer: In der Bevölkerung hat sich in den letzten Jahren ein Hype entwickelt, was angesichts der alarmierenden Prognosen hinsichtlich des Klimawandels durchaus nachvollziehbar ist. In der Theorie wünschen sich alle Verbraucher nachhaltige Verpackungen. In der Praxis sind aber noch einige Hürden zu mehr Umweltverträglichkeit zu nehmen. Vermeintlich umweltfreundlichere Verpackungslösungen sind in der Produktion oft erheblich teurer als Kunststofflösungen. Und dieser Aufpreis wird auf die Konsumenten abgewälzt.
Zwar möchten Verbraucher leicht abbaubare Verpackungslösungen, sind aber nicht bereit, den Aufpreis dafür zu bezahlen. Dort driften Realität und Moralvorstellung basierend auf unseren Erfahrungen am stärksten auseinander.
Hersteller, die für ihre Produkte smarte Verpackungstechnologien benötigen, sind sich über diesen Sachverhalt im Klaren und machen sich keine Illusionen. Für sie stehen weiterhin die Produkteigenschaften sowie ein wettbewerbsfähiger Preis im Vordergrund.
Aber es gibt noch eine weitere Krux. Die Rückführung von vermeintlich umweltfreundlicheren Verpackungslösungen ist nicht überall reguliert. Das bedeutet, dass wenn eine nachhaltige Verpackung nicht fachmännisch entsorgt wird, die versprochene Umweltverträglichkeit nicht optimal ausgenutzt werden kann. Der Kunde, der verantwortungsvoll mit den Ressourcen umgehen möchte, kauft womöglich eine Blackbox, dessen Aufpreis letztendlich nicht gerechtfertigt ist. Auch hier müssen Konsumenten und Unternehmen aufmerksam bleiben.
Elke Plastic hat auch umweltfreundliche Verpackungen im Sortiment, die aber aus oben genannten Gründen nicht den Hauptanteil am Umsatz beisteuern. Wir sind auf jeden Fall bereit, wenn der Markt so weit ist.
Hanf Magazin: Wie kann man sich die Auswahlverfahren für potenzielles Verpackungsmaterial vorstellen. Bekommt Ihr Besuch von Vertretern, die Euch neue Materialien vorstellen? Oder Muss man das Verpackungsmaterial selbst entwickeln?
Markus Elsässer: Es würde uns die Sache erleichtern, wenn Vertreter uns revolutionäre Technologien und Materialien an der Haustür verkaufen würden. Aber dann hätten alle Mitbewerber die gleichen Lösungen. Wir glauben, dass unser Unternehmen durch Innovation den Unterschied machen kann.
Einerseits erhalten wir immer wieder Anstöße aus der Produktion, wie wir unsere Produkte und Fertigungstechniken verbessern können.
Es ist uns wichtig, auf die eigenen Mitarbeiter zu hören, denn sie sind täglich am Ball, so wie einst Erwin Turkovic. Andererseits beschäftigen wir auch einen Trendscout, der Innovationen in der Branche oder auch in anderen Industriezweigen ausfindig und für unser Unternehmen zugänglich macht. So entwickeln wir unsere Produkte von A bis Z im eigenen Hause. Eine solche Produkteinführung kann zwischen zwei bis drei Jahre dauern, vom ersten Konzept über interne Tests und der Zertifizierung für den gesamten EU-Raum. Dies war zuletzt bei unserem neuen PLA Standbodenbeutel der Fall. Dieser besteht aus biologisch abbaubaren Materialien. Die Außenschicht besteht aus Kraftpapier und das Innenleben ist durch eine Barriereschicht aus Milchsäure ausgestaltet, was die Verpackung ideal für trockene Lebensmittel macht.
Hanf Magazin: Wie ist Elke Plastic mit der Hanfbranche in Kontakt gekommen? Welche Hanfprodukte habt ihr bereits verpackt?
Markus Elsässer: Bei Elke Plastic Schweiz erhielten wir mehrheitlich individuelle Anfragen für Verpackungen für CBD-Blüten. Zuerst fragten wir uns natürlich, ob man das darf. Da dies völlig legal ist und wir in enger Zusammenarbeit mit einzelnen Herstellern und Growern unglaublich tolle Verpackungen realisieren durften, war unser Interesse geweckt. Es war spannend, zusammen mit unseren Kunden zu wachsen und zu sehen, wie sich unsere Geschäftspartner über die letzten Jahre entwickelt haben. Häufig wurden zuerst unbedruckte Standbodenbeutel verwendet, die sie selbst im Laden etikettiert haben und plötzlich den Schritt hin zu individuell gestalteten Verpackungen mit uns zusammen gewagt haben. Es sind dabei echte Kunstwerke entstanden, die den Reifegrad der einzelnen Unternehmen widerspiegeln.
Nachdem sich hier für Elke Plastic eine Erfolgsgeschichte entwickelt hat, wollten wir weiter Fuß fassen und haben mit Vertretern der Cannatrade Messe Kontakt aufgenommen und sind glücklich, als Sponsor aufzutreten. Der direkte Austausch mit der Branche ist für uns sehr bereichernd. So konnten wir unsere Bekanntheit in diesem spannenden Sektor weiter ausbauen. Zu unseren Geschäftspartnern zählen kleine Shops, die nur ganz geringe Mengen nachfragen, bis hin zu großen Playern, die nach Speziallösungen suchen.
Unsere Philosophie besagt, dass man bei Elke Plastic nicht nur einen Beutel kauft, sondern auch einen unkomplizierten und maßgeschneiderten Kundenservice erhält. Als familiengeführtes Unternehmen liegt uns der nachhaltige Erfolg unserer Kunden am Herzen. Unsere Beratung zielt darauf ab, für unsere Kunden das optimale Produkt für die aktuelle Unternehmensphase zu finden und ihre Bedürfnisse genau zu verstehen. Durch diese Art der Zusammenarbeit haben wir neben CBD-Blüten auch im großen Stil Verpackungen für Hanfsamen oder Hanfmehle herstellen dürfen. Und weitere Anwendungen kommen laufend hinzu.
Hanf Magazin: Für CBD-Blüten werden gerne die sogenannten Standbodenbeutel verwendet. Gerade in den Geschäften in der Schweiz sieht man das sehr oft. Ist das ein Zufall oder gibt es Eigenschaften, die diesen Beutel für Blütenmaterial besonders gut geeignet machen?
Markus Elsässer: Ja, die Standbodenbeutel sind für CBD-Blüten ideal. Das Aroma und der Geschmack bleiben wahrlich in der Tüte und die Buds trocknen nicht aus. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die Beutel absolut dicht und daher geruchsneutral sind. Zudem haben die Standbodenbeutel eine gute Größe sowie Stabilität und zerquetschen die Blüte durch ihre Formgebung nicht.
Hanf Magazin: Von den eben genannten Standbodenbeuteln gibt es viele unterschiedliche Versionen. Ist die Auswahl einer bestimmten Variante reine Geschmackssache? Oder welche anderen Kriterien spielen da noch eine Rolle?
Markus Elsässer: Die Wahl hängt zum einen sicher mit den Präferenzen des Kunden zusammen. Zum anderen hat man mit Standbodenbeuteln auch eine Vielzahl an Möglichkeiten, wie diese ausgestaltet werden können. Wir bei Elke Plastic sehen aber noch ganz viel Potenzial beim CBD Bud Bag, der neben den Vorzügen der Standbodenbeutel noch weitere Vorteile bietet. Durch sein Querformat ist die Entnahme der Blüten noch einfacher. Man braucht dafür nur noch zwei Finger. Zudem ist der Beutel durch seine Form und Verarbeitung ein Blickfang. Der CBD Bud Bag eignet sich für alle Kunden, die den Mut haben, für ihren Brand neue Wege zu gehen.
Hanf Magazin: Welches ist sozusagen der Kassenschlager bei Elke Plastic? Gibt es eine Tasche, Beutel, Folie oder einen Sack, der bei Euch Bestseller Status hat, oder ist der Absatz bei allen sehr gleichmäßig?
Markus Elsässer: Wir sind der führende Importeur von Druckverschlussbeutel. Diese verkaufen wir im deutschsprachigen Raum milliardenfach. Auch sogenannte Zipper Bags sind bei unseren Kunden sehr beliebt. Was für die einen passt, kann für den anderen Kunden nicht ideal sein. Aus diesem Grund zählen wir bei Elke Plastic auf eine kompetente Beratung, um unseren Kunden nicht einfach nur einen Beutel zu verkaufen, sondern mit ihnen zusammen das für sie am besten geeignete Produkt zu finden. Wir begleiten sie als verlässlicher Partner durch den gesamten Prozess. Geschätzt werden die fairen Preise sowie die Verfügbarkeit der Verpackungslösungen dank hoher Lagerbestände.
Hanf Magazin: Hat die Corona Situation Euer Geschäft in irgendeiner Weise beeinflusst? Und wie geht es in den kommenden Monaten bei Elke Plastic weiter? Wird es neue Produkte oder neue Märkte geben?
Markus Elsässer: Ja, durch diese Situation hat sich für uns einiges verändert. Besonders im Vertrieb haben wir die Auswirkungen von Corona gespürt. Für uns ist es unter normalen Umständen ein Privileg, mit unseren Kunden durch den Direktvertrieb stets in persönlichem Austausch zu stehen. Das war während dieser Situation nicht immer uneingeschränkt möglich.
Aber wir haben auch positive Entwicklungen wahrgenommen. Besonders in der Schweiz verzeichneten wir ein starkes Wachstum. So haben zahlreiche kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) in der Lebensmittelindustrie ihre Geschäftsmodelle auf die aktuelle Situation umgestellt und vermehrt auf Take-away Lösungen umgestellt. So konnten wir mit passenden Produkten und soliden Lieferzeiten punkten und neue Kundenbeziehungen aufbauen.
Ebenso schön war zu beobachten, dass die Start-up-Szene sich extrem krisenresistent präsentiert hat und an ihren Geschäftsmodellen festgehalten hat. Wir hatten praktisch keine situationsbedingten Ausfälle. Auch das Geschäft im CBD-Segment lief wie vor der Krise robust weiter. Durch die Corona bedingten Hafen- und Produktionsschließungen haben sich unsere hohen Lagerbestände als Segen erwiesen. Es war bereits vor Corona ein bewusster Unternehmensentscheid, der zwar mit höheren Kosten verbunden war und sich in der Krise für unsere Partner und Elke Plastic gelohnt hat.
Ein weiterer Beweis also, dass sich Nachhaltigkeit und unternehmerische Weitsichtigkeit langfristig auszahlen. Wir werden auch weiterhin versuchen, trotz der Widrigkeiten und Unsicherheiten im globalen Handel die Lieferungen zeitnah und in gewohnter Qualität umzusetzen. Zudem haben wir die Krise genutzt, um eine spannende Produktpipeline aufzubauen, über die wir bald mehr erzählen können.
Für weitere Informationen und Kontaktmöglichkeiten besuche einfach: elke-plastic.ch