Die Verarbeitung von Heilpflanzen in Erfrischungsgetränken blickt auf eine unerwartet lange Tradition zurück. 1783 hatte Jakob Schweppe ein Verfahren perfektioniert, um Mineralwasser mit Kohlensäure herzustellen. Das Tonic von Schweppes war mit Chinin angereichert, das aus der Rinde des Cinchonabaumes gewonnen wird. Chinin wird bis heute noch gegen Malaria eingesetzt. Etwa hundert Jahre später kam die Coca-Cola auf den Markt, deren Zutat Kokain ihr den Namen gab, den sie bis heute noch trägt. Nach einem weiteren Jahrhundert trat dann Red Bull mit dem anregenden Taurin seinen Siegeszug an. Seit gut zwei Jahren gibt es nun auch Erfrischungsgetränke, die mit Bestandteilen der Hanfpflanze hergestellt werden, die Canlife Limonaden.
Terpene sind in allen Pflanzen vorhanden. In Cannabisvariationen kann man allerdings eine extreme Vielfalt der Aroma-Substanzen finden. Der Cannabispflanze ist es zu verdanken, dass so viele Menschen heute wissen, was Terpene sind. In den Canlife Hanf-Limonaden Lemon Kush und Kush Kola sorgen die Cannabis Terpene für das besondere Geschmackserlebnis. Mit dem Geschäftsführer von Canlife, Jason Ammon, konnten wir uns über Canlife, die Hanf-Limonaden, die Terpene und einiges mehr unterhalten.
Hanf Magazin: Ihr gebt auf der Website bereits zwei Anregungen für Cocktails, die mit der Canlife Lemon Kush Hanflimonade zubereitet werden können. Beschäftigt Canlife sich mit der Entwicklung weiterer Zubereitungen? Wollt Ihr mehr Tipps geben, um den CanLife Drink zu mixen?
Jason Ammon: Wir haben unsere Lemon Kush Hanflimonade entwickelt, damit man diese mit jeglichem Alkohol mixen kann. Ob als Longdrink mit 6 cl Gin, Vodka, Tequila, Rum oder Whisky schmeckt Lemon Kush einfach super lecker! Auf unserem Instagram-Kanal gibt es weiter Anregungen zu weiteren Cocktail-Variationen, welche wir mit dem deutschen Cocktailmeister im Show-Barkeeping Hüseyin Kirac aufgenommen haben, in denen er mit einigen seiner Sieger Tricks glänzt.
Sehr lecker ist z. B. der Cocktail mit unserer neuen Kush Kola namens „Black Moon“ mit 6 cl Courvoisier Cognac und 250 ml Kush Kola oder wer es etwas aufwendiger möchte auch den „Hüseyin Special“ mit 3 cl Monin Lavendel Syrup, 5 cl Barcardi Razz, 4 cl Grenadine, 5 cl Fresh Lemon Juice, 2 cl Monin Lavendel Syrup und 150 ml CanLife Lemon Kush.
Hanf Magazin: In Eurer Historie ist der Weg der Getränke skizziert, die mit einem bestimmten Wirkstoff dem Drink einen Zusatznutzen verliehen haben, ebenso wie es auch bei der Lemon Kush Lemonade der Fall ist. Wenn man die Getränke von Tonic Water über Cola bis zum Canlife Drink nicht chronologisch ordnen würde, sondern danach, wie gesund oder ungesund die Getränke sind, wo stünde die Hanflimonade und warum?
Jason Ammon: Wir würden uns dicht gefolgt von einem guten Tonic Water natürlich auf dem ersten Platz einreihen. Wir arbeiten nur mit natürlichen Zutaten pflanzlichen Ursprungs und haben auch im Vergleich mit den anderen Getränken einen reduzierten Zuckeranteil. Dem Ganzen setzt unser Kush Terpenprofil in Gesundheit und Geschmack noch einen drauf und können somit ganz auf künstliche Aromen verzichten.
Hanf Magazin: Der Canlife Drink enthält 9,1 Gramm Zucker auf 100 Milliliter. Das ist weniger als das, was in Coca-Cola vorhanden ist. Warum benötigen Sie so viel weniger Zucker, obwohl Canlife mit Hanf arbeitet, das von Natur aus einen sehr herben Geschmack haben kann?
Jason Ammon: Der Trend geht klar in Richtung zuckerreduzierte Getränke und Gesundheit. Die alteingesessenen Getränkeproduzenten versuchen den Geschmack mit einem erhöhten Zuckergehalt zu verbessern. Da wir mit so guten Zutaten und nur mit den Terpenen aus der Cannabispflanze arbeiten und nicht wie die herkömmlichen Hanfgetränke, die mit Cannabisextrakten arbeiten, bekommen wir so eine viel mildere Hanfnote in unseren CanLife Getränken hin und benötigen so auch nicht so viel Zucker, um dem Konsumenten ein unvergessliches Geschmackserlebnis zu bieten.
Hanf Magazin: Weitere Inhaltsstoffe, die für Hanffreunde ebenfalls interessant sind, sind die Kush Terpene. Welche sind in der Hanflimonade enthalten?
Jason Ammon: Da wir mit einem natürlichen Terpenprofil aus Cannabis sativa arbeiten, wäre die Liste einfach zu lang, mit mehr als über 100 verschiedenen Terpenen. Aber um die 3 stärksten Vertreter in unseren CanLife Getränken zu nennen: Linalool, Limonen und Terpineol. Diese Terpene sind mitunter für unsere einzigartige Cannabisnote verantwortlich.
Hanf Magazin: Wie ist es, wenn man ein Geschäft gründet, das mit einem hanfbasierten Getränk an den Markt geht, das obendrein einen sehr jungen Look hat? Versucht man dann eher, die Jugendkultur anzusprechen und sich auf die Kunden zu stützen, die Hanf generell mögen, oder unternimmt man Versuche, die breite Masse zu erobern?
Jason Ammon: Unser Ziel, welches wir uns auf lange Sicht gesteckt haben, ist es mit CanLife die Nr. 1 der Getränkehersteller im Hanfsegment zu werden und wie RedBull, Coca-Cola und Pepsi in 5 Jahren eine etablierte Marke zu werden. Begonnen haben wir 2019 mit unserer Lemon Kush Hanflimonade, die wir zuerst der Hanfindustrie auf der Mary Jane vorgestellt haben und die in der Hanf-Szene sehr gut angenommen wurde und haben Ende 2019 unsere Kush Kola gelauncht, die ebenfalls sehr gut angenommen wurde. Beide dieser Geschmacksrichtungen haben sich hier super etabliert und so haben wir 2020 dann den Handel angegangen und sind mittlerweile bei einigen REWE Märkten, im EDEKA und im Globus erhältlich.
Um die Jugendkultur anzusprechen, haben wir dann dieses Jahr im August unsere erste Kooperationsdose mit Alkohol, mit dem von Rapper Olexesh eigens kreierten Xier Vodka auf dem Markt gebracht. Die Purple Haze Edition ist ein aufeinander abgestimmter Mix aus einer Hanflimonade mit Johannisbeeresaft und einem Terpenprofil aus der Hanfpflanze Purple Haze mit 10 % Alkohol.
Hanf Magazin: Hattest Du es schon einmal im Geschäftsleben mit Vorurteilen zu tun, weil Du mit einem Hanfgetränk arbeitest? Wird man überall ernst genommen oder haftet einem sofort der Anschein von alternativer Szene an?
Jason Ammon: Vorurteile gab es in der Hanfszene keine, nur der Einstieg in den Handel war etwas erschwerend, da es viele Rückrufaktionen von Hanfprodukten mit CBD und Hanfextrakten als Inhaltsstoffen gab, die von der Novel Food Organisation in Nahrungsmitteln verboten sind. Daher arbeiten wir von Beginn an eng mit dem Institut Fresenius zusammen und unsere Produkte sind alle frei von jeglichen Cannabinoiden, denn wir arbeiten wie oben erwähnt als einziges Unternehmen nur mit den Terpenprofilen der Cannabispflanzen in unseren Getränken.
Hanf Magazin: Hat man, wenn man es mit einem cannabisnahen Produkt geschäftlich zu tun hat, auch automatisch eine Mission? Möchte man auffallen, mit seiner positiven Haltung der Pflanze gegenüber?
Jason Ammon: Ja, ich hatte definitiv schon zu Gründerzeit 2018 eine klare Mission im Kopf. Wir nehmen die Pflanze eher als Werbebotschafter, um in dieser hektischen und schnellen Zeit sich wieder auf die wichtigen Sachen im Leben zu besinnen. Es gab für mich einen prägenden Satz von Ferris Bueller in „Ferris macht Blau“ von 1996, welcher durch die digitalen Medien heute noch wesentlich präsenter ist als damals: „I said it before and i’ll say it again: life moves pretty fast if you don’t stop and look around once in a while, you could miss it!” Genau das beschreibt, was wir eigentlich mit CanLife erreichen wollen. Nimm dir mal wieder Zeit für DICH und trink ein CanLife!
Gleichzeitig sind wir eines der ersten Unternehmen im Handel, welches ein Cannabisgetränk mit Hanf-Terpenen entwickelt hat, welches vom Geschmack und der Zusammensetzung nicht zu vergleichen ist, mit den ganzen Unternehmen, die jetzt diesem Trend hinterherrennen und keinerlei Bezug zu der Pflanze haben und Energy-Drinks mit Hanfsamenextrakten auf den Markt werfen, die man nach einmal trinken, nie wieder anrühren möchte.
Unsere Positionierung ist da ganz klar anders und jeder, der mit Cannabis zu tun hat weiß, dass die Hanfpflanze für Entschleunigung, die Gemeinschaft und für Frieden steht und nur jemand, der mit dieser Pflanze keinerlei Berührungspunkte hat, würde auch nur annähernd einen Energydrink mit Hanf verbinden. Ganz klar ist auch, dass hinter den meisten dieser Produkte auch niemand steht, der sich auch nur im Geringsten mit der Hanfpflanze auseinandergesetzt hat und lediglich versucht, mit dem Hanftrend, wie er bereits in den USA Unternehmen Milliardenumsätze beschert, mitschwimmen zu wollen.
Hanf Magazin: Eine Prognose für die Legalisierung. Wie lange dauert es und wer wird die Cannabisprohibition in Deutschland beenden, das Volk, die Industrie, die Politik oder das Verfassungsgericht?
Jason Ammon: Eine Prognose zu treffen ist nur sehr schwer, da Politik und das Volk viel zu selten eine gemeinsame Sprache sprechen und die Politik leider viel zu sehr abhängig von Konzernen sind, die diese Legalisierung aus Profitgier verhindern wollen. Ich möchte hier aber trotzdem eine hoffnungsvolle Prognose abgeben und würde mich freuen, wenn wir in spätestens 3 Jahren mit der Politik zusammen einen lockeren und angemessenen Umgang mit Cannabis entwickeln und erlauben würden, wie es in Holland und Teilen der USA bereits weitverbreitet ist.
Hanf Magazin: Wie geht es bei Canlife weiter? Wie wollt ihr die Lemon Kush Lemonade weiter etablieren? Wird es neue Sorten geben? Bei welchen Events werdet Ihr in nächster Zeit zu finden sein?
Jason Ammon: Ende letzten Jahres kam ja bereits unsere Kush Kola auf dem Markt und wir sind ja gerade mitten in der Release-Phase von unserer neuen Alkohol-Mixgetränk-Dose Purple Haze, die wir mit einer Künstler-Kooperation mit Olexesh ins Leben gerufen haben. Neu ist auch, dass wir diese Special Edition direkt als Longdrink anbieten, der mit Xier Vodaka gemischt ist. Wir sind stets in der Weiterentwicklung von neuen Geschmacksrichtungen, mit neuen Terpen-Profilen zugange und sind auch bereits in Gesprächen mit weiteren Kooperationspartnern aus der Musikindustrie.
Was Kooperationen und Geschmacksrichtungen angeht, bleibt es spannend und auf unserer Homepage und auf unseren Sozialen Medien werdet ihr immer auf dem Laufenden gehalten. Wie es aussieht, wird es aber definitiv noch bis zum Ende des Jahres eine neue Kooperationsankündigung und auch eine neue Geschmacksrichtung geben, die wir Euch dann präsentieren werden.
Events wird es wohl in der nächsten Zeit Corona bedingt dieses Jahr nicht mehr geben, aber wir planen im nächsten Jahr auf alle Fälle wieder auf der Mary Jane in Berlin und auch bei einigen Festivals wie das Splash Festival mit dabei zu sein. Wir planen auch ein paar eigene CanLife Events für alle, die unsere Getränke und unser Konzept feiern und werden auch einige Gewinnspiele für Tickets und andere schönen Preise, wie natürlich auch immer unsere verschiedenen Dosen und andere schöne Dinge auf canlife-drinks-gewinnspiel verlosen… Reinschauen lohnt sich auf alle Fälle immer!