Die Gründung von Unternehmen für Hanf- und CBD-Produkte geschieht aus den unterschiedlichsten Gründen. Selbstverständlich spielen wirtschaftliche Interessen eine Rolle, schließlich geht es ja um Existenzen und um berufliche Perspektiven. In der Hanfbranche ist aber oft auch eine Leidenschaft für die Pflanze ein wichtiger Punkt, der die Entstehung von Unternehmen fördert oder gar verursacht.
Im Fall des Berliner Herstellers von Hanf- und CBD-Produkten ist es neben dem Hanf die ganze Natur, für die das Herz der drei Gründer Bastian Hils, Ezequiel Bruguera und Michael Merkle schlägt. Jeder der drei bringt Stärken, Fähigkeiten und Erfahrungen in das Geschäft ein und macht Canutree so zu einem Unternehmen mit dem Blick fürs Ganze. Canutree liefert eine tolle Kombination aus hochwertigen Naturerzeugnissen, einem durchdachten, informativen Webauftritt und erstklassigem Service.
Nicht nur die Produkte von Canutree allein sind Zeugnis für das Bestreben nach maximaler Nachhaltigkeit und Naturverbundenheit. Das Nachhaltigkeitskonzept umfasst dazu auch die Etikettierung, die Verpackungsmaterialien und den Versand. Zusätzlich unterstützt Canutree mit jedem verkauften Produkt auch die deutsche Stiftung Plant-My-Tree. Das Projekt leistet mit Aufforstungsprojekten einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz und der Kompensierung von CO2-Emissionen. Zu unserer großen Freude standen uns für die Beantwortung unserer Fragen an Canutree gleich alle drei Gründer, Bastian, Michael und Ezequiel zur Verfügung.
Hanf Magazin: Das Unternehmen Canutree besteht seit Ende 2019. Vielleicht kannst Du uns ein wenig darüber erzählen. Wie hat alles angefangen und wer war alles involviert?
Michael: Im Dezember 2019 wurde Canutree von Bastian, unserem Technikexperten, Ezequiel dem Mann für Marketing und Vertrieb und mir Michael in Berlin gegründet. Wir drei kennen uns schon seit vielen Jahren und teilen zusammen viele Leidenschaften, darunter speziell den (Nutz-)Hanf. Als wir Canutree gegründet haben, habe ich noch als Pflanzenproduktionsleiter (neudeutsch Master Grower) in der Schweiz gearbeitet, hier habe ich im April 2019 angefangen. Dort leitete ich die Produktion von THC-armen Nutzhanfsorten auf ca. 600 m² Fläche. Dabei hatte ich die Verantwortung über die Extraktion von Hanfbiomasse zur Gewinnung von Hanfextrakten.
Neben vielen interessanten Menschen aus der Branche lernte ich sehr viel über die Indoor-Pflanzenproduktion und die Weiterverarbeitung von Hanf kennen. Zudem erfuhr ich über den Direktkontakt zu einigen Kunden, wie sehr CBD ihre Lebensqualität verbessert hat. Bastian und Ezequiel bekamen ähnliche Resonanz im Freundes- und Familienkreis. Da wir nicht ganz zufrieden mit der Qualität und den kunststoffbasierten Verpackungen waren, kam letztlich eines zum andern und wir gründeten Canutree. Vor allem, um eine nachhaltige, natürliche und innovative CBD-Alternative mit höchsten Qualitätsstandards anbieten zu können.
Hanf Magazin: Welches war das erste Produkt, das Canutree auf den Markt brachte? Gibt es das heute noch?
Ezequiel: Das waren unsere veganen CBD-Aromakapseln. Um genau zu sein, war das die Verbindung aus unserem Vollspektrum CBD-Öl und einer neuartigen Verkapselungstechnik für vegane Flüssigkernkapseln, die wir mit einem Partnerunternehmen zusammen entwickelt haben. Die Rezeptur des Öls hat sich seitdem leicht zum Besseren verändert. Auch die Kapselqualität haben wir stetig verbessert. Jedoch ist das Grundwohlfühlprodukt noch dasselbe wie ganz am Anfang. Es ist ein dynamischer Prozess, der immer wieder von uns optimiert wird.
Hanf Magazin: Gibt es im Sortiment von Canutree einen Bestseller oder vielleicht eine Produktkategorie, die sich am besten verkauft?
Bastian: Da sich unser Sortiment mit der Zeit immer mehr erweitert, ist das natürlich eine etwas knifflige Frage. Zu Beginn war vor allem unser CBD-Öl sehr stark gefragt. Die Aromakapseln sind aber mit der Zeit gut nachgerückt und beliebter geworden. Seit dem Release unserer CBD-Salbe scheinen die klassischen Öle und Kapseln intern jedoch etwas Konkurrenz bekommen zu haben. Das könnte daran liegen, dass die Salbe eine ganz andere Klientel anspricht, lokal eingesetzt werden kann und gerade bei Menschen mit Alltagswehwehchen und/oder in (Schmerz-) Behandlungen gut ankommt.
Ganz aktuell gibt es bei uns auch eine große Nachfrage nach hochprozentigen CBD-Ölen, weshalb wir uns entschieden haben ein 20 % CBD-Öl speziell für Hochleistungssportler und ein 50 % CBD Öl speziell für Pferde auf den Markt zu bringen. Natürlich so THC reduziert wie möglich (unter 0,01 %), um somit die Leistungsfähigkeit der Konsumenten nicht zu beeinträchtigen.
Hanf Magazin: Ich hatte selbst das Vergnügen die CBD-Aromakapseln zu probieren. Diese sind im Verhältnis zu den diversen Kapselprodukten anderer Hersteller schön klein und daher sehr angenehm zu verwenden. Die Kapseln erinnern ein wenig an homöopathische Globuli. Wie kam die Idee zu den Aromakapseln auf? Für welche Anwender sind sie interessant und vielleicht eine alternative zum bisherigen CBD Produkt?
Michael: Das freut uns, denn genau das hatten wir mit unseren Kapseln beabsichtigt. Natürlich ist bei Weitem mehr Wirkstoff als in Globuli enthalten, trotzdem ist uns wichtig, dass die Einnahme der Kapseln so angenehm wie möglich ist. Auf die Idee mit genau diesen Kapseln, bin ich (Michael) im Rahmen meiner Masterthesis gekommen, die so an sich erst mal nichts mit Cannabis sativa L. oder dessen Derivaten zu tun hatte. Gerade für Menschen die mit großen Kapseln ihre Probleme haben, vegane Alternativen suchen oder denen der Geschmack von CBD-Ölen zu herb ist, ist dieses Produkt wunderbar geeignet.
Hanf Magazin: Im Canutree Onlineshop habe ich entdeckt, dass es die CBD-Kapseln auch für Hunde und Katzen gibt. Wie unterscheiden diese sich vom Produkt für den menschlichen Verbraucher?
Ezequiel: Unsere Tierkapseln für Kleintiere sind nur in geringer CBD Konzentration erhältlich, damit die Dosierung bei kleineren Vierbeinern leichter fällt. Hier achten wir auf die richtige Kombination von Terpenen und auf einen sehr niedrigen THC-Gehalt (< 0.01 %). Die Wissenschaft ist bezogen auf die wirklich wirksamen Terpene, nämlich sich noch nicht einig, weshalb wir auf Nummer sicher gehen und die Dosierung lieber geringhalten. Das Feedback unserer Kunden zu den Tierkapseln für Kleintiere ist auf jeden Fall durchweg positiv. Leider hatten wir noch nicht das Glück ein Kleintier nach dessen Meinung zu fragen.
Hanf Magazin: Apropos Onlineshop… Wenn man die Canutree Homepage betrachtet, so fällt auf, dass das ganze Konzept und andere Details wie z. B. die Bezahlmöglichkeiten und der kostenlose Expressversand etc. sehr durchdacht und gut ausgearbeitet sind. Auch der Anspruch an die Qualität und den Service sind sehr hoch. Wie lange habt Ihr gebraucht um all das so aufzubauen?
Bastian: Das ist schön zu hören. Tatsächlich steckt da eine ganze Menge Arbeit dahinter. Das Konzept war von Anfang an klar, jedoch haben wir das Design umgestellt und die UX verbessert, sowie neue Bezahlmöglichkeiten eingeführt. Wie lange das gedauert hat, ist schwer zu sagen, da das in Eigenarbeit geschehen ist und einem stetigen Verbesserungsprozess unterliegt. Unser Fokus liegt darauf, den Einkauf für unsere Kunden so einfach und angenehm wie möglich zu gestalten und bestmöglichen Service bieten zu können.
Hanf Magazin: Oft liest man Hanfprodukte seien ein Trend. Dieser hält aber schon so lange an, dass man vielleicht eher sagen sollte, dass sich Hanferzeugnisse schlicht und einfach langfristig in der Gesellschaft etablieren. Trotzdem hapert es bei manchen CBD-Produkten noch bei der rechtlichen Regulierung. Welche Erwartungen hast Du da an die Zukunft? Wird sich das bald ändern, oder werden sich die Reibereien zwischen CBD- bzw. Hanfbranche und Behörden noch lange hinziehen?
Ezequiel: Wir denken auch, dass es sich hierbei eher um eine Etablierung handelt. Das Wort „Trend“ ist schnell in aller Munde. Wenn man jedoch genau hinsieht dann werden Hanfprodukte schon lange in verschiedenster Art verwendet. Der Staat hat unserer Ansicht nach auf jeden Fall die Pflicht nachgefragte Produkte auf Gefährlichkeit und Konsumfähigkeit zu prüfen. Gerade bei CBD- und anderen THC-freien Hanfprodukten scheint es schon komisch, dass diese noch verteufelt und als berauschend eingestuft werden.
Natürlich ist dieses Stigma nicht einfach loszuwerden, weshalb wir auch alles daran setzen Aufklärungsarbeit zu leisten. Deshalb erwarten wir auch von Staat und Behörden, dass diese verantwortungsbewusst und vor allem wissenschaftlichen Fakten basierend mit dem Thema umgehen. Was die Zukunft bringt, hängt unserer Ansicht nach, größtenteils mit der kommenden Regierung und deren Bereitschaft zu nachhaltiger Veränderung zusammen, wenn man von der Lobbyarbeit absieht.
Hanf Magazin: Was sind die neuesten Entwicklungen bei Canutree für die Zukunft? Gibt es neue Produktideen, oder ist sonst etwas in der Pipeline, wovon Du uns berichten kannst?
Ezequiel: Wie bereits erwähnt ist zuletzt das CBD-Öl für Pferde, sowie das Öl für Hochleistungssportler dazugekommen. Unsere Produktpalette wird in Zukunft noch einige weitere Leckereien für Feinschmecker bereithalten. Außerdem möchten wir zu den Ursprüngen der Hanfnutzung zurückkehren und uns auf die außerordentlich interessanten Qualitäten der Hanffaser stürzen.
Die Tier-Produktpalette ist auch von Interesse, allerdings bedarf es dahingehend noch etwas Zeit. Und last but not least forschen wir momentan an einigen Eigenschaften bezogen auf die unkrautunterdrückende Wirkung von Cannabis sativa L.. Dazu können wir zum jetzigen Zeitpunkt jedoch nicht mehr sagen, da es dabei um bisher wenig konventionelle Methoden geht. Wir haben also alle Hände voll zu tun und freuen uns riesig auf eine nachhaltige Zukunft mit Hanf!