Seit 1. Januar 2018 ist auch in Kalifornien der Verkauf von Cannabis für den freizeitlichen Genuss erlaubt. Neben den Staaten Colorado, Washington, Oregon, Alaska, Maine, Massachusetts und Nevada hat die Legalisierung nun auch den bevölkerungsreichsten Bundesstaat der USA erreicht. Viele prominente Investoren haben das Potenzial des Marktes erkannt und erhoffen sich einen großen Gewinn.
Experten prognostizieren dem Markt an der Westküste des Landes bis 2020 einen jährlichen Gewinn von ungefähr sieben Milliarden US-Dollar (ca. 5,8 Milliarden Euro). Das ruft natürlich gewinnorientierte Investoren auf den Plan. Viele davon sind bekannte Amerikaner aus Sport und Fernsehen.
Sportler, Schauspieler, Musiker
Erst in jüngster Vergangenheit gab der ehemalige Box-Schwergewichtsweltmeister Mike Tyson bekannt, groß in das Cannabusiness an der Westküste einzusteigen. 100 Kilometer südwestlich des Death Valleys eröffnete Tyson eine Cannabis-Ranch, auf der er auf einer Fläche von 35 Football-Feldern Marihuana anbaut. Neben dem Cannabisanbau wolle er sich dabei auch auf diverse Ausbildungsmöglichkeiten konzentrieren. In der „Tyson Cultivation School“ sollen Anbauer die Möglichkeit haben, ihr Handwerk zu verfeinern. Außerdem kann man auf der Ranch Ferien machen. Während er seiner Leidenschaft nun völlig legal nachgehen darf, musste der Ex-Boxprofi in seiner aktiven Zeit erfinderischer sein. In seiner Biografie gab er bekannt, damals regelmäßig Cannabis konsumiert zu haben. Für Dopingtests habe er einen künstlichen Penis mit „sauberem“ Urin verwendet. Tyson ist jedoch nicht der einzige Promi, der im Cannabusiness aktiv ist.
Der ehemalige Fahrradprofi und Tour de France Sieger Loyd Flandis, dessen Titel ihm allerdings ein Jahr später wegen Dopings wieder aberkannt wurde, verlagerte seinen Schwerpunkt ebenfalls auf Cannabis. Bereits im Jahr 2016 eröffnete er in Colorado seine eigene Ausgabestelle mit dem Namen „Floyd’s of Leadville“. Dort verkauft er Cannabisprodukte an Sportler. Mit seinem Konsum geht Flandis sehr offen um und sagt, die Pflanze verhelfe Menschen zu einer besseren Lebensqualität.
Nicht nur Sportler scheinen das enorme Potenzial der Pflanze erkannt zu haben. Whoopi Goldberg ist Mitbegründerin eines Start-ups, das sich mit der Anwendung von medizinischem Cannabis während der Menstruation beschäftigt. Die Firma „Whoopi und Maya“ hat krampflösende und schmerzlindernde Produkte für Frauen mit Regelbeschwerden im Angebot.
Auch Schauspielkollege Woody Harrelson plant den Einstieg ins Cannabusiness. Bereits 2016 bewarb er sich für seine Firma „Simple Organic Living“ um eine Anbaulizenz im Bundesstaat Hawaii.
Country-Legende Willie Nelson ist seit jeher ein bekennender Cannabis Konsument und geriet deshalb bereits mehrere Male in Konflikt mit dem Gesetz. Mit der sativadominanten Sorte, die nach ihm benannt wurde, verewigte er sich nun auch in der Hanfszene.
Peter Thiel, bekannt als Investor von Facebook und PayPal, ist Teil der Privatier Holding Gesellschaft aus Seattle. Diese wiederum steckt hinter der Marke „Marley Natural“. Neben diversen Sorten bietet die Marke Accessoires und Pflegeprodukte an.
Der wohl bekannteste Advokat für Cannabis, der weit über die Grenzen der Hanfszene hinaus bekannt ist, ist vermutlich Snoop Dogg. Die Marke „Leafs by Snoop“ bietet eine riesige Auswahl an Cannabis-Sorten und -Produkten an, die in Colorado in vielen Ausgabestellen und Shops verkauft werden. Das Sortiment reicht von Sorten über Vaporizer bis zu Longpapers und Aufbewahrungsdosen.
Mindestens genauso ambitioniert bezüglich Cannabis ist der Schauspieler und Musiker Tommy Chong. Der durch die Rolle des Anthony in den „Cheech und Chong“- Filmen bekannt gewordene Kanadier ist Eigentümer der Marke „Chong‘s Choice“. Zum Portfolio gehören vorgedrehte Spliffs, diverse Sorten, Cannabis-Öl zum Verdampfen und mit Cannabinoiden angereicherte Blättchen für den oralen Konsum.
Man darf gespannt sein, wer sich in Zukunft zu der illustren Runde hinzugesellt. Vielleicht können wir auch auf ein paar prominente Vertreter aus dem deutschsprachigen Raum setzen.