In den USA ist Cannabis ein Millionengeschäft. Auch in Deutschland wittern viele das große Geld mit Cannabis, doch der Markt ist schwierig. Jeden Tag gibt es neue Nachrichten, die den Eintritt von ausländischen Unternehmen in den deutschen Markt bestätigen. Das grüne Geld kann man bereits riechen.
Firmen wie Spektrum (früher Medcann), ABcann oder Bedrocan sind daran interessiert, Cannabis in Deutschland anzubauen. Die Ausschreibung der BfArM hierzu endet Mitte Juni. Der Cannabis-Hersteller Aurora Cannabis aus Kanada hat erst kürzlich den Arzneimittelhersteller Pendanios Berlin für schlappe 15,7 Millionen Euro übernommen. Kein Wunder glauben viele nun an das große Geschäft in Deutschland, das in den USA und Kanada längst gemacht wurde.
Grünes Business mit Potenzial
Auch PayPal-Gründer Peter Thiel sieht Potenzial im Canna-Business und hat mit seiner Investmentfirma Founders Fund mehr als 50 Millionen für Cannabis-Firmen gesammelt. In Kanada wird nach der medizinischen Nutzung nun der sogenannte Genussmarkt legalisiert. In Deutschland gab laut Bfarm Ende 2016 1004 Cannabis-Patienten mit einer Ausnahmegenehmigung zum Erwerb von Cannabis-Blüten. Ein Patient erhält ca. 591 Gramm medizinisches Cannabis im Jahr. 4000 bis 5000 Patienten bekamen Fertigpräparate auf Rezept. Allerdings mussten sie die Kosten selbst tragen.
- 1,8 Gramm pro Tag erhält einer der 1004 deutschen Cannabis-Patienten im Durchschnitt.
- Allein 120 Millionen Dollar Steuern nahm der Bundesstaat Colorado 2016 durch Cannabis ein.
- Apotheken berechnen 100 % Aufschlag auf den Einkaufspreis für Cannabis.
Inzwischen gibt es aber auch Firmen, die aus diversen Gründen nicht in Deutschland produzieren wollen. Eine dieser Firmen ist Bionorica, sie haben sich bewusst nicht auf diese Ausschreibung beworben. Zum Einen produziert Bionorica Dronabinol, einen THC-Reinstoff, zum anderen ist die Firma Bionorica von Cannabis als Arzneimittel nicht besonders angetan.
Ähnlich sieht das auch der Produzent Tilray aus Kanada. Tilray besitzt auch einen Firmensitz in Deutschland und will zwar den Markt beliefern, aber mit Produkten, die aus Kanada stammen, da sie der Meinung sind, dass das ihr Unternehmen nicht voranbringt. Das Canna-Business von Deutschland steht noch ganz am Anfang – aber alles braucht ja seine Zeit.