„Hanf ist eine vielseitige, uralte Kulturpflanze, die erstaunliches Potenzial in sich trägt. Er ist eine regionale Ressource, aus der vielfältigste Produkte hervorgehen. Mit ihm und euch gemeinsam gehen wir den Weg zurück Richtung Natur. Wir starten Wiens erste nachhaltige und biologische Hanfproduktion auf höchstem Qualitätsstandard. Damit garantieren wir uneingeschränkten Zugang zu feinsten CBD-Blüten – und das ganz legal!“ (Zitat Magu-CBD Crowdfunding)
Mit dieser Beschreibung lädt die Firma Magu zum gemeinsamen Crowdfunding ein, um die Produktion von CBD-haltigen Blüten in Österreich voranzutreiben. Anfang März dieses Jahres startete das Start-up den Verkauf ihres, für den österreichischen Markt ausgelegten und legalen, Produktes in Wien. Bereits nach wenigen Tagen waren alle CBD-Blüten ausverkauft und es wurde schnellstmöglich versucht, den immensen Bedarf zu befriedigen.
Mittlerweile hat der Shop eine Filiale in der Stiftgasse und verkauft dort CBD Öle, CBD Kristalle und natürlich die schon fast berühmten CBD-Blüten. Derzeit gibt es drei Sorten: Sissi, Franz und Heidi, die mit einem THC-Gehalt von <0,3 % dem Gesetz nach legal sind, doch mit ihrem relativ hohen Anteil von CBD (6 % für Sissi und Franz und 9 % für Heidi) etlichen Menschen helfen.
Gemeinsam zum Ziel
Die Idee des Crowdfunding ist nicht neu, sondern schon wieder einige Jahre alt. Obwohl es diese Möglichkeit der Finanzierung bereits ein paar Jahre gibt, ist es eben noch recht neu, sie auch für cannabisbezogene Produkte zu nutzen. Da man von Banken meist sofort abgelehnt wird, wenn auch nur das Wort Cannabis fällt, bleibt vielen Unternehmern jedoch nichts anders über als auf alternative Investoren zurückzugreifen. Die Verwendung von Crowdfunding als Investitionsmethode für Cannabisunternehmen ist jedoch nichts komplett Neues: Erst im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen Hanfgarten über die Crowdfunding-Website „Green Rocket“ die unglaubliche Summe von 955.900€ aufgestellt.
MAGU –gehörst auch DU dazu?
Am 12. Mai startete die Crowdfunding Kampagne von Magu-CBD auf der Seite „Startnext“, bei der ein Finanzierungsziel von 350.000€ bei einer Finanzierungsschwelle von 75.000€ angestrebt wird. Bis zum 11. 8. 2017 können Investoren auf der Plattform investieren und bekommen dafür mehrere „Dankeschöns“, wie etwa unterschiedliche Rabatte auf die Blüten, Vergünstigungen oder eine Einladung zum Erntedankfest. Das Ziel der Firma ist es, eine professionelle Aufzuchtanlage für ihre Blüten in Österreich zu gründen, mit der sie den Bedarf nach CBD-Blüten decken und ihre Kunden mit ihren Riechwaren versorgen können.
Aus diesem Grund wollen sie auf diesem Weg direkt mit den Kunden interagieren und ihnen die Möglichkeit geben, dieses Ziel gemeinsam zu erreichen. Sobald die erste Ernte eingefahren ist, werden die Goodies per Mail versandt und bis dahin kann man in ihrem Shop oder online die Produkte kaufen. Als dieser Artikel verfasst wurde hatten bereits 41 Leute dieses Projekt unterstützt und es waren bereits knapp über 4000€ an Finanzierung zusammengekommen, Tendenz steigend.
Hanf Magazin: Warum Crowdfunding? Wie seid ihr zu dem Entschluss gekommen, diese Art der Finanzierung zu nutzen?
Sofie: In Österreich gibt es keine gesetzlich festgelegten Standards für den Anbau von Cannabis. Unser Produzent liefert die hochwertigste Qualität im deutschen Raum (diverse Auszeichnungen in der Schweiz), wir sehen aber Luft nach oben. Außerdem kann er uns leider nur ein sehr begrenztes Kontingent an Blüten zur Verfügung stellen, mit dem wir den Bedarf unserer Kundinnen und Kunden nicht decken können. CBD-reiche Cannabisblüten sind für so viele Leute ein so wertvolles Produkt, deshalb haben für uns Leistbarkeit und höchste Qualitätsstandards oberste Priorität.
Mit unserer eigenen Produktionsanlage könnten wir die große Nachfrage decken, günstigere Blüten anbieten, höchste Qualität garantieren – wobei wir uns an pharmazeutischen Standards orientieren. Das ist der höchste Standard, den es in diesem Bereich gibt. Und zusätzlich an neuen Sorten und einer Erhöhung des CBD-Gehalts forschen.
Für Crowdfunding (Krautfunding) haben wir uns entschieden, weil wir diese Art der „Schwarmfinanzierung“ als gesellschaftlich wertvollere Alternative betrachten, als uns bei einer Bank einen Kredit zu nehmen oder mit Investoren zusammenzuarbeiten, die nicht auf sozialen und nachhaltigen Impact achten. Außerdem haben wir von unseren Kundinnen und Kunden die Rückmeldung bekommen, dass sie uns unbedingt unterstützen möchten.
Hanf Magazin: Wie seid ihr auf den Wert der Finanzierungsschwelle gekommen und warum ist so eine große Kluft zwischen Schwelle und Ziel?
Sofie: Unsere Fundingschwelle liegt bei €75.000. Damit bauen wir den ersten Produktionsraum nach pharmazeutischem Standard, in dem wir Pflanzen bis zur Ernte aufziehen. Das ist unser wichtigstes Ziel. Diese Pflanzen benötigen ein ganz spezielles Umfeld aus Liebe, Licht, Feuchtigkeit und klassischer Musik, um ihr volles Potenzial entfalten zu können. Das Fundingziel liegt bei €350.000. So gehen sich je nach Kapital weitere Produktionsräume, Forschungseinheiten und ein Labor für eine kontinuierliche Analyse der Inhaltsstoffe aus.
Hanf Magazin: Denkt ihr, dass euer Plan aufgehen wird und ihr das notwendige Investitionsvolumen aufbringen werdet?
Sofie: Zu Beginn haben wir viel Zuspruch geerntet, der Verordnungsentwurf des österreichischen Gesundheitsministeriums hat die Leute jedoch verunsichert. Sollte dieser Entwurf durchgehen, dann haben wir dafür einen Plan B. In den letzten Monaten sind wir schon vor so vielen unlösbar scheinenden Problemen gestanden und konnten immer noch alle lösen. Wir sehen der Zukunft also positiv entgegen, sowohl der von Magu CBD, als auch der unseres Krautfundings.
Hanf Magazin: Auch wenn ihr das sicher dauernd gefragt werdet: Was macht ihr, wenn die neue Gesetzesänderung zum Thema Suchtgift verabschiedet wird und CBD auf einmal illegal ist?
Sofie: CBD wird durch diese Verordnung nicht illegal. Wir werden uns an die Weisungen des Gesundheitsministeriums halten und unser Sortiment dementsprechend anpassen.