Bereits im Jahr 2016 legalisierte die Regierung in Down Under den Anbau von Cannabis zu medizinischen Zwecken. Nun will man mit dem Export von Cannabisprodukten die neue Großmacht im Cannabusiness werden.
Medizinischer Cannabisanbau in Australien
Seit dem 31. Oktober 2016 können sich sowohl Einzelpersonen als auch Unternehmen um eine Lizenz für den Anbau und die Produktion von medizinischem Cannabis bewerben. Im Februar desselben Jahres hatte die Regierung den „Narcotic Drugs Amendment Bill 2016“ beschlossen, um einen landesweit gesetzlichen Rahmen für den Anbau und die Produktion von Cannabis zu medizinischen und wissenschaftlichen Zwecken zu schaffen. Teilstaaten und Territorien können den Einsatz von medizinischem Cannabis individuell regeln.
Das darf als Meilenstein für die Zukunft von medizinischem Cannabis in Australien bezeichnet werden. Bevor mit dem Anbau begonnen werden kann, müssen sich Bewerber zunächst als zuverlässig und geeignet erweisen. Die Lizenzen werden anhand eines strikten Systems und unter strengen behördlichen Auflagen vergeben. Ziel ist es, nicht mehr auf den Import von medizinischem Cannabis aus dem Ausland angewiesen zu sein und den Markt mit Cannabis aus eigener Produktion zu decken.
Gesundheitsministerin Sussan Ley betonte damals, man wolle die Lage der Patienten verbessern, die sich Cannabis zu medizinischen Zwecken bis dato entweder aus dem Ausland oder auf dem Schwarzmarkt besorgen mussten und sich damit strafbar machten.
Cannabis-Exportmacht Australien?
Der rote Kontinent gilt als großer Exporteur landwirtschaftlicher Güter wie Rindfleisch, Weizen oder Hülsenfrüchte. Der Gesundheitsminister Greg Hunt kündigte nun an, man wolle bei medizinischem Cannabis die weltweit führende Exportmacht werden.
Durch die Individualität der einzelnen Territorien gibt es im Umgang mit medizinischem Cannabis der jeweiligen Einzelstaaten noch einige Unterschiede. Mit dem Export will die Regierung den Unternehmen der Cannabis-Branche auch Planungssicherheit geben und die eigene Wirtschaft ankurbeln. Bei Herstellern und Anbauern begrüßt man das neue Gesetz sehr. Auch Anleger auf dem Aktienmarkt können sich über die Regelungen zum Export freuen. So stiegen die Aktien der Cann Group Ltd., dem größten Produzenten des Landes, um 35 %.
Ähnlich dem Anbau und der Produktion von medizinischem Cannabis müssen Unternehmen eine Exportlizenz beantragen. Unter der Voraussetzung, dass genügend Cannabis für den heimischen Markt vorhanden ist, erhalten Firmen dann die Genehmigung. So möchte man der eventuell kostengünstigeren Produktion im Ausland vorbeugen.
Bisher galt Kanada als der größte Exporteur von medizinischem Cannabis. Es wird sich zeigen, ob das medizinische Cannabis in unseren Apotheken in Zukunft einen noch weiteren Weg zurücklegen muss.