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Das Motto „Mehr hilft auch mehr!“ ist in vielen Belangen grundlegend falsch. Mit mehr Dünger verbrennen die Pflanzen, mit zu viel Licht verbrennen die Blätter und in vielen Wuchsmedien saufen die Pflanzen mit mehr Wasser ab. Es gibt an dieser Stelle zwei Faktoren: Luft und Feuchtigkeit.
Wurzeln brauchen Luft und Feuchtigkeit
Beides wird benötigt und somit muss ein Schnittpunkt erreicht werden, mit dem beides vorhanden ist. Wird die Erde trocken, ist Luft genug enthalten, aber kein Wasser. Wird die Erde nass gegossen, ist es umgekehrt und wenigstens genauso schlimm. Richtig Hanf gießen sollte man somit erlernt haben.
Wurzeln müssen Luft haben und wer die Wurzeln in eine Wasserröhre wurzeln lässt, muss eben das Wasser mit Sauerstoff anreichern und genau temperieren, damit es funktionieren kann. Anfängern ist von derartigen Waterfarm-Systemen abzuraten.
Wer auf Erde anbaut, sollte zumindest für größere Pflanzen einen Topf wählen, der spätestens nach zwei Tagen trocken wäre und sollte dann eben alle zwei Tage oder auch jeden Tag nass den Hanf gießen. Die Pflanze steht kurz im Wasser, aber zieht dabei noch einiges Wasser raus, bevor ihr die Luft ausgeht. Dann kommt aber bereits Luft nach. Wenn die Pflanze jedoch z. B. 5 Tage nass stehen würde, hört sie mit den Wurzeln aufzuarbeiten, und stagniert.
Nur wenn die Pflanze jeden Tag oder alle zwei Tage gegossen wird, kann man sie nass gießen. Ansonsten sollte man den Topf anheben und nur dann gießen, wenn dieser leichter wird. Man sollte dann aber nicht zu viel gießen. Es gibt Erdsubstrate, die erst oberflächlich trocken werden. Wird nun schon gegossen, säuft die Pflanze ab. Die Töpfe anzuheben ist der sicherste Weg.
Hanf gießen für hydroponische Systeme
Es gibt einige Wuchsmedien, zu denen Steinwolle, CoGr oder Cocos gehören, die auch im Nasszustand immer noch Luft enthalten. Diese eignen sich deswegen für die Hydroponik. Es wird mehrfach am Tag während der Beleuchtungszeit nur wenig gewässert, und zwar so viel, dass ca. 20 % vom Gießwasser wieder rausläuft. Dieses Wasser schwemmt Reste aus dem Wuchsmedium heraus. Nun kann man automatisiert Hanf gießen, da man nicht jeden Kübel einzeln betrachten muss. Das ist der enorme Vorteil sowie viele darauf schwören, weniger Arbeit und mehr Ertrag zu haben. Andere hingegen bauen auf Erde an, weil das besser schmeckt und natürlicher ist, sie müssen dann aber von Hand den Hanf gießen.
Es gibt auch Fließtische, bei denen die Pflanzen auf Fließ stehen und laufend von der oberen Seitenkante Wasser die Schräge herunterläuft. Bei der Aeroponik werden die Wurzeln rund um die Uhr mit feinem Wassernebel besprüht. Die Wurzeln hängen in der Luft und haben dann natürlich auch Luft. Auch mit Blähton kann hydroponisch gearbeitet werden, man kann diesen auch manuell gießen.
Es gibt einige erdige Substrate, die mit Perliten angereichert sind, um immer Luft zu halten. Diese können dann zum Teil ebenfalls recht nass gegossen werden. Andere Systeme stehen auf einer Wasserwanne und saugen die Feuchtigkeit mit Dochten in die Erdtöpfe hoch. Es gibt weitere Anbausysteme und für diese teils sehr spezielle Arten der Bewässerung.
Gewächshaus und Outdoor Hanf gießen
Im Gewächshaus können die Wurzeln tief in den Boden gehen und auch mal ein paar Tage nicht gegossen und dann gut gegossen werden. Das Wasser sickert wie auch Outdoor ein, wenn der Boden es zulässt, dann haben die Wurzeln wieder Luft. Sind die Pflanzen Outdoor gut angewachsen, muss man gar nicht mehr den Hanf gießen, da es regnet.
Selbst wenn es mal eine Woche nicht regnet, können die Wurzeln aus dem Boden Wasser ziehen. Es kann jedoch einen entscheidenden Unterschied machen, die Pflanzen im kultivierten Garten zu halten und zu wässern. Viele Pampa Outdoor Pflanzen kommen zwar durch, aber sie entwickeln sich nicht dementsprechend.