„Die Dosis macht das Gift“ wäre eine gekürzte Kernaussage von Paracelsus, mit der uns Kaffee oder Aspirin ins Grab bringen, Hanf jedoch nicht. Allerdings würde potenter Hanf, der sehr viel THC und fast kein CBD enthält, in hoher Dosis unangenehm werden.
Wenn die Kifferparanoia wieder einsetzt
Es gibt Personen, die für eine „Kifferparanoia“ anfällig sind, dieses ist keine Psychose, kann diese jedoch sehr negativ beeinflussen. Aber auch „normale Kiffer“ werden sehr rein und hoch dosiertes Tetrahydrocannabinol häufig nicht mehr als angenehm empfinden. Das Problem musste jedoch erst einmal erkannt werden: Vor hundert Jahren züchtet noch niemand so gezielt wie nach der Entwicklung vom starken Pflanzen-Kunstlicht. Es wurden Kreuzungen hervorgebracht, die über 20 % THC, aber fast kein CBD enthalten.
Es ist so, als wenn das eine nur mehr werden kann, wenn das andere weniger wird. Aber damit ist dieser hochpotente THC Strain nicht mehr ausgewogen und das ist entscheidend, damit er in hoher Dosierung überhaupt noch angenehm empfunden wird. Möglicherweise gibt es Personen, die es besser vertragen und noch angenehm finden. Aber selbst ohne eine Neigung zur „Kifferparanoia“ ist ein derart potenter THC Strain nicht mehr schön.
Extrakte sind doch noch stärker als ein THC Strain
Dabben ist ein aufkommender Trend, der über den großen Teich aus den USA nach Europa schwappt und wirklich die Konsumformen revolutioniert. Die Wirkstoffe werden aus dem Hanf extrahiert und ohne das ganze Pflanzenmaterial geraucht oder verdampft. Das ist gesünder und es können größere Wirkstoffmengen aufgenommen werden. Bei vielen Erkrankungen ist das notwendig. Oder das Ausgangsmaterial ist zu schwach und erzielt erst als Extrakt die gewünschte Wirkung. Hier sind die Wirkstoffgehalte bei 70 oder sogar über 90 %.
Wie kann das noch angenehm sein, wenn ein THC Strain mit rund 20 % es nicht mehr ist? Weil doch im Ausgangsmaterial auch CBD und Anderes enthalten ist! Das findet sich im Extrakt wieder und dann kann dieses selbst mit hohem Wirkstoffgehalt ausgewogen sein. Allerdings sollte erwähnt werden, dass ein Gelegenheitskonsument einmal tief beim Dabben inhaliert und dann ein paar Stunden liegend Pause macht. Auch das ist nicht wirklich angenehm.
Der Trend beim THC Strain
Fragt man die Prohibitionshetzer, dann haben sich die Wirkstoffgehalte im Marihuana verzehnfacht und es ist so gefährlich wie nie zuvor. Nimmt man „etwas einstige heimische Hecke“ im Vergleich zum heutigen potenten THC Strain, dann mag das mit dem Wirkstoffgehalt sogar stimmen. Aber deswegen war doch früher Hasch oder pur Rauchen in großen Mengen so beliebt, um auf die gleiche Wirkung zu kommen. Deswegen wurde doch aus Regionen mit höherem Wirkstoffgehalt importiert!
Die Qualität ist einst maßgeblich abhängig von der Anbauregion gewesen: Mit der Bestäubung über die Luft hatte jede Region eben eine Marihuanasorte mit ihren eigenen Eigenschaften. Es wird allerdings auch vor Jahrzehnten oder gar Jahrhunderten Regionen mit hohem THC Gehalt in den Marihuanablüten gegeben haben. Auch hier machte man gerne Hasch, da dieses Outdoor nicht Sensimilla war und die Samen beim Rauchen unangenehm sind.
Polizeistatistiken bestätigen den gestiegenen Wirkstoffgehalt für die letzten Jahre oder Jahrzehnte ebenfalls nicht. Es wäre im Übrigen schlecht für den Absatz der Dealer, so potenten Hanf zu verkaufen, da weniger verkauft werden könnte. Aber unter den niederländischen Coffee-Shops herrscht Konkurrenz und man wollte einander übertrumpfen, die THC Gehalte stiegen wirklich an. Allerdings war es vermutlich absatzschädigend, da das Kiffen für viele nicht mehr angenehm war. Deswegen sind die Durchschnittswerte ab dieser Spitze vor einigen Jahren wieder um einige Prozentpunkte zurückgegangen. Man trifft auch viele Kiffer, die erklären, dass man früher über Tag gut einen rauchen konnte, aber einen hochgezüchteten THC Strain erst zum Abend, man würde aber nur noch das bekommen.
Wer die Qual der Wahl hat, sollte deswegen vielleicht wirklich auf den THC Gehalt achten und Strains mit über 15 % auslassen. Diese werden in ihrer Wirkung nicht mehr ausgewogen und bei empfindlichen Personen deswegen unangenehm sein.