Erst mal der Dämpfer an alle kleinen Grower: So einfach ist das nicht, dass es lohnt, den Aufwand für die feminisierte Marihuanasaat Herstellung selber zu betreiben. Es gehört schon einiges dazu, um wirklich feminisierte Saat herstellen zu können. Aber zur Freude vieler Grower bilden einige Weed Pflanzen, obwohl sie wirklich rein weiblich aussehen, einige wenige Samen aus. Diese entstehen durch Selbstbefruchtung, wie es auch bei dem Afghani #1 auf vielen Fotos in diesem Buch der Fall war. Es handelt sich um nur wenige Samen, ein oder zwei auf ein Pfund Weed höchstens. Aber als diese Samen angesetzt wurden, waren sie alle rein weiblich.
Sie unterschieden sich deutlich zu der Ausgangspflanze, die jedoch auch nicht aus stabiler Saat stammte. Es entstand das Steinschlag. Somit sind rein weibliche Pflanzen also dazu in der Lage, einige ganz wenige feminisierte Körner einfach so zu erzeugen, die jedoch nicht die Mutterpflanze widerspiegeln sondern ganz andere Eigenschaften haben können. So die Vermutung, es waren zu wenige Samenkörner, als dieses wirklich aussagen zu können. Es kann auch reiner Zufall gewesen sein.
Theorien – feminisierte Marihuanasaat
Zurück zum eigentlichen Herstellen – wie entsteht feminisierte Marihuanasaat? Es gibt hier einige Theorien, wie es geht. Vieles davon werden Halbwahrheiten sein. Laut einer Theorie muss man einen Zwitter der Sorte mit sich selber oder mit weiblichen Pflanzen kreuzen, um feminisierte Saat zu erhalten, die allerdings noch recht viele Zwitter hervorbringen kann. Nun soll aus dieser Generation ein Zwitter mit möglichst geringen männlichen Anteilen gesucht werden, um den Vorgang zu wiederholen und immer so weiter, bis man dann praktisch feminisierte Samen hat. So geht es schon einmal nicht, um feminisierte Marihuanasaat zu erzeugen. Zur Info: Wer seine zwitterigen Pflanzen ständig untereinander kreuzt, hat bald eine Marihuanasorte, die nur noch Zwitter hervorbringt. Dieses ist bei Faserhanf häufig sogar gewollt, weil die früher reifenden männlichen Pflanzen zwischen den weiblichen stehen, aber nicht ohne diese geerntet werden können. Zwitter reifen alle zugleich.
Chromosomensätze verdoppeln?
Eine andere Theorie besagt, dass man die Samen mit einer bestimmten Chemikalie besprüht oder darin badet, damit sie feminisiert werden. Auch das stimmt so nicht, diese Theorie mag vom Hörensagen entstanden sein. Man kann durch diesen Chemikalieneinsatz die Chromosomensätze verdoppeln und hat dadurch gewisse Vorteile. Das wird bei diversen Kulturpflanzen wie Schnittblumen gemacht. Die Chemikalien sollen so giftig sein, dass man die ersten Generationen dieser Marihuanapflanzen nicht rauchen kann, da sie zu giftig sind. Das liegt aber vielleicht weniger an diesen Chemikalien, sondern an dem, was sie mit den Erbanlagen der Pflanzen machen. Immerhin können auch Pflanzen und vor allem derart manipulierte Pflanzen Giftstoffe erzeugen.
Diejenigen, die mit diesen Chemikalien hantieren und dabei geringe Mengen aufnehmen, werden in der Regel nach einiger Zeit sehr krank und sterben früh. Deswegen wird von derartigen Techniken strikt abgeraten, dazu bräuchte man eine entsprechende Ausbildung und Profilabore. Die genaue Bezeichnung dieser speziellen Chemikalie ist leider dem Gedächtnis entfallen und die einstige seriöse Quelle findet sich nicht wieder.
Es gibt auch die Theorie, dass man eine weibliche Pflanze mit Stressfaktoren konfrontiert. Während der eingeleiteten Blüte wird die Pflanze immer wieder mit Licht in der Dunkelphase geschockt und wird so dazu verleitet, als weibliche Pflanze männliche Blütenstände zu bilden. Da es sich jetzt allerdings um Pollen von einer rein weiblichen Pflanze handelt, kann dieser nur weibliche Samen zeugen und das ist dann die feminisierte Saat. Auch das stimmt so nicht ganz, so einfach ist es nicht. Aber diese Theorie ähnelt einem Baustein, wenn man feminisierte Marihuanasaat erzeugen möchte und trifft die Wahrheit demnach am nächsten.
Wie entstehen wilde Fantasietheorien?
Es wird vermutlich noch viele Theorien geben, wie feminisierte Marihuanasaat produziert wird und sie werden häufig falsch oder nur die halbe Wahrheit sein. Die eigentlichen Macher lassen sich eben nur ungerne ins Handwerk schauen, um die Konkurrenz nicht noch anzulernen. Immerhin lässt sich mit dieser feminisierten Saat richtig schwer Geld verdienen.
Beim Hören dieser Theorieansätze wurde nicht bis ins Detail alles erfragt sowie inzwischen Jahre vergingen und die Erinnerung an die Berichte schwindet. Es entstammt jedoch nicht der eigenen Phantasie, aber zeigt deutlich, dass mit dem Hörensagen gepaart mit einigen Missverständnissen und der eigenen Phantasie die wildesten Thesen entstehen können. Zumindest stammen diese Thesen nicht aus den Fachkreisen. Inzwischen finden sich bereits bessere und stimmigere Erklärungen im Web, wenn man Google bedienen kann. Es zeigt sich jedoch, dass man nicht alles 1 zu 1 übernehmen kann, sondern bei Unklarheiten mehrere seriöse Quellen befragen sollte. Der Wahrheit halber wird hier erklärt, dass keine persönlichen Erfahrungen vorliegen und nur die Theorie erklärt werden soll. Es geht hierbei um die Info und nicht um die wissenschaftliche Anleitung zum Nachahmen. Feminisierte Marihuanasaat selber herzustellen lohnt für den Selbstversorger oder den kleinen Grower einfach nicht.
Gerade beim Guerilla Growing kann man nicht Schulungen und Ausbildungen buchen, um sich fundiertes Fachwissen anzueignen. Auch in den selbsternannten Fachkreisen stimmt nicht jede Aussage in jeder Situation. Immer dann ist es naheliegend, dass die wildesten Anbautheorien von Ohr zu Ohr gehen und hinterher teils sogar übergreifend als richtig gewertet werden. In der Regel gibt es stimmige Grundlagen mit vielen Fehlinterpretationen und Missverständnissen. Aber die Verfechter können immer auf diese stimmigen Grundlagen verweisen, um ihre Position zu verteidigen.
Feminisierte Marihuanasaat ist hierbei nicht das einzige Thema. Vielleicht ist die Erde doch flach, da wir doch sonst alle runterfallen müssten?
Fotoinfos
Titelfoto:
Bevor mit dieser Marihuanapflanze feminisierte Hanfsamen hergestellt werden, muss erst durch Stressen geprüft werden, ob sie wirklich zu 100% weiblich veranlagt ist oder doch versteckte männliche Gene in sich trägt.
Foto im Artikel:
Es kann noch keiner diesen Saatpflanzen das Geschlecht ansehen und jede Pflanze könnte etwas anders wachsen. Wer feminisierte Marihuanasamen verwendet, kann davon ausgehen, dass sie alle weiblich sind. Handelt es sich um feminisierte Seeds einer seriösen Seedbank, dann kann mit einem homogenen Wuchs gerechnet werden, der den Beschreibungen der Breeder entspricht. Das ist der enorme Vorteil von feminisierter Cannabissaat, der andere ist, dass sie auch mal ein halbes Jahr herum liegen kann, während Mutterpflanzen und Stecklinge zu pflegen wären. Der Grower ist unabhängiger.