Die meisten Cannabis Pflanzen sind gar nicht wirklich nur weiblich oder nur männlich. Sie blühen zwar weiblich oder männlich, haben aber dennoch Eigenschaften vom anderen Geschlecht. Hier sind jetzt nicht Zwitter gemeint, die sichtbar mit weiblichen und männlichen Eigenschaften blühen. An dieser Stelle sind Pflanzen gemeint, die optisch nur weiblich oder männlich blühen aber dennoch Merkmale vom anderen Geschlecht in den Genen vorweisen. Wie kann das sein und warum ist das für feminisierte Marihuanasamen wichtig?
Hier wird das Geheimnis feminisierter Saatguterzeugung gelüftet
Der Mensch hat 46 Chromosomen aber die Geschlechtsveranlagung liegt immer auf dem Chromosomensatz x für Frauen oder y für Männer auf dem 23ten Chromosomenpaar. Chromosomen bilden immer Paare und nur das 23te Paar ist für die Geschlechter beim Menschen entscheidend.
Beim Hanf hingegen liegen die Veranlagungen für die Geschlechter ganz anders auf den 20 Chromosomen verteilt. Damit kann das Zwittern in unterschiedlicher Stärke erst möglich werden. Für die feminisierte Marihuanasamen Produktion darf die Pflanze jedoch keinerlei männliche Veranlagung haben. Die Pflanze wird künstlich gestresst und wenn sie über männliche Eigenschaften verfügt, wird sie männliche Blütenansätze bilden. Diese Pflanzen wären nicht zur Produktion feminisierter Hanfsamen geeignet. Wenn die falschen aber eigentlich schlummernden Chromosomen mit diesen männlichen Anlagen das Saatkorn bilden, werden unter hunderten Samen auch einige zwitterig blühen.
Genau das reicht aus, um den Sensimilla Marihuanaanbau zu ruinieren. Weil nach diesen Zwittern bei der Verwendung feminisierter Saat im Blüteraum nicht einmal gesucht wird, bleiben sie unentdeckt. Deswegen kann es ein Vorteil sein, selbst beim Ansetzen feminisierter Seeds ab ca. dem 10ten Blütetag nach Zwittern zu suchen. Schlechte feminisierte Marihuanasamen bilden leider doch ab und an Zwitter aus, vor allem, wenn sie nicht unter optimalen Bedingungen heran wachsen.
Die Pflanze mit rein weiblicher Veranlagung finden
Das grundlegende Problem für die feminisierte Marihuanasamen-Herstellung ist das Finden der Pflanze mit rein weiblichen Genen. Somit beginnt die Arbeit vor dem eigentlichen Feminisieren damit, dass man Mutterpflanzen hoch zieht und von diesen die Stecklinge in die Blüte versetzt. Diese Stecklinge werden nun in der Blütephase gestresst. In der Dunkelphase werden sie immer wieder kurz beleuchtet und das können die Pflanzen gar nicht gut haben. Es gibt auch andere Stressfaktoren, die eigentlich immer darauf abzielen, die Pflanze aus dem Gleichgewicht zu werfen. Temperaturschwankungen, die Zweige knicken und verletzen, den pH-Wert aus dem grünen bis in den roten Bereich schießen lassen und Anderes können Stressfaktoren sein.
Am einfachsten ist es, die Blüte einzuleiten und dann die Lampen einige Tage auszustellen und wieder anzustellen oder die Dunkelphasen zu unterbrechen. Dadurch werden die weiblich aussehenden Pflanzen dazu verleitet, ihre männlichen Merkmale auszuprägen. Das geht natürlich nur, wenn männliche Merkmale vorhanden sind. Diese Pflanzen sollen alle ausgemustert werden.
Feminisierte Marihuanasamen herstellen so leicht?
Aufgrund dieser üblichen Vorgehensweise kann man im flüchtigen Aufschnappen vielleicht meinen, dass das die ganze Technik ist, um feminisierte Marihuanasamen zu produzieren. Es geht hierbei jedoch darum, die Pflanze zu finden, die nicht männliche Blüten ausprägt. Stresst man nicht richtig und nicht gründlich, habe diese Pflanzen möglicherweise doch noch männliche Gene. Zudem müssen diese wirklichen weiblichen Hanfpflanzen noch männliche Blütenstände ausprägen und das geht nicht über das Stressen der Pflanze. Auf Teil A folgt also noch Teil B.
Einige Stecklinge werden mit Chemikalien behandelt, um anschließend männliche Blütenstände mit rein weiblichen Anlagen auszuprägen. Mit diesen werden andere Stecklinge der gleichen Mutterpflanze im anderen Blüteraum bestäubt. Beide Pflanzen haben nur weibliche Merkmale und werden deswegen nur weibliche Samen ausbilden. Dieser B-Teil ist sozusagen der einfache Schritt, wenn man die Chemikalien kennt und mit diesen sachgemäß hantiert.
Fotoinfos
Titelfoto:
Welche dieser Pflanzen werden nicht nur in der Blüte weiblich erscheinen, sondern wirklich zu 100% weiblich sein? Die Erbanlagen für das Geschlecht liegen beim Hanf ganz anders in den Chromosomen und deswegen gibt es Zwitter. Wer diese Pflanzen in der Blüte stresst, bringt die versteckten Zwitter zum Zwittern und kann sie ausmustern. Über bleiben rein weibliche Pflanzen.
Foto im Artikel:
Zu sehen sind einige frisch geschnitten Stecklinge aus der Nähe. Wenn man seine Mutterpflanzen ein wenig pflegt, dann sollten sich erneut viele kräftige Stecklinge schneiden lassen, nachdem die ersten bereits bewurzelt wurden. Diese können dann in der Blüte dem Stresstest unterzogen werden. Werden die Mutterpflanzen doch zu groß, können sie durch ihre Stecklinge ersetzt werden, womit einem die genetische Veranlagung erhalten bleibt.