Bei den Autoflower Sorten erübrigt sich die Frage, ob man Mutterpflanzen ziehen will, da diese einfach mit dem Blühen beginnen und man von ihnen keine Stecklinge schneiden kann. Es kommt somit nur die Aufzucht aus Seeds in Betracht. Zum großen Glück vieler Grower gibt es selbst für Autoflower feminisierte Seeds. Es wird also keine männlichen oder zwitterigen Pflanzen geben, die direkt beim Erkennen vernichtet werden sollen. Es kann einfach Sensimilla angebaut werden, ohne in der kritischen Phase alle zwei Tage alle Pflanzen zu kontrollieren.
Ruderalis macht die Autoflower robuster und lässt sie im Sommer reifen
Diese Autoflower beginnen oft bereits mit nur drei Wochen nach dem Aufgehen mit der Blüte und sollen somit nun mit nur drei Wochen, wenn sie noch nicht holzig sind, in wenigstens vier oder bis zu 7,5 Liter Töpfe gepflanzt werden. Für kleinere Genetiken genügen vier Liter, bei größer wachsenden Sorten wären auch 11 Liter kein Fehler.
Da diese Pflanzen einfach blühen und eine Länge der Beleuchtung zur Einleitung der Blütephase unerheblich ist, kann man unter einer Lampe sehr gut mehrere Altersstufen hochziehen, um den Hanf gleichmäßiger ernten zu können. So wie man etwas Platz hat, können neue Samen angesetzt werden. Mit genügend Abstand zum Leuchtmittel sogar direkt in der Blütekammer. Diese kann nun mit zwölf Stunden Beleuchtung betreiben werden oder auch mit 18 oder mit 24 Stunden.
Wer über längere Zeit Autoflower anbaut, der sollte alles einmal probieren und seine Ergebnisse dokumentieren. Vielleicht hat man mit einer Beleuchtung von 24 Stunden auch einen doppelten Ertrag oder die Pflanzen werden noch schneller reif. Dieses kann allerdings auch wieder von Genetik zu Genetik ein wenig unterschiedlich sein.
Tag- und Nachtphase
Da es so ist, dass die Pflanzen eine Tag- und Nachtphase haben, wird es vermutlich besser sein, ihnen wenigstens eine kurze Nachtphase zu geben, in der sie keine Fotosynthese betreiben müssen. Es gibt für reguläre Strains sogar viele Strategien, der blühenden Pflanze zwei Nachtphasen zu geben, damit sie bei weniger Energieeinsatz insgesamt dennoch mehr Ertrag bringt. Hier liegt die Vermutung nahe, dass wenn es denn bei einzelnen Genetiken klappt, nicht bei allen klappen wird.
Autoflower können inzwischen qualitativ mithalten
Autoflower Genetiken werden durch das Kreuzen guter Strains mit Ruderalis gezüchtet. Diese Pflanze ist für den Konsumenten, der high werden will, allerdings uninteressant und somit waren die ersten Autoflower Strains wirklich in ihrer Wirkung zu bemängeln und wuchsen auch sehr klein. Auch heute sind die Autoflower eher kleine Pflanzen mit geringem bis mittlerem Ertrag, aber sie können bei regulären Strains qualitativ inzwischen mithalten. Es ist zudem ein sehr gutes und robustes Outdoor Marihuana, welches sich durch einen extrem kurzen Entwicklungszeitraum auszeichnet und somit bereits im Sommer geerntet werden kann.
Wichtig ist dabei, dass diese Pflanzen gerade in der Anfangszeit einen guten Start haben. Bleiben sie zurück, gehen sie dennoch in die Blüte. Bei einer kleineren Pflanze kann es dabei auch nur wenig Ertrag geben. Es sollte zum raussetzen, also eine Stelle mit gutem Boden und viel Sonne gewählt werden. Der Boden sollte nicht trocken werden, aber auch nicht unter Staunässe leiden. Das ein gekreuzte Ruderalis wächst immerhin in Regionen mit kurzen Sommern und musste deswegen diese Eigenschaften und sein robustes Wesen ausprägen.
Autoflower für Indoor?
Für Indoor wäre Autoflower ein sehr gutes Anfänger Weed, aber die meisten Grower setzen auf reguläre Strains, weil mit diesen quantitativ leichter gute Ergebnisse möglich sind und man mit größeren Pflanzen, Stecklingen und anhand der Beleuchtungszeit gezielter arbeiten kann. Autoflower eignen sich ergänzend zum Indoor Anbau, wenn man eben in einer Kammer mit verschiedenen Altersstufen und Reifezeiten anbaut: Man kann immer wieder neue Pflanzen dazu stellen, die erst wachsen und bei passender Größe blühen. Mit regulären Strains geht eben nur Vorblüte oder Blüte, aber nicht beides zugleich in einer Kammer. Das zur Beleuchtungslänge unabhängige Blühen ist der entscheidende Unterschied, warum Autoflower überhaupt entwickelt und ausgereift wurden.
Ergänzend:
Einige Sorten, vor allem aus dem äquatorialen Raum, können ebenfalls bei 12 Stunden direkt in der Blütekammer angesetzt werden. Sie wachsen erst auf eine gewisse Grundgröße und gehen dann in die Blüte. Aber im Gegensatz zu Autoflower würden diese Strains bei 18 oder mehr Stunden Licht am Tag in der Vorblüte bleiben. Im Gegensatz zu Autoflower könnten von diesen Sorten somit auch Stecklinge genommen werden sowie man sie auch erst einmal größer heranziehen kann, damit sie in der eigentlichen Blüte als größere Pflanzen dastehen. Am Äquator gibt es Outdoor eben das ganze Jahr 12 Stunden Licht auf 12 Stunden Dunkelheit, Hanf passt sich auch der Gegebenheit an.
Fotoinfos
Titelfoto:
So sehen die kleinen Sämlinge aus der Nähe aus, man sieht noch nicht, ob es reguläre Pflanzen oder Autoflower Strains sind. Zu beachten ist, dass die Anzuchterde feucht, aber nicht nass ist. Genau das ist wichtig, damit sie Luft für die Wurzeln enthält. Die kleinen Sämlinge arbeiten in den ersten Tagen stärker in der Erde und bauen erst schleppend ihr Blattwerk auf. Dann wird es aber immer schneller gehen.
Foto im Artikel:
Wenn im Blüteraum Platz entsteht, können Autoflower auch unter 12/12 oder 18/6 Stunden Licht zu Dunkelheit hinzugestellt werden. Sie wachsen erst und gehen bei passender Höhe automatisch in die Blüte. Die zu sehende Jungpflanze wuchs unter 18 Stunden Licht zu 6 Stunden Dunkelheit. Sie ist bereits in der dritten Blütewoche. Wenn diese Testpflanze früher als die anderen reift, kann an ihrer Stelle schon wieder eine Autoflower folgen. Das aber besser nur dann, wenn man sich die Kammer nicht für den nächsten Blüteschwung blockiert. Da die folgenden Pflanzen erst kleiner sind, könnte es jedoch klappen.