Bis zu drei Hanfpflanzen dürfen Privatpersonen in Deutschland legal anbauen und die machen nicht nur zur Erntezeit im heimischen Garten eine exzellente Figur.
Als recht unkomplizierte Botanik ist Cannabis überall auf der Welt verbreitet, doch jenseits vom Züchten und Ernten dicker Marihuanablüten verzichten wir beim beliebten Outdoor Growing meistens auf viele weitere, spannende Besonderheiten solcher famosen Gewächse.
Unser Gärtchen bereichern und verschönern kann die Hanfpflanze freilich nicht nur optisch, sondern auch in den Böden, bei der Artenvielfalt und im Komposthaufen.
Cannabis als Nutzpflanze, Unkraut und Zwischenfrucht
Jahrtausende lang verwendeten unzählige Völker dieser Erde den enorm vielseitigen Hanf, bis es zur internationalen Ächtung von Wirkstoffen wie dem berauschenden THC kam und Gras im Garten auch in Deutschland plötzlich mit Gefängnisstrafen bedroht war. Zum Glück ist die Zeit der ganz großen Verbote vorbei und Laien wie Profis entdecken jene positiven Effekte auf heimischer Scholle aufs Neue.
Auch in der Forschung zur Landwirtschaft ist Cannabis ein wichtiges Thema. Unzählige Studien berichten über Hanfpflanzen im Einsatz gegen Blaualgen im Stausee oder als wertvolle Zwischenfrucht zur Erholung ausgelaugter Agrarflächen – ja selbst beim Ausspülen von Schwertmetallen im Erdreich von Industriebrachen bietet sich das sprießende Marihuana an.
Der Kleingarten von Cannabiszüchtern ist zwar meistens nicht mit Blei belastet, wird weder massiv überdüngt noch ständig mit schweren Maschinen durchpflügt. Doch Erosion reduzieren, mehr Nährstoffe im Boden speichern oder allerlei nützliche Insekten durch Hanf anlocken, das alles und noch viel mehr ist auch auf kleiner Grünfläche immer eine sinnvolle Sache.
Strenggenommen lässt sich der Hanf als eine Art Unkraut klassifizieren, das auch ohne menschliche Bewirtschaftung in der Natur zu finden wäre und außer in Wüsten oder am Strand vom Toten Meer fast überall problemlos Wurzeln schlägt. Solcherlei Unkräuter ziehen keine fiesen Schädlinge an, sondern wehren diese ab und sind meist für sehr nützliche Gartenbesucher von Vögeln bis Bienen interessant.
Duft, Farben, Küchenkräuter: Hanfpflanzen setzen eigene Akzente
Gärten werden bekanntlich gerne thematisch angelegt. Es geht um Wohlgerüche und Farben, um exotische Bepflanzung und um den Speisezettel, der mit Kräutern aus der eigenen Zucht besonders lecker daherkommt. Hanf passt da wunderbar rein, schließlich stecken fast 150 verschiedene aromatische Terpene drin, deren Palette von pfeffrig bis fruchtig reicht. Entspannung für alle Sinne wartet und natürlich ist Cannabis als Lebensmittel ebenfalls ein Klassiker, den Erwachsene nun legal anbauen dürfen.
Anfänger wie Profis können unter anderem Gras im Kräutergarten probieren. Marihuana mag Sonne und einen von bereits sprießenden Kräutern gedüngten Boden, gerne im Hochbeet und harmoniert jenseits von Basilikum, Dill und Co auch bestens mit Tomaten, Gurken oder Kohlrabi. Ungeeignet sind kleinere Pflanzen wie die Möhre. Weil bei Gemüse, Obst und Kräutern ohnehin oft Verschnitt nötig ist, lässt sich am Cannabis leicht direkt prüfen, ob das auch dort dem Wachstum hilft.
Mit diesen 3 Gartenpflanzen harmoniert Hanf besonders gut
Auch wenn es vielleicht der Kreisverband von der CDU erzählen mag: Cannabis „verseucht“ unsere Gärten nicht, ganz im Gegenteil und weder Kinder noch Erwachsene werden „bekifft“ vom Radieschen, das in der Nähe von Hanfpflanzen reift. Weil die im engeren Sinne Unkraut sind, passt das Zusammenspiel mit vielen Spots auf der Grünfläche, allerdings lohnt sich gegebenenfalls eine Recherche bei gleichzeitiger Bepflanzung von Hanf mit sehr exotischen, empfindlichen Blumen.
Immer passend sind bei Marihuana:
- Zitronenmelisse: Trotz Legalisierung ziehen sich unter Umständen einige Leute am Geruch von Cannabis hoch und wer extra versoffene Nachbarn voller Hass auf THC hat, kann deren Nasen mit der fruchtigen Melisse täuschen sowie gleich noch nervige Mücken aus dem Garten vertreiben,
- Basilikum: Die unverzichtbaren Küchenkräuter halten Schädlinge wie Blattläuse und verfressene Käfer fern, deren Appetit im heimischen Schrebergarten manchmal fast so große Probleme verursacht wie der Borkenkäfer im deutschen Wald,
- Kamille: Ihrerseits eine wichtige medizinische Pflanze ist Kamille hilfreich für die Ausbildung der Terpene im Cannabis, bringt der Scholle aber auch wichtige Mineralien und vertreibt fiese weiße Fliegen recht effektiv.
Gemüse wie Bohnen lohnt sich für mehr Nährstoffe im Boden ebenfalls. Hanfzüchter sollten bei jeder Art von botanischer Interaktion aber stets die Umweltfaktoren im Auge behalten, schließlich benötigen von Strauch bis Blumenstock alle Gewächse zur Entfaltung Sonne, Wasser, wenig Wind – der optimale Standort ist auch mit Weed auf dem Beet entscheidend.
Sind die Marihuanablüten geerntet, gehören Hanfpflanzen keineswegs in den Biomüll, sondern viel eher in einen ordentlichen Komposthaufen. Allerdings dürfen keine Samen mehr dran sein und allzu lange, noch lebendige Wurzeln! Experten empfehlen im Zweifelsfall diverse Methoden zur Heißkompostierung und aus der verrotteten Biomasse lässt sich später exzellenter Dünger für den nächsten Outdoor-Cannabis-Anbau gewinnen.