Mit den starken NDL Pflanzenlichtlampen wurde ein wirtschaftlicher Kunstlichtanbau möglich. Seitdem werden immer mehr Möglichkeiten und Produkte, z. B. die Aeroponik, präsentiert. Hierbei gibt es allerdings viele taube Nüsse, die man meiden soll. Wie aeroponische Systeme zu betrachten sind, soll hier schnell veranschaulicht werden. Es wird natürlich das System an sich und nicht das Produkt des einen oder anderen Herstellers thematisiert. Es wird gewiss gute und erheblich bessere aeroponische Systeme geben. Vorweg: Schlampige Amateurgrower sollten bei Erde bleiben, da diese einem die meisten Fehler und Unregelmäßigkeiten verzeiht.
Wie baue ich das beste Marihuana an?
Aeroponische Systeme setzen einen erfahrenen, sauberen und sehr sorgfältigen Grower voraus. Ansonsten wird es ganz gewiss nur ab und an mal klappen.
Warum ist das so? Weil die Wurzeln bei der Aeroponik in der Luft hängen und ununterbrochen befeuchtet werden müssen. Kommt etwas Schmutz in die Leitungen, setzen sich die Düsen zu und in kurzer Zeit gehen die Pflanzen ein. Es muss sehr sorgsam und reinlich gearbeitet werden, damit jede Ernte etwas wird.
Wie funktionieren aeroponische Systeme?
Die Wurzeln der Cannabispflanze brauchen Feuchtigkeit und zugleich Luft. Nur wenn beides da ist, können die Nährstoffe aufgenommen werden. Die Erde ist sozusagen nur eine Komponente, die Feuchtigkeit, Luft und Nährstoffe bereit hält, die ansonsten jedoch nicht notwendig ist. In der Aeroponik lassen sich die abgetrennten Triebe in einer entsprechenden Box sogar bewurzeln. Für die Blütekammer haben die Stecklinge bereits ihre Wurzeln in einem erdfreien Ballen wie Steinwolle oder Ähnlichem. Diese Stecklinge werden in die Pflanzenöffnungen der Wanne gegeben, damit die grünen Pflanzenteile rausschaut und wachsen kann, der Rest jedoch vom Licht abgeschirmt wird.
Hier werden die Wurzeln alle paar Sekunden mit etwas Sprühnebel feucht gehalten. Dabei haben diese sehr viel Luft und ermöglichen ein extrem starkes Wachstum. Voraussetzung ist jedoch, dass ein Dünger verwendet wird, der sich für Aeroponische Systeme eignet. Dieser muss natürlich auch richtig dosiert werden. Der Sprühnebel wird in der Wanne wieder aufgefangen und läuft in den Wassertank zurück. Hier müssen die PH und EC Werte laufend kontrolliert werden, da diese sich mit der Zeit ändern und der Wasserstand abnimmt.
Die Wassertemperatur bei Aeroponik
Der wirklich entscheidende Punkt Aeroponischer Systeme liegt jedoch in der Wassertemperatur. Wenn das Wasser zu warm ist, dann werden sich Bakterien und Krankheiten bilden sowie die Pflanzenwurzeln nicht richtig arbeiten werden. Die ganzen Pflanzen sterben dadurch ab. Ist das Wasser zu kalt, wird dieses das Wachstum bremsen. Es ist nicht wie bei Erde, dass sich die Temperatur nach einiger Zeit anpasst und trotzdem alles klappt. Der Sprühnebel muss im Moment des Aufsprühens die exakte Temperatur haben! Es sollten 18 bis 21° Celsius angepeilt werden.
Professionelle aeroponische Systeme haben deswegen eine Wasserkühlung und eine Wasserheizung, um die Wassertemperatur immer exakt im grünen Bereich halten zu können. Natürlich wird durch Filter angesogen, damit die Düsen nicht verstopfen. Zwei Düsen pro Pflanze zu wählen und diese vor einer Neubepflanzung auf ihre Funktionalität zu prüfen, wäre eine Empfehlung. Mit dem passenden Dünger und gutem Ausgangswasser setzen diese sich jedoch nicht so schnell zu. Düsen, die man reinigen kann, wären ebenfalls zu empfehlen.
Was gibt es sonst über aeroponische Systeme zu sagen?
Wenn vorheriges verstanden und beachtet wird, gestaltet sich der weitere Grow wie bei einem rezirkulierendem System. Das Wasser fließt nicht weg, wie bei normalen hydroponischen Systemen. Es wird wieder aufgefangen und dabei reichern sich in der Regel die Nährsalze an. Der Wasserstand muss alle paar Tage wieder aufgefüllt und angepasst werden. Da der EC wert sich erhöht während der Wasserstand sinkt, sollte beim Auffüllen der EC Wert nicht zu hoch angesetzt werden. Alle 14 Tage sollte das ganze Wasser ausgetauscht werden. Weiterhin sollte gerade bei der Aeroponik besonders reinlich gearbeitet werden, damit in keinem Fall Dreck in die Düsen kommt. Dieses ist bereits bei vielen hydroponischen Gießanlagen ein sehr großes Problem vieler Grower.
Es gibt viele Aeroponische Systeme, die man modular aufbauen kann. Kleine oder größere Flächen lassen sich mit diesen Modulen bestücken und man kann mehr oder weniger Pflanzen auf den m² stellen. Es ist ganz normal, dass die Pflanzen sehr stark wurzeln und ganze Wurzelmatten bilden. Wichtig ist hierbei immer, dass die Wurzeln nicht in Pfützen liegen, sondern das Nebeldüsenwasser abfließt und die Wurzeln nicht mit in den Auffangtank reinhängen. Nicht einmal die Wurzelspitzen der Hanfpflanze sollen lange in einer Pfütze stehen, das gilt für jedes Anbausystem.
Ob Aeroponische Systeme für den einen oder anderen Grower funktionieren? Das muss jeder für sich selber probieren. Die Empfehlung lautet, eine große Anlage nicht direkt komplett umzustellen, sondern neue Systeme erst einmal in einer Ecke zu erlernen. Das Pflanzenwachstum Aeroponischer Systeme ist bei richtiger Handhabung sehr stark und das fördert automatisch schnelle und hohe Erträge.
Es sollte jedem bewusst sein, dass in vielen Ländern die Legalisierung erst abgewartet werden muss und auch dann für größere Flächen vermutlich noch eine Anbaugenehmigung erforderlich wäre. Ansonsten soll natürlich kein Cannabis angebaut werden, wenn man es eben noch nicht darf!