Wer seine Marihuanazucht nur selten pflegen kann und die Wässerung richtig automatisieren möchte, muss für alle Pflanzen umrüsten. Wer mit Mutterpflanzen Stecklinge zieht, sollte dann auch diese hydroponisch gießen können. Gute Idee oder Totalausfall.
Arbeitsersparnis, oder nicht?
Hydroponisch gießen für die Mutterpflanzen? Auch das ist möglich, wenn man auf Kokos, CoGr, Blähton, Granulat oder Steinwolle arbeitet. Passive Systeme wie die Autopots wären möglicherweise die einfachste Lösung. Je luftiger die Wurzelmedien und Töpfe sind, umso weniger soll der Growraum an Hitze und niedriger relativer Luftfeuchtigkeit leiden. Dann würde sehr viel Wasser verdunsten, die Pflanzen würden schneller versalzen. Es müsste weniger gedüngt und regelmäßiger sowie intensiver drainierend gegossen werden.
Jede Pflanze richtig gießen
Hier muss für das bessere Verständnis erklärt werden, dass gerade das richtige Gießen sehr schwierig ist, wenn nicht mit einer passiven Bewässerung gearbeitet wird. Nach dem Stecklingsschnitt haben die Pflanzen nur noch einen kleinen Teil Laub und benötigen wenig Wasser. Dann wächst das Laub rasant nach und der Wasserbedarf steigt kontinuierlich an. Das heißt, man muss sowieso alles genau kontrollieren und die Gießintervalle hoch setzen. Außerdem gibt es vermutlich große und auch kleine Mutterpflanzen, um die großen später zu ersetzen. Hier können für die kleinen natürlich weniger Wasserverteiler verwendet werden. Oder es werden luftige Wuchsmedien wie Blähton verwendet, wo man einmal am Tag und dafür viel gießt. Aber alle zwei, drei Wochen, wenn Stecklinge geschnitten werden, befindet man sich wieder im Kabelwirrwarr und muss die Pflanzen herausholen, um arbeiten zu können.
Hydroponisch gießen oder manuell?
Insgesamt wird vermutet, dass hydroponisch gießen in diesen Situationen nicht eine wirkliche Zeitersparnis mit sich bringt. Man sollte somit regelmäßig die Töpfe anheben und die leichter werdenden gießen. Bei den in diesem Abschnitt genannten Wuchsmedien soll immer wieder drainierend gegossen werden, um alte Nährsalze fortzuspülen. Steinwolle oder CoGr sollen sogar mehrfach während der Beleuchtungszeit gewässert werden. Wer manuell gießt, wird meist erdige Substrate verwenden. Dann wird nur gegossen, wenn die Erde wirklich schon trockener und leichter ist.
Wer seine Mutterpflanzen hydroponisch gießen möchte, dem wird zu passiven Bewässerungssystemen wie den Autopots geraten. Hier zieht jeder Topf so viel Wasser aus dem Wassertank, wie er gerade benötigt. Wird ein Wasserhahn mit Schnellkupplung in die Gießleitung gelegt, können die Autopots auch mal abgeklemmt und umgestellt werden.
Ob mit passiven Systemen oder einer Bewässerungspumpe gearbeitet wird – es macht immer Sinn, unter ein Leuchtmittel immer nur gleich große und ähnlich belaubte Pflanzen zu stellen. Dann könnten die Mutterpflanzen auch auf Steinwolle, einem Fließtisch oder aeroponisch angebaut werden. Gerade der aeroponische Anbau wäre genau wie die Autopots eine Möglichkeit, um Mutterpflanzen zu wässern. Hier können die Pflanzen jedoch genau wie auf dem Fließtisch oder den Matten nicht beliebig umgestellt werden, womit es beim Stecklingsschnitt unhandlicher wird.
Manuell wässern
Für das manuelle Gießen beim Mutterpflanzen anbauen spricht, dass man sich ohnehin ständig um die Stecklinge kümmern sollte, damit diese nicht bei einer Unregelmäßigkeit umkippen. Wer bereits in die Anlage geht, kann auch schnell die Mutterpflanzen passend wässern. Wer die Töpfe anhebt und nur die leichteren gießt, aber nicht übergießt, wird es nicht falsch machen. Es ist nicht nur beim Stecklinge Bewurzeln ein Vorteil, täglich in der Anlage zu sein, weil man dann bei einsetzenden Problemen direkt noch alles oder das meiste retten kann.
Wer ein Fass hochstellt, kann durch einen flexiblen und nicht zu dicken Schlauch gießen, den er zum Ende an einen Bambusstab klebt. Das Wasser kann einmal durch den Schlauch angesaugt werden, damit es von allein weiter läuft. Soll das Wasser nicht laufen, wird der Schlauch geknickt. Das funktioniert optimal günstig.
Mutterpflanzen auf dem Ebb & Flow Tisch?
Wer Mutterpflanzen hydroponisch gießen möchte und keine passiven oder aeroponischen Systeme wählt, kann einen Ebb & Flow Tisch wählen. Auf diesen können passende Töpfe mit passendem und saugendem Wurzelmedium gestellt werden. Bei diesem Ebb & Flow Tisch wird das Wasser in den Wassertank zurücklaufen. Jetzt wird einfach viel zu viel gegossen, aber dafür nur bei Beleuchtungsbeginn und noch einmal 8 Stunden später. Jede Stunde wenig gießen könnte möglicherweise eine Staunässe auslösen.
Beim Ebb & Flow Tisch wird die Pumpe das Wasser hochdrücken, welches durch einen Stutzen überläuft. Geht die Pumpe aus, läuft das Wasser durch die Pumpe zurück, sofern Pumpe und Leitung kein Rückschlagventil haben. Aber dann zieht sich das nährstoffreiche Wasser im Topf hoch, verdunstet und die oberen Substrat-Ebenen versalzen. Deswegen wäre das möglicherweise beim Mutterpflanzen anbauen sehr problematisch. Es sollte allerdings reichen, einmal die Woche reichlich von oben zu gießen, um alle Salze fortzuspülen. Sonst bilden sich z. B. auf Steinwolle Algen und danach Schimmel. Somit wäre es dann vermutlich deutlich besser, die Pumpe an Bewässerungsleitungen mit Wasserverteilern anzuschließen. Die Wasserverteiler werden in die Töpfe gesteckt, das Wasser kommt von oben und fließt durch die Bodenwanne zurück in den Quelltank mit der Pumpe.
Bei Erde sollte nur dann drainierend gegossen werden, wenn die Pflanze so viel Wasser zieht, dass sie die Staunässe selber innerhalb von 6 Stunden behebt. Deswegen wird zu Beleuchtungsbeginn und nicht zum Beleuchtungsende gegossen. In der Nacht zieht die Pflanze nicht viel Wasser.
Fotoinfos
Titelfoto:
Mit Blähton-Kugeln oder ähnlichen Wurzelmedien könnte man in diesen Airpots auch Mutterpflanzen hydroponisch gießen. Das Klima sollte jedoch nicht zu trocken und warm werden, da sonst viel zu viel Wasser verdunstet und selbst die Mutterpflanzen versalzen könnten. Es kann allerdings regelmäßig etwas mehr Wasser von oben gegeben werden, um diese Nährstoffanreicherungen fortzuspülen. Dieses Set ist natürlich nur Messedekoration, sonst ständen anstelle der „Wedel“ richtige Pflanzen in den Airpots.
Foto im Artikel:
Hier werden die Mutterpflanzen noch auf Erde angebaut. Dennoch stehen sie auf flachen Bodenwannen, mit denen Wasser aufgefangen und abgeleitet werden kann. Damit werden in dieser Stecklingsfarm viele Arbeitsstunden eingespart.