Die für größere Profigrowanlagen häufig verwendeten Bewässerungssysteme gibt es praktisch in jedem Growshop. Man muss sich aus den passenden Einzelteilen selber zusammen suchen, was gebraucht wird. Wichtig ist natürlich die leise Wasserpumpe, die genug Druck aufbaut und die für die Profigrowanlagen benötigten Wassermassen bewältigt. Diese soll durch einen Filter ansaugen und in einen PVC-Hauptschlauch drücken. Dieser kann mit T Stücken durch die ganze Anlage verlegt werden. An passender Stelle wird der Schlauch gelocht, es gibt spezielle Lochzangen. Es wird ein Verbinder eingesetzt, auf den ein Verteilerschlauch gesteckt werden kann, dieser mündet in einen Tropfer.
Bei größeren Growprojekten lässt sich die Automatisierung einfacher umsetzen. Normalerweise verstopfen diese Bewässerungssysteme nicht, wenn ein Wasserfilter verwendet wird. Die Kapilarschläuche sollte man am besten an der Wand in Haken hängen können, damit sie nicht im Weg sind, wenn man die Librakästen rausträgt. Wenn man mal weniger Schläuche braucht, kann man diese verstöpseln oder einfach am Ende umknicken, damit sie dicht sind.
Profigrowanlagen sollen gut geplant werden
Es sollte eine digitale Zeituhr eingesetzt werden, die nun minutengenau eingestellt werden kann, damit passend bewässert werden kann. Für dieses System gibt es noch ein Rückschlagventil, das hinter der Pumpe eingebaut werden sollte. Wenn der Wassertank höher als die Ausgänge steht, dann zieht sich das Wasser nach dem Gießintervall weiter durch die Leitung, bis der Wasserstand nicht mehr höher steht, als wie die Verteiler ausgehen.
Viele Profigrowanlagen standen wegen solcher Kleinigkeiten schon unter Wasser und flogen auf. Wenn aber ein Rückschlagventil eingesetzt wird, dann kann das nicht so schnell passieren und der Wasserstand darf höher sein, als wie die Endverteiler sind. Theoretisch lässt sich dieses Rückschlagventil in jede beliebige Wasserleitung einbauen. Es gibt jedoch unterschiedliche Rückschlagventile oder Techniken der Anbringung. Das Rückschlagventil soll beim Pumpendruck entriegeln, aber wenn nur ein geringer Druck aus der Wassersäule auf die Leitung drückt, soll es verriegeln.
Einfache Rückschlagventile geben das Wasser nur in eine Richtung frei, aber hier soll ein Nachlaufen in genau diese Wunschrichtung nach dem Gießintervall verhindert werden. Wer einfach nur ein Rückschlagventil ersteht, hat vermutlich das Falsche gekauft. Findet sich kein passendes Bauteil, kann ein Magnetventil hinter Pumpe und Filter in die Leitung eingelassen werden und die Leitung immer dann verriegeln, wenn die Pumpe nicht läuft. Es entriegelt die Leitung mit der Pumpe, da es einfach über die gleiche Zeituhr angesteuert wird. Wer Profigrowanlagen aufbauen kann, der kann auch ein Magnetventil und anderes Gerät montieren, da all das nicht sehr schwer ist, wenn man die richtige Vorgehensweise kennt.
Ohne Rückschlagventil kann nicht nur in Profigrowanlagen eine Überschwemmung nach dem Gießen mit Gießanlagen eingeplant werden, wenn der Wasserpegel im Wassertank höher als die Ausflussleitungen steht.
Laute und leise Pumpen
Beim Kauf der Tauchpumpe oder einer sonstigen Bewässerungspumpe soll zwingend darauf geachtet werden, dass diese auch leise pumpt. Eine normale Hauswasserpumpe kann man gut durch die Wände hören. Es gibt allerdings auch Modelle, die wirklich leise sind und eine ähnliche Leistung bringen. Dabei muss die Wasserpumpe den Höhenunterschied packen und auch die Wassermenge, damit auf der ganzen Bewässerungsleitung ein genügender Druck erreicht wird.
Fotoinfos
Titelfoto:
Der gepflegte Growraum eines anderen Growers. Die Stecklinge stehen gerade auf den Matten und sollen noch heran wachsen, bevor die Blüte eingeleitet wird. Zu sehen ist, dass die Gießschläuche sich hier an den Setzlingen entlang schlängeln. Die Verteiler sind in den Schlauch eingelassen, es handelt sich um das System Gardena Microdrip, das sich selber reinigt. Jeder der Schläuche versorgt einige Matten. Die Hauptleitung liegt unter der Aufbockung. Wer ganz genau hinsieht, der erkennt unten in der Mitte neben der roten Kiste einen Wasserfilter. Das System ist zwar selbstreinigend, dennoch werden hier noch Filter eingebaut, um auf Nummer sicherzugehen. Sobald sich viele Nährsalze im Wasser befinden, setzen sich die Leitungen an den Engstellen wesentlich schneller zu. Verstopfungen sind hier allerdings noch nicht vorgekommen.
Foto im Artikel:
Hier ist der Verteiler vom Gardena Microdrip zu sehen. Es wird gerade gewässert. Diese Verteiler sollen nach unten ausgerichtet sein, damit das Wasser besser durch diese selbstreinigende Technik entweichen kann. Der Schlauch wird einfach gestückelt, der Verteiler wird eingesetzt und das war es schon. Braucht man für den nächsten Schwung weniger Verteiler, nimmt man ein Stück von der langen Leitung ab und stöpselt diese zu oder knickt den Schlauch einfach um und zieht es mit einem Kabelbinder fest.