Möchte der Grower auf Cocos, CoGr oder Steinwolle anbaut, dann soll er immer EC und pH Geräte verwenden, um die Wasserwerte wirklich ins Optimum bringen zu können. Wer seine Hydrokultur düngen möchte, soll sehr genau arbeiten oder doch bei Erde bleiben. Wird die Nährlösung mit dem EC Messgerät angerührt, soll für die blühenden Pflanzen zuerst eine Nährstofflösung von 1,4 und später in der Blüte von bis zu 2,4 EC verwendet werden. Das aber nur, wenn die Pflanzen wirklich viel Dünger abkönnen, sonst sollen die Werte deutlich niedriger liegen.
Auf den Düngerflaschen stehen auch oft Angaben, dass in der Blüte pro Liter drei bis fünf ml Dünger zugeführt werden. Wer auf die EC-Werte hoch dosiert kommt mit diesen 5 ml oft nicht einmal aus.
Erde puffert, bei Hydrokulturen muss genauer gearbeitet werden
Warum beim Hydrokultur düngen wirklich deutlich mehr gedüngt wird? All diese Systeme sind darauf ausgelegt, dass immer nass gegossen wird, auch dann befindet sich noch Luft in den Wurzelmedien. Es wird aber nicht nur nass gegossen, es wird so gegossen, dass von dem Gießwasser ca. 20 Prozent wieder aus den Töpfen oder Matten herauslaufen. Dieses ist das Drainagewasser oder der Drain. Dieses Wasser kann wiederverwendet werden. Die meisten Grower schütten es jedoch weg, da es die alten und nicht mehr ausgewogenen Nährsalze enthält. Diese Nährstoffe sind nicht mehr frisch und sind sozusagen bereits „ausgelutscht“.
Dieses Drainagewasser spült jedoch ganze Massen an alten Dünger aus und somit wird von vornherein härter angedüngt, damit die Pflanzen im Wuchsmedium genug haben.
Die Hydrokultur düngen ist schwieriger
Die Marihuanablüte auf Hydrokultur düngen ist etwas schwieriger als auf Erde. Letztere puffert und wandelt die Nährstoffe noch mit den Bodenbakterien um. Wer es jedoch einmal kann, wird es leicht finden und möglicherweise hydroponisch mit weniger Arbeit deutlich bessere Erträge haben. Anfänger sollten jedoch mit Erde und einem Erddünger beginnen. Viele haben bereits damit Probleme und sind froh, noch nicht viel Geld und Aufwand investiert zu haben.
Den pH-Wert nicht vergessen
Wer hydroponisch oder auf ähnliche Weise Marihuana anbaut, der muss nicht nur per EC Messgerät sehr genau den Nährstoffgehalt im Gießwasser einstellen. In der Vorblüte sollte dieser 1,4 EC nicht übersteigen, bei Blütebeginn kann er bei 1,6 und in der sichtbaren Blüte bei 2,2 EC liegen, wenn die Pflanzen viel Dünger vertragen. Nach dem Anpassen vom EC-Wert sollte zwingend mit dem pH Messgerät und den passenden Flüssigkeiten auch der pH-Wert angeglichen werden.
Für Erde sollte ein pH-Wert von ca. 6 angepeilt werden, für hydroponische Systeme ca. 5,6 pH. 0,2 pH drunter oder drüber ist nicht schlimm. Der pH-Wert soll erst nach dem Düngen angepasst werden, da der Dünger diesen pH-Wert noch verändern kann. Steht die Nährlösung lange, sollte nachgemessen werden, da auch dann der pH-Wert wandert. Das Gießwasser ist vor dem Messen natürlich immer gut umzurühren und sollte über Nacht stehen bleiben, damit eventuell vorhandenes Chlor ausgast und sich die Temperatur angleicht.
Erde würde diesen EC und pH-Wert etwas puffern, aber wenn das Leitungswasser viel zu hart oder sauer ist, wäre auch hier wieder zum pH Messgerät zu greifen: Nährsalze werden von den Hanfwurzeln nur dann optimal aufgenommen, wenn der pH-Wert im Boden stimmt. Dieser wird durch das Gießwasser maßgeblich beeinflusst. Deswegen muss man die richtige Erde oder das richtige Wurzelmedium, den richtigen Dünger und insgesamt zu allen Komponenten die richtige Anwendungstechnik wählen, damit die Marihuanablüte wirklich optimal gelingen wird.
Grower sollten gelegentlich den pH und EC-Wert vom Leitungswasser überprüfen, wenn sie diese Wasserwerte nicht ständig beim Anrühren vom Gießwasser beachten. Es lassen sich immer gut Wasserproben mit zu Freunden oder in den Growshop nehmen.
Abschließende Ergänzung:
Wer die Marihuanablüte richtig düngen möchte, sollte allgemein beachten, dass er einen geeigneten Dünger verwendet, wie er auch für den Gemüsegarten verwendet werden könnte. Zierpflanzendünger, auf dem steht, dass er im Gemüsegarten nicht eingesetzt werden darf, fällt damit weg. Ansonsten ruiniert man sich die ganze Arbeit, weil man ein paar Euro sparen wollte. Weiterhin soll zum Wuchsmedium und zur Wuchsphase ebenfalls immer ein geeigneter Dünger eingesetzt werden. Gerade hydroponische und ähnliche Systeme würden ansonsten zu empfindlich sehr negativ reagieren.
Bei Spritzmitteln gilt, dass diese nicht auf die Pflanzen gesprüht werden, wenn diese bereits Blüten bilden. Es sei denn, es handelt sich um Ausnahmen speziell für blühende Hanfpflanzen. Auch müssen bei Spritzmitteln immer die Wartezeiten abgewartet werden, um die Ernte nutzen zu können. Wartezeiten werden auf den Verpackungen abgegeben. Nach der Behandlung muss wenigstens diese Zeit abgewartet werden, damit geerntet werden kann. Aber im Allgemeinen wird angeraten, keine oder nur unbedenkliche Spritzmittel zu verwenden, wie sie auch im Gemüsegarten eingesetzt werden dürften. Es dürfen in keinem Fall gänzlich ungeeignete Spritzmittel oder nicht zugelassene Spritzmittel verwendet werden. Einige biologische und bienenschonende Spritzmittel wären damit eine Option sowie sich z. B. Brennnesselsud als Pflanzenstärkungsmittel selbst anrühren lässt. Pflanzenstärkungsmittel sollen im Normalfall ebenfalls nicht auf die bereits gebildeten Blüten gesprüht werden.
Fotoinfos
Titelfoto:
Sollte ein Wasserverteiler sich irgendwann zu setzen, wird der andere noch Wasser liefern. Den Rest kann die Pflanze sich aus der CoGr Matte ziehen, auf der noch zwei andere Pflanzen stehen und mit Wasser versorgt werden.
Foto im Artikel:
Die Hydrokultur düngen mündet mit vielen Systemen in einen „Kabelknoten“ mit vielen Hauptleitungen und noch mehr kleinen Verteilerschläuchen. Wer sich einmal gut organisiert, wird viele Arbeitsstunden einsparen. Wenn immer mit der gleichen Anzahl Pflanzen gearbeitet wird, können die Schläuche einmal passend verlegt und nach der Ernte an Hacken zu den Kammerwänden zur Seite gehangen werden.
Aufpassen muss man, wenn ein Kabel auf dem Boden liegt. Müssen die Verteiler sich höher als das Wasserfass befinden, ziehen sie dann leider alles Wasser aus dem Fass. Eine kleine Überschwemmung und durstige Pflanzen wären gerade in der Wochenendanlage der Gau.