Wer nur bis zu 30 Pflanzen in Erdtöpfen unter wenigen Lampen stehen hat und jeden Tag zugegen ist, der braucht sich über Bewässerungssysteme keine Gedanken machen, er kann einfach nach Gefühl passend wässern. Wer jedoch hydroponisch anbaut oder nur an den Wochenenden nach allem schaut, sollte unbedingt über automatische Bewässerungssysteme nachdenken. Kaum eine passend eingepflanzte und gepflegte Erdpflanze wird mit einmal gießen pro Woche auskommen sowie in der Hydroponik mehrfach während der Beleuchtungszeit gegossen wird.
Wochenendanlagen funktionieren nicht ohne Automatisierung
Nur wer gute und zuverlässige Bewässerungssysteme einsetzt, kann hydroponisch anbauen. Wer es irgendwann wirklich kann, der kann am Wochenende alles warten und während der Woche ganz andere Dinge machen. Das ist auch für alle gut, die lediglich an den Wochenenden Zeit haben. Der Tipp lautet, dennoch täglich kurz alles zu prüfen, um Probleme schnellstmöglich zu erkennen. Aber wäre dieses umständlich oder ein Sicherheitsrisiko, sollte man in jedem Fall automatisieren.
Zur Verdeutlichung: Wer keine Mutterpflanzenzucht, sondern nur die Blüte mit Stecklingen oder feminisierter Saat betreibt, der hat einen Teil der Arbeit, wenn die Anlage mit dem neuen Schwung in Betrieb genommen wird und sehr viel Arbeit, wenn geerntet wird. Aber während dieser ganzen Zeit müssen nur die Lampen hochgezogen und die Gießtanks gefüllt werden, solange sich keine Probleme einstellen. Zwischen dem Anfang und dem Ende ist also nicht viel zu tun, wenn es läuft. Deswegen bietet sich ein Automatisieren für alle an, die nicht jeden Tag vor Ort sein können oder wollen.
Gardena Urlaubsbewässerung für kleine Anlagen
Für Bewässerungssysteme gibt es verschiedene Möglichkeiten. Einen Hinweis vorab: Wenn man merkt, dass die Wasserverteiler dazu neigen, sich zu verstopfen, dann sollen zwei pro Pflanze verwendet werden sowie nach der Ernte zu prüfen ist, dass diese Wasserverteiler noch frei sind. Sonst sind sie zu reinigen oder auszutauschen.
Einst wurden sechs m² Blütefläche bepflanzt, dieses jedoch in drei Altersstufen mit jeweils nur 18 Pflanzen. Somit wurde pro Altersstufe eine eigene Nährlösung eingesetzt und als Bewässerungssystem wurde auf die Gardena Urlaubsbewässerung gesetzt. Wenn wirklich nur einige wenige Pflanzen bewässert werden sollen, dann ist dieses eine preiswerte und zugleich funktionierende Lösung für Bewässerungssysteme. Anstelle der mitgelieferten 15 und 30 ml Verteiler wurden insgesamt drei 60 ml Verteiler verwendet und dazu wird hier auch geraten.
Die 36 Schläuche wurden auf 18 Pflanzen verteilt, da dieses System mitunter verstopfen kann. Deswegen wurde schließlich ein Wasserfilter eingebaut. Dazu muss man die drei Wasserleitungen über einen Halbzollschlauch vereinen und hinter dem Filter wieder in drei Schläuche verteilen.
Erfahrungswerte mit Verstopfungen in den Wasserverteilern
Die Verbindungsstücke von sechs mm auf einen halben Zoll gibt es bei Gardena als Einzelteile zu kaufen. Wenn der Growhandel das alles nicht bestellen kann, dann kann es praktisch jeder Baumarkt mit Gartenbereich erledigen. Hier kann man sich alles vorab in Katalogen ansehen und dann bestellen. Damit die kleine mitgelieferte Wasserpumpe schön gerade steht, wurde diese mit den Wasserleitungen an eine Metallstange gedrahtet und in das Wasserfass gestellt. Es blieb nicht einmal mehr ein Liter Wasser zurück, wenn das Fass geleert wurde. Die Pumpe soll natürlich nicht trocken laufen, da sie dann schnell kaputt geht. Das gilt eigentlich für alle Bewässerungssysteme.
Die Gardena Urlaubsbewässerung hat über vier Jahre gut gearbeitet, aber die Verteiler waren regelmäßig verstopft und lassen sich leider nicht zum Reinigen aufschrauben. Es wurde ein Anschlussschlauch für den Wasserhahn gebastelt, um auf sechs mm Schlauchleitungen zu verjüngen. Hier wurden die Verteiler angeschlossen, um sie mit drei Bar Druck frei zu spülen. Das hat meistens funktioniert und ist vielleicht ein modifizierbarer Tipp für andere Bewässerungssysteme. Für kleine Situationen, in denen hydroponisch gearbeitet wird, ist die Gardena Urlaubsbewässerung zu empfehlen. Sie ist sehr leicht zu bedienen, da sie pro Intervall eine Minute läuft. Nun kann einfach eine Zeitschaltuhr eingesetzt werden, die mehrere Intervalle hintereinander oder über den ganzen Tag verteilt schaltet.
Passive Bewässerungssysteme
Der Markt an Growartikeln hat sich in den letzten Jahren derart rasant entwickelt, dass es nicht mehr einige, sondern sehr viele Anbaumöglichkeiten gibt. Es wurden dabei sehr gute passive Bewässerungssysteme entwickelt. Über einen Quelltank werden viele Töpfe oder Einheiten wie die Autopots mit Nährlösung versorgt. Es wird jedoch keine Wasserpumpe benötigt. Solange keine Verteilerschläuche abspringen, wird es keinen Wasserschaden geben und die Pflanzen haben Wasser. Der Quelltank soll natürlich rechtzeitig nachgefüllt werden. Wer alles in Teichfolienwannen stellt, dem kann auch der Wasserschlauch abspringen, ohne direkt einen Wasserschaden zu haben. Es wäre bei Wochenendanlagen wenigstens nur um die Pflanzen schade.
Wer solche passiven Bewässerungssysteme verwendet, sollte diese zuerst studieren und dann richtig anwenden. Wenn diese sich für unterschiedliche Wuchsmedien wie Erde, Cocos oder spezielle Granulate oder Flocken eignen, dann wird es Unterschiede geben. Nicht jede Erde saugt das Wasser gleich gut von unten nach oben. Granulate oder Flocken werden in trockenen und warmen Räumen eine weit höhere Verdunstung aufweisen und schneller versalzen.
Der enorme Vorteil ist jedoch, dass diese passiven Bewässerungssysteme bei richtiger Verwendung auch mit nur einem oder mit über 100 Töpfen sehr gut funktionieren und einfach in der Anwendung sind. Es kann keine Pumpe kaputt gehen, ein Übergießen gibt es nicht. Es muss nur für die eigene Situation das richtige passive System oder für dieses das richtige Bodensubstrat gewählt werden. Die Pflanzen werden mit genügender Beleuchtung, passender Temperatur und genügender Frischluft gewiss sehr gut wachsen.
Fotoinfos
Titelfoto:
Hier wird mit der Gardena Urlaubsbewässerung gearbeitet und die Verteiler neigen leider zu einer Verstopfung. Diesbezüglich bestand das Problem, dass einige Pflanzen kein Wasser bekommen haben. Die einstigen Pflanzen wurden noch in Steinwollblöcken auf die CoGr Matten gesetzt und sogen das Wasser von unten, was an der Steinwolloberfläche verdunstete. Salze bleiben zurück, ein grüner Belag, der anschließend schimmelte, bildete sich. Die Ernten dieser Pflanzen brachten nicht mal die Hälfte und man hatte immer wieder Schimmelherde in der Anlage. So wurden nun pro Pflanze zwei Verteiler eingesetzt, um das Problem vom Schimmel zu beheben und das Problem der Wasserknappheit wenigstens zu mindern. Das hat auch sehr gut funktioniert.
Foto im Artikel:
Zu sehen ist ein Gardena Wasserverteiler mit 60 ml für die Urlaubsbewässerung. Gardena könnte die Sache besser machen. Die Verteiler müsste man öffnen können, um sie zu reinigen zu können. Das geht leider nicht. Zudem rutschen die Wasserschläuche immer vom Verteiler ab, hier müsste man sich etwas einfallen lassen. Das Problem wurde damit gemindert, dass die Schläuche aufgesteckt wurden, um sie dann mit Silikon einzukleistern. Die Schläuche können noch immer abgenommen werden, um eine Verstopfung bei laufender Pumpe mit einer Stecknadel zu durchstoßen, das klappt jedoch nicht immer.
Die Schläuche springen aber deutlich seltener ab, da sie einfach mehr Halt haben. Diese provisorische Technik wird hier empfohlen, da es ärgerlich ist, wenn die Schläuche abspringen und die Pflanzen kein Wasser bekommen, das Wasser jedoch daneben läuft. Da immer zwei Wasserverteiler eine Pflanze versorgen, wurden jeweils zwei Schläuche zusammen gebunden. Ein Teil der Schläuche ist für die entfernteren Pflanzen etwas länger bemessen worden.