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Wer Hanf Outdoor anbaut und erklärt bekommt, dass Cannabis als Unkraut überall gut wächst, sollte das kritisch hinterfragen: Hat der sandige Boden im Sommer noch genug Wasser, damit die Pflanzen nicht vertrocknen? Werden die Hanfblüten auf dem mageren Boden die gleiche Potenz wie auf gutem Mutterboden haben? Werden die Hanfwurzeln den Lehmboden durchbrechen?
Herleitung vom Outdoor Anbau: Unterschiede in den Böden
Nicht nur genug Sonnenlicht, sondern auch der richtige Boden ist für den Hanfanbau sehr wichtig. Hanf wächst überall dort gut, wo auch Brenneseln wachsen. Teils sind die Böden hier jedoch mager und der Hanf wächst anders. Optimal ist ein schwarzer, krumiger Mutterboden, der nicht zu viel Lehm oder Sand enthält. Diese Böden sind auch für Getreide besser, da sie in sich mehr Nährstoffe freigeben und die Pflanzen bei Regen oder Trockenheit besser mit Wasser und Luft im Boden versorgen. Weiterhin kann ein Boden zu sauer oder zu hart sein.
Dieses lässt sich jedoch mit der Gabe von Dolomitkalk abändern: Dieser Kalk puffert den PH Wert in den grünen Bereich hoch oder gleicht diesen leicht nach unten in diesen an. Deswegen kann ruhig etwas mehr gegeben werden. Auf Sand oder Lehm sollte das Pflanzloch ausgehoben und mit Humus aufgefüllt werden. Für Lehmböden sollte das Pflanzloch tiefer sein sowie eine Stelle zu suchen wäre, wo es bei Regen nicht versumpft. Für Sandböden hingegen wären Stellen besser, die bei Regen Wasser abbekommen werden.
Wer mit Kunstdünger oder konzentriertem Dünger nachhilft, sollte dieses sehr vorsichtig machen. Gerade bei Trockenheit verbrennen die Pflanzen sehr schnell. Besser wäre es, Kompost zu verwenden.
Welche Erde braucht Hanf Indoor?
Für Indoor kann natürlich Erde von draußen geholt werden. Mit dieser werden aber auch Schädlinge geholt, die Indoor weit mehr Schaden als Outdoor anrichten werden. Zudem ist die Erde von draußen in der Regel nicht optimal, wenn sie nicht vorbereitet wird. Deswegen sollte hochwertige Erde im Growshop oder Gartenhandel erworben werden. Es sollte jede Erde, die sich auch für Tomaten eignet, verwenden lassen.
In der Regel wird die Growerde nach ähnlichen Kriterien angemischt und wenn der Düngerhändler erklärt, sein Dünger eignet sich für Erde, dann eignet er sich auch für jede handelsübliche Growerde.
Welche Erde benötigt der Hanf denn Indoor, gibt es Unterschiede?
Es gibt erhebliche Unterschiede. Als Erstes sollte jede Billigerde aus Supermärkten oder Baumärkten gemieden werden. 50 Liter kosten rund 10 Euro oder mehr, ansonsten ist die Erde mit hoher Wahrscheinlichkeit minderwertig. Weiterhin gibt es Erde, die luftiger oder satter ist. Wer in einem Keller mit geringer Verdunstung arbeitet, sollte eine Growerde mit vielen Perliten wählen. Wer hingegen unter dem Dach eine starke Verdunstung befürchtet, sollte eine Growerde mit geringem Anteil von Perliten wählen. Diese sollen Luft in der Erde halten, selbst wenn nass gegossen wird. Trocknet die Erde jedoch zu schnell aus, dann ist dieses kontraproduktiv.
Welche Erde? Ungedüngt oder vorgedüngt?
Fast jeder Hersteller für Growerde bietet vorgedüngte Growerde und die meisten bieten schwach oder nicht gedüngte Growerde. Welche Erde ist besser? Zum Sähen oder für Jungpflanzen sollte wenig Dünger in der Erde sein und beim Säen nicht und in der Vorblüte wenig gedüngt werden. Erst ab der Blüte brauchen die Pflanzen mehr Dünger, vorwiegend ab der dritten Woche. Sie benötigen je nach Düngerhersteller nun auch den Blütedünger. Welche Erde ist besser? Wer vorgedüngte Erde verwendet, sollte die ersten Wochen nicht oder deutlich weniger düngen. Wer hingegen direkt düngen möchte, sollte schwach vorgedüngte Growerde verwenden.
Unterschiede zu Cocos und Blähton: Welche Erde ist hier besser?
Neben normaler Growerde, die meist einen guten Teil von hellen und dunklen Torfen enthält, gibt es auch Cocos und CoGr, der aus Kokosnussschalen hergestellt wird oder Blähton und Seramis, welche aus Ton gebrannt werden. Es handelt sich genau wie bei Steinwolle, Fließmatten oder anderen Growmöglichkeiten um andere Bodenmedien, die der Erde nicht gleichkommen. Hier soll sogar mehr gegossen werden, damit ein Teil vom Wasser durch die Töpfe fließt und entweder verdünnt erneut gegossen oder entsorgt wird. Es wird mehrfach während der Beleuchtung gegossen, hier soll mit einer Gießanlage automatisiert werden sowie auch der passende Dünger zu wählen ist.
Es gibt Düngerhersteller, deren Düngemittel sich für mehrere Wuchsmedien eignen und andere, die für jedes einen eigenen Dünger herstellen. Weiterhin wäre bei Cocos und Blähton sehr auf den PH Wert zu achten. Dieser ist bei Growerde stabiler und muss hier weniger angepasst werden. Bei fertiger Growerde wird der PH Wert mit ca. 6 PH bereits für den Start stimmen. Hesi Erdedünger hat den Vorteil, dass er den PH Wert im Gießwasser automatisch in den grünen Bereich drückt und keine PH Messgeräte notwendig sind.
Zudem soll je nach Düngerhersteller zwischen Vorblüte und Blüte unterschieden werden. Dann muss noch darauf geachtet werden, welche Ausgangsqualität das Gießwasser hat. Grundwasser in ländlichen Regionen ist häufig sehr mit Nitrat belastet und müsste vorab mit Regenwasser gestreckt oder teil entsalzt werden. Über Jahrzehnte mit Gülle und/oder Kunstdünger zu düngen, macht sich auf Dauer stärker werdend bemerkbar, leider zu unserem Nachteil. Möglicherweise wäre der PH Wert derart ungeeignet, dass das Ausgangswasser ebenfalls aufbereitet oder angepasst werden muss. Hier stellt sich jedoch weniger die Frage, welche Erde verwendet wird, sondern welche Werte das Ausgangsgießwasser hat. Dieses wäre für hydroponische oder aeroponische Systeme sogar noch entscheidender.
Welche Erde man verwendet, kommt demnach auf die Ausgangssituation an. Für Anfänger und kleine Growanlagen ist Erde jedoch einfacher und mit geringerem Kostenaufwand zu realisieren, als wenn für die Hydroponik noch eine ganze Gießanlage und Wasserauffanganlage eingerichtet werden müssen.