Was Landkinder bereits wissen, ist für Leute aus der Stadt häufig noch Neuland. Eine Pflanze ist ein Lebewesen, welches sich nur innerhalb der gegebenen Möglichkeiten entwickeln kann. Sind alle diese Möglichkeiten genügend gegeben, aber eine einzige nicht, wird die Pflanze nicht nur etwas, sondern erheblich leiden. Sie benötigt Wärme, Licht, Wasser, Nährstoffe und auch einen Lebensraum für ihre Wurzeln.
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Ein Übermaß kann jedoch genauso zum Problem werden wie ein Mangel. Zu viel Wärme lässt die Pflanze stagnieren oder absterben, zu viel Licht verbrennt sie, zu viel Wasser ersäuft sie, zu viel Nährstoffe verbrennt sie von innen und viele sind überzeugt, dass es für kleine Hanfpflanzen auch zu viel Boden sein kann.
Wer jedoch mit seinem Setzling richtig umgeht und eben nicht zu viel gießt, kann ihn auch direkt in den großen Topf setzen.
Jedoch ist dieses erst einmal unhandlicher. Die Sämlinge oder Setzlinge sollen in schwach gedüngter Erde erst einmal wurzeln und erst später in stärker gedüngter Erde stehen. Deswegen hat es rein praktische Gründe, Sämlinge in viertel Liter Töpfe zu sähen, dann in zwei bis vier Liter Töpfe zu setzen und vor Blütebeginn in Töpfe mit 7 bis über 11 Litern. Wer eine Balkonpflanze als großen Busch ziehen möchte, sollte vielleicht eher pro Pflanze einen 90 Liter Zementkübel verwenden, der natürlich wie jeder Topf unten Löcher haben muss. Bei dieser schrittweisen Vorgehensweise muss man eben den Hanf umtopfen.
Warum muss man Hanf umtopfen, warum kann er nicht im kleinen Topf bleiben?
Es gibt einige Zierpflanzen, die enorm groß zu ihrem Topf sind. Diese arbeiten jedoch wenig mit ihrem oberirdischen Teil. Nicht nur beim Hanf ist es so, dass dieser eben mit dem oberirdischen Teil nur dann optimal im vollen Umfang arbeiten kann, wenn er für die Wurzeln angemessen Platz hat und es auch sonst alles passt. Hanf umtopfen ist auch deswegen wichtig, da man kleine Pflanzen in kleinen Töpfen mit weniger Platz und Licht anbauen kann, die wachsende Pflanze jedoch in der Regel nicht erheblich breiter als ihr Topf wird.
Es kommt natürlich immer auf die Eigenschaften der Genetik an, aber es gilt die Faustregel: Die Pflanze wird so breit oder nur wenig breiter wie ihr Topf.
Deswegen sollte also nicht nur ein großer, sondern auch breiter Topf gewählt werden. Gerade Anfänger sollten Hanf umtopfen und nicht direkt im großen Topf sähen. Wird einmal viel gegossen, kann eine kleine Pflanze im großen Topf die Nässe nicht schnell genug aus der Erde ziehen und leidet nun lange Tage an Staunässe, das Wachstum stagniert. Wenn Topf und Pflanze zueinanderpassen und man ansonsten auch keine großen Fehler macht, kann auch beim Gießen weniger falsch gemacht werden und man muss weniger geschickt sein, um optimale Ergebnisse zu erzielen.
Wie man richtig Hanf umtopfen kann
Viele packen sich die Pflanze und „reißen“ sie aus dem Topf, das tut schon beim Zuschauen weh und kann der Pflanze erheblich schaden. Der Topf wird genommen und man legt die Hand auf die Erde so, dass der Stiel zwischen den Fingern liegt. Nun wird der Topf umgedreht und auf dessen Deckel und an dessen Seiten mit der anderen Hand geklopft, die Pflanze wird gelockert und heraus gerüttelt. Absterbende Wurzeln werden im Boden umgewandelt, dieses kann zwischenzeitlich die Nährstoffe binden.
Nur wenn es wirklich viele absterbende oder alte Wurzeln sind, kann ein Teil, der sich aber leicht abrupfen lässt, entfernt werden, um die Pflanze dann in den neuen Topf einzusetzen. Besser ist es, wenn ein Enzymprodukt dem Gießwasser beigegeben wird, welches nur die abgestorbenen Wurzeln zersetzt und direkt Nährstoffe für die Pflanze freigibt. Dieses ist aber nur dann notwendig, wenn es wirklich viele alte Wurzeln sind oder die Erde nach dem Spülen wiederverwendet werden soll. In der Regel ist es demnach nicht oder nur in schwacher Konzentration notwendig oder aus dem Aspekt der Kosten sinnvoll.
In den größeren Topf wird etwas Erde gegeben, damit die eingesetzte Pflanze beim Hanf Umtopfen in etwa mit dem Topf abschließt. Die restliche Erde wird nun von den Seiten zugegeben, bis der Topf passend gefüllt ist. Für größere Töpfe kann hierbei natürlich auch eine passende Schaufel die Arbeit erheblich beschleunigen. Ein Tipp wäre, die frische Erde in einen aufgebockten 90 Liter Zementkübel zu geben, auf diesem ein Brett zu legen und den Topf für die Arbeiten auf dieses Brett zu stellen.
Hanf umtopfen ist mit etwas Übung ein reiner Routine-Akt, bei dem nicht eine Pflanze eingehen oder leiden wird.