Hier soll erst noch erklärt werden, was denn genau Dünger für Marihuana ist. Er ist nicht grundlegend anders, als andere Düngemittel. Aber wer auf Steinwolle anbaut, sollte zwingend einen Dünger für Steinwolle nehmen. Wer auf Cocos anbaut, sollte zwingend einen Cocos Dünger einsetzen. Auf Erde wäre das hingegen weniger dramatisch, wenn man nicht den exakten, sondern nur einen passenden Dünger für Marihuana einsetzt.
Nährsalze, Spurenelemente und auch Vitamine
Im Dünger für Marihuana gibt es die drei Hauptbestandteile Stickstoff, Phosphor und Kalium. Bei der menschlichen Nahrung gibt es Kohlenhydrate, Fettsäuren und Aminosäuren. Auch hier reicht das allein nicht. Die Pflanzen brauchen neben den Kernelementen noch die Spurenelemente wie Eisen, Kalzium oder Zink. Für die hydroponische oder ähnliche Systeme sind auch Vitamine von Bedeutung. Wenn Steinwolle als leerer Körper angesehen wird, müssen sich hier die Spurenelemente und Vitamine ganz anders zusammensetzen als für den Anbau auf Erde. In der Erde ist immerhin schon so einiges enthalten, wie auch Bodenbakterien wertvolle Arbeit leisten werden. Diese wandeln „unreife“ Nährstoffe um und machen diese verfügbar.
Einen Dünger für Marihuana kann der Laie für den Anbau auf Erde mit reifem Pferdemist und Kompost selbst ansetzen. Für Steinwolle oder die Aeroponik sollte man für „Eigenkreationen“ hingegen bereits von Fach sein. Teils kann ein Spurenelement zu viel enthalten sein und dadurch eine schlechtere Aufnahme vom anderen bedingen, da die Aufnahmefähigkeit der Wurzeln sich ändert. Deswegen wird hier ausdrücklich zu guten Vollkomponentendüngern geraten, wo man nicht mit 20 Zutaten seinen Dünger anrührt. Auch für den Indoor Anbau auf Erde sollte wegen ansonsten eingeschleppter Krankheiten und Schädlinge nicht im Garten kompostiert werden.
Weiterhin ist für die Nährstoffaufnahme der pH-Wert essenziell, da die Nährstoffe nur bei dem passenden pH-Wert durch die Wurzeln überhaupt aufgenommen werden können.
Ein wissenschaftliches Thema
Allein zum Thema Dünger für Marihuana, wie die Nährstoffe zueinander ausgewogen sind, wie sie durch die Wurzeln aufgenommen und in den Pflanzen verwertet werden, könnten wieder fünf Bücher mit sehr komplexen wissenschaftlichen Skizzen und vielen lateinischen Fachbegriffen gefüllt werden. Wer den passenden Vollkomponentendünger, den passenden Boden und eine gute Growanlage wählt und alles richtig macht, der muss es so genau nicht wissen, sollte jedoch die Grundlagen verstehen.
Wie funktioniert die Überdüngung?
Wie die Überdüngung funktioniert: Dünger besteht überwiegend aus Salzen. Salze lösen sich im Wasser und halten dieses fest. Man unterteilt einen Wassertank durch eine Membran, die nur Wasser, aber keine Salze durchlässt. Auf der einen Seite wird Salzwasser und zur anderen Seite Süßwasser eingefüllt. Jetzt wird das Salzwasser das Süßwasser durch die Membran ansaugen und wird einen höheren Wasserstand einnehmen. Anderes Beispiel: Für die Umkehrosmoseanlage reicht für normales Leitungswasser der Ausgangsdruck von 3 Bar, damit sie funktioniert. Wäre der EC-Wert jedoch weit höher, würde dieser Druck nicht mehr genügen, um das Süßwasser durch die Membranen zu drücken, da die Salze es einfach festhalten würden. Was hat das jetzt mit Dünger für Marihuana zu tun? Wurzeln sind nichts anderes als Membranen.
Pflanzenwurzeln sind halbdurchlässige Membranen. Sie lassen Wasser und auch Salze durch. Aber unabhängig zu dem Salzgehalt außerhalb der Wurzeln gibt es in den Wurzeln nur einen gewissen Salzgehalt. Wenn die Salze im Wuchsmedium angestaut sind, dann halten sie das Wasser fest und die Wurzeln können dieses schlechter aufnehmen. Mit noch mehr Salz im Wuchsmedium lässt das Salz das Wasser nicht mehr los und die Wurzeln können kein Wasser mehr aufnehmen, die Pflanze verdurstet. Die Pflanze schafft es nicht mehr, den Salzen das Wasser zu entreißen und stirbt Stück um Stück ab. So funktioniert die Überdüngung: Zu viele Salze im Wuchsmedium lassen die Pflanze durstig werden, bis sie schließlich verdurstet.
„Überdüngung“ bei Schiffbruch
Schiffbrüchige auf dem Meer hatten mit Meerwasser auch wenig Erfolg und sind inmitten der Wassermassen verdurstet. Bis zu einem gewissen Grad sind die Salze im Wasser nicht schädlich. Sind es die richtigen in richtiger Konzentration, sind sie sogar nützlich, wie in isotonischen Getränken. Eines Tages wird jedoch eine kritische Schwelle überschritten, ab der mehr definitiv viel weniger ist. Weniger Dünger für Marihuana zu geben, ist im Zweifelsfall immer besser. Vielfach hat man einfach übergossen und teils auch schon viel gedüngt. Noch mehr Nährstofflösung zu gießen, kann dann nicht mehr helfen, sondern wird schaden.
Noch mehr Dünger für Marihuana und die Pflanzen starben
Die einstigen Pflanzen im neuen Growroom sind mager gewachsen, da es ihnen viel zu warm und zu trocken war. Dass sie rote Stiele hatten, wird von einigen Leuten als Indiz für Unterdüngung gewertet. In der einstigen Situation war das nicht der Fall, da bereits überdüngt wurde. Rote Stiele entstehen z. B., wenn es in der Nachtphase deutlich kühler als am Tag ist. Dann laufen einige Genetiken mit den Blättern erst recht rot und lila an. Es liegt immer mit an den verwendeten Genetiken, ob sie zum Blüteende nicht, etwas oder intensiv rot und lila anlaufen. Rotstielige Blätter sind deswegen kein eindeutiges Indiz für eine Unterdüngung oder eine Unwucht in den vorhandenen Nährstoffen.
Noch mehr Dünger für Marihuana zu geben, war deswegen der Tod. Es wurde bereits so viel wie zuvor gedüngt, wo die Pflanzen doch alle üppig wuchsen. Es war irgendwo schon Dummheit, dem Rat zu folgen und im Hochsommer in dem neuen Growraum noch mehr zu geben. Im Nachhinein kann immer schnell gesagt werden, was alles falsch gemacht wurde. Ob auch daraus für die Zukunft gelernt wird?
Fotoinfos
Titelfoto:
Für Erde muss ein Dünger ganz anders als für Steinwolle oder Cocos sein, da jeder „Boden“ seine Eigenschaften mitbringt. Damit die Nährstoffe perfekt für die Pflanzen verfügbar sind, muss der Dünger passen. Es gibt viele gute etablierte Düngerhersteller, die für verschiedene Wuchsmedien ihre eigenen Düngerserien anbieten. Im Bild sind einige Zusätze zu sehen, die sich universell dem Gießwasser zufügen lassen.
Foto im Artikel:
Viele Grower haben nicht nur eine Lampe brennen. Deswegen gibt es Dünger in den Grundkomponenten auch in 5, 10, 20 oder 25 Liter Einheiten. Die Käufer sollte sich dann allerhöchstens noch mit Tomaten erwischen lassen.