Hier wird die unvollständige Liste der Mangelerscheinungen fortgesetzt. Neben den Nährsalzen NPK gibt es die Spurenelemente. Es handelt sich teils um Stoffe, die wirklich giftig sind. In Spuren sind sie jedoch ungemein wichtig, damit Pflanzen, Tiere und auch Menschen richtig funktionieren können. Wie genau kann ein Spurenelemente-Mangel beim Marihuana aussehen?
Fortführung der Erscheinungen vom Spurenelemente Mangel
Eisenmangel
Meist ist genügend Eisen im Boden oder im Vollkomponentendünger vorhanden. Normales Eisen ist für die Pflanze jedoch nicht verwertbar und wenn wirklich kein verwertbares Eisen im Wuchsmedium verfügbar ist, dann werden erst die frischen Blätter hell, bis sie fast weiß sind. Auch die anderen Blätter können gelb werden, wobei die Blattadern grün bleiben. Dieses ist deswegen so, da Eisen zur Chlorophyll-Bildung notwendig ist und bei einem Mangel somit kein grünes Chlorophyll mehr nachgebildet werden kann. Wenn viel Zink oder Mangan im Wuchsmedium ist, kann dieses zu einem Eisenmangel führen. Wenn ein Spurenelemente-Mangel auftritt und Eisen fehlt, dann kann ein geeigneter Eisendünger zum normalen Gießwasser hinzugegeben werden. Eisen wird wie andere Spurenelemente in Chelate Form aufgenommen.
Magnesiummangel
Der Magnesiummangel kann mit dem Kaliummangel verwechselt werden. Beim Kaliummangel werden die hellen Stellen auf den Blättern jedoch bis an die mittlere Blattader gehen und sich großflächiger ausprägen. Zu den Blattspitzen bleibt das Grün länger. Beim Magnesiummangel sind es ebenfalls Flecken im Blatt, die absterben. Dieser Spurenelemente Mangel tritt mit den braunen Stellen an den Rändern und im Blatt zugleich auf. Zudem sind die Flecken weniger braun als eher gelbbraun. Magnesiummangel ist eine der häufigsten Mangelerscheinungen und wird auch dadurch bedingt, dass die Substanzaufnahme durch ein sehr nasses, saures und kaltes Wurzelklima gebremst wird. Hier kann man jedoch schnell entgegenwirken.
Auch kann ein Übermaß an Kalium, Kalzium und Ammonium den Magnesiummangel bedingen. Selbst ein hoher EC-Wert kann den Mangel auslösen. Dieser Mangel zeigt sich erst sehr spät und zuerst auf dem alten Laub, da das Magnesium aus diesem in das frische Laub transferiert wird. Wenn die Pflanzen noch nicht blühen, dann kann eine zweiprozentige Bittersalzlösung gesprüht werden, das ist alle drei Tage zu wiederholen. Ansonsten kann dieses Bittersalz im Gießwasser verwendet werden.
Kalziummangel
Der Kalziummangel zeigt sich recht früh. Auf den älteren Blättern zeigt er sich am stärksten. Es entstehen auf den Blättern und auch zu den Rändern hellbraune bis braune Flecken, die oft durch einen dunklen braunen Rand umgeben sind. Die Blätter bleiben dabei grün, solange, bis sie dann doch eingehen. Kalzium ist entscheidend für das Wachstum der Pflanze, ohne dieses kann die Pflanze sich nur schlecht entwickeln. Gründe für den Mangel sind ein saurer Boden oder ein Überschuss an Kalium, Ammonium, Magnesium oder auch Natrium im Wuchsmedium. Ammonium hemmt die Kalziumaufnahme am stärksten. Unter Umständen ist bei einem Kalziummangel der EC-Wert zu hoch. Dann sollte unbedingt gegossen oder einmalig gespült werden. Zudem kann der pH-Wert durch pH+ gehoben werden, natürlich nicht zu hoch. Einem sauren Boden kann zudem Kalk zugefügt werden, es gibt unterschiedliche Präparate, die bei richtiger Anwendung alle ihre Wirkung entfalten sollten.
Schwefelmangel
Dieser ähnelt sehr dem Stickstoffmangel. Die Blätter werden hellgrün, dann richtig blass und gelb. Zuerst werden aber die Blattstiele und die größten Blattadern rot, lila anlaufen. Zu diesen Blattadern wird das Grün länger erhalten sowie von den Blattseiten zur mittleren Blattader die hellen Stellen mit dunklen von der Blattspitze bis zum Blattstiel abwechseln.
Der Schwefelmangel lässt sich vom Stickstoffmangel unterscheiden, da bei diesem die Bereiche zu den Blattadern dunkler sind als die entfernteren Teile. Es können junge und auch alte Blätter betroffen sein. Bei einem Schwefelmangel sollte der pH-Wert niedrig angesetzt werden. Anorganisch kann Schwefel als Bittersalz zugegeben werden. Organisch kann Dung zugefügt werden, hier sind dann natürlich viele alle anderen Nährstoffe enthalten. Wenn der EC-Wert im Wuchsmedium bereits hoch ist, dann ist beim Schwefelmangel ein Spülen mit der anschließenden Gabe von Bittersalz oder Dung ein Strategieansatz.
Zinkmangel
Von den Blattspitzen bis zum Blattstiel unterteilen die Blätter sich zu beiden Seiten der mittleren Blattader in Waben, die eine helle Fläche und zur Blattader einen dunkelgrünen Streifen haben. Mit der Zeit werden die vormals dunkelgrün und hell gefleckten Blätter insgesamt blasser und sterben zu den Blattspitzen verwelkend ab. Diese Blattspitzen rollen oder kräuseln sich jedoch nur schwach bis gar nicht. Es kann ein passender Zinkdünger nach Anweisung der Hersteller dem nächsten Gießwasser zugegeben werden.
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Bei den ganzen Zusätzen, Boostern, Stimulatoren und sonstigen Extras im Growhandel sollte der Käufer auch genau schauen, wofür all diese Mittelchen sind. Falsch angewendet richten sie vielleicht beträchtlichen Schaden an. Wird ein Booster gegeben, muss vom bereits verwendeten Vollkomponentendünger vielleicht weniger verwendet werden. Viele der „Mittelchen“ können auch nur in speziellen Situationen ihr volles Wirkspektrum entfalten und bringen sonst nicht viel oder schaden sogar.
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Der Vollkomponentendünger reicht eigentlich aus, um Marihuanapflanzen erfolgreich bis zur Ernte zu bringen. Vorausgesetzt, dass in einer guten Growkammer angebaut und alles richtig gemacht wird. Wenn man doch Mangelerscheinungen hat, hat man zu seinem Wuchsmedium vielleicht einfach nicht den passenden Vollkomponentendünger verwendet? Dünger für Steinwolle auf Erde verwenden wäre vermutlich ok. Umgekehrt hingegen wird man auf die Ernte verzichten müssen oder wenig Freude daran haben. Mit Erddünger auf Steinwolle wird sich vermutlich nicht nur ein Spurenelemente-Mangel einstellen.