In der einstigen Growanlage wurde Marihuanadünger gegeben, bis der Grenzpunkt erreicht wurde. Das wäre für gute Ernteergebnisse jedoch nicht notwendig gewesen. Auch mit deutlich weniger Marihuanadünger im Wuchsmedium sind Ernten von bester Qualität, mit vielleicht nicht den maximalen quantitativen Erträgen möglich. Viele erklären, die Qualität wäre dann jedoch deutlich besser.
Grow Philosophie und Grow Glaube
Viele Kritiker zur bereits geschilderten Gießtechnik gegen ein Überdüngen, die gesagt haben, dass das gar nicht funktionieren kann, haben die Frage nach ihren Erträgen gar nicht erst beantwortet. Sie haben gesagt, es würde eben nicht um die quantitativen Erträge gehen, sondern darum, dass man Weed züchtet. Aber wenn man sich die Mühe macht, dann sollte auch versucht werden, das Maximum aus den eigenen Bemühungen herauszuholen. Wenn das Gramm pro Watt möglich ist, dann wäre man doch blöd, es sich nicht zu holen. Es wird weniger Aufwand betrieben, um zum gleichen Resultat zu kommen.
Mit dem Strom und anderen Ressourcen effektiver zu arbeiten, ist doch auch für die Umwelt viel besser. Wenn anstelle von drei nur ein Grow pro Jahr bereits reicht, ist es doch auch sicherer. Ob auf diese oder jene Weise, Weed ist das nützlichste „Unkraut“ überhaupt und wenn man es nicht wirklich total verkehrt macht, dann wächst es auch wie Unkraut.
Alte Landrassen und Sativas
Dieser Growbook Abschnitt zu den Wasserwerten liefert noch den Beweis, dass man seine Theorien auch relativieren kann. Das hochgezogene Marihuana der einstigen Growanlage konnte die bereits genannten EC-Werte vertragen. Es gibt allerdings viele Sativas, die drei Monate blühen oder alte Landrassen, die glatt ein halbes Jahr blühen. Alte Landrassen sind urtypische Gräser, die praktisch nicht durch eine Züchtung verändert wurden, heute allerdings häufig schon verloren gegangen sind. Es handelt sich um Marihuana aus der ganzen Welt, das so seit Jahrhunderten wächst und seine ganz speziellen Eigenschaften entwickelt.
Ein Bekannter, der diese alten Landrassen anbaut, erklärt, dass wenn er sein Leitungswasser noch mit Marihuanadünger versetzt, dann wird es diesen Landrassen bereits zu viel. Diese Genetiken reagieren absolut empfindlich auf Nährstoffe und bereits ab zwei EC aufwärts im Drainagewasser signalisieren sie die Überdüngung oder gehen ein. Der Bekannte verwendet für sein Gießwasser Regenwasser und düngt wirklich nur ganz mager. Seine alten Landrassen sahen gesund aus und wuchsen sehr gut. Deswegen wird seine Aussage hier einfach übernommen, um zu erklären, dass es in anderen Situationen natürlich auch anders als bei einem selbst sein kann. Beim Marihuana Anbau können auch ganz andere Schwerpunkte gesetzt werden. Alte Landrassen sind eher zum wirklichen Genießen als zum Stoner Kiffen geeignet. Sie werden bei langer Blütedauer nur den halben Ertrag bringen. Beim Rauchen bieten sie allerdings auch das ganz besondere Extra High.
Mit langer Blütedauer schneller überdüngt
Auch bei den bereits typischen Sativa Strains dauert die Blütephase viel länger als bei Indicas. Wer hier immer etwas mehr Marihuanadünger als notwendig gibt, hat natürlich mit einer längeren Blütephase ganz automatisch irgendwann entschieden zu viel Dünger in den Töpfen. Viele Grower nehmen auch deswegen kurz blühende Strains, damit sie nicht überdüngen. Sativas sollten vorsichtiger und alte Landrassen viel vorsichtiger gedüngt werden, da man einfach zum Überdüngen auch viel mehr Zeit als bei den schnellwüchsigen Indicas hat. Neben den Sativas sollten alle ursprünglichen Marihuanasorten vorsichtiger gedüngt werden. Schnellwüchsige und hochgezüchtete Sativas vertragen hingegen wiederum wie hochgezüchtete Indicas mehr Dünger.
Wenig oder viel Marihuanadünger verwenden?
Wer eine Genetik ansetzt und sie noch nicht kennt, der kann sie mit gutem Marihuanadünger hoch dosieren, muss sie aber genau beobachten. Wenn die Blätter der oberen Blattebenen sich mit den Spitzen und den Seiten nach oben rollen, wenn die Blattspitzen und Seiten nicht nur als schmaler Rand vertrocknen, dann zeigen die Pflanzen eine deutliche Überdüngung an. Der Bekannte sagt, dass seine ursprünglichen Landrassen diese Symptome bereits ab einem EC-Wert von nur zwei im Drainagewasser signalisieren. Damit wird an dieser Stelle ausdrücklich erklärt, dass nur hochgezüchtete Marihuanasorten einen EC-Wert von bis über 4 EC im Drainwasser abkönnen. Jeder muss selbst sehen, ab wann die Pflanzen eine Überdüngung zeigen.
Von dem Wert, an dem die Pflanzen mit den Blattspitzen und Blatträndern aller Blattebenen intensiv vertrocknen, sollte man 1 EC als die absolute Obergrenze für den EC-Wert im Drain abziehen. Dann düngt man bereits reichlich und die einmal bekannte Genetik wird man nie wieder überdüngen. Man muss halt ein wenig für sich selbst abwägen, die Pflanzen beobachten und seinen eigenen Wert finden. Leider signalisieren die verschiedenen Pflanzen eine Überdüngung auch unterschiedlich. Was bei der einen schon Überdüngung signalisiert, hat bei der anderen etwas anderes oder noch gar nichts zu sagen. Auch hier muss man halt immer alles genau beobachten und erwägen, ob etwas falsch läuft und was genau zu machen ist.
Und natürlich muss solch ein Crashtest nicht mit allen Pflanzen gleichzeitig gemacht werden. Es kann auch eine Pflanze etwas kräftiger gedüngt werden, um auf deren Alarmzeichen zu reagieren und die Werte für alle anderen Pflanzen zu übernehmen.
Fotoinfos
Titelfoto:
Beim Marihuanadünger hat der Grower eine sehr gute Auswahl aus Herstellern und deren Düngerprodukten. Die etablierten Marken bringen eigentlich alle eine gute bis sehr gute Qualität mit. Es ist deswegen mehr eine Geschmacksfrage, ob mit dem einen Hersteller oder dem anderen gearbeitet wird. Es gibt dennoch Unterschiede, nicht nur in der Handhabung. In der Regel bieten die Hersteller zu ihren Produkten jedoch brauchbare Hinweise als Richtwerte.
Foto im Artikel:
Wenn die Pflanzen so aussehen, hat man schon mal nicht den falschen Dünger oder zu wenig oder zu viel davon verwendet. Wenn die Pflanzen so aussehen, versteht es sich von selbst, dass es beim Hanf nicht allein ums Kiffen geht. Es ist eine Lebenskultur, dem Hanf im eigenen Alltag einen Platz zu geben.