Wenn man die Zeitschriften und Bücher liest oder in den Foren stöbert, dann scheinen Mangelerscheinungen bei den Marihuanapflanzen ein großes Thema zu sein. Genau das ist doch merkwürdig. Über viele Jahre waren Marihuana Mangelerscheinungen im eigenen Grow niemals ein Thema, eine Überdüngung hingegen schon. Wer zu seinem Wuchsmedium und zur Altersstufe den richtigen Vollkomponentendünger wählt, kann optional noch mit ein paar Boostern, Stimulanz-Düngern oder Enzymen und Pilzprodukten ergänzen. Ein Mangel an Nährstoffen lässt sich allerdings als Ursache für Mangelerscheinungen fast ausschließen.
Besteht überhaupt ein Mangel oder ist es was anderes?
Im guten Vollkomponentendünger ist eigentlich schon alles drinnen, was die Pflanzen wirklich brauchen. Die Nährstoffe liegen sogar in den Proportionen vor, in denen sie benötigt werden. Selbst wenn wirklich nur sehr mager gedüngt wird, zu Mangelerscheinungen einzelner Nährstoffe kommt es im Normalfall nicht. Wer keinen guten Boden verwendet oder etwas beim pH-Wert, der Temperatur oder an anderer Stelle falsch macht, der wird vielleicht wirkliche Marihuana Mangelerscheinungen feststellen. Wäre nur der pH-Wert grundlegend falsch, kann dennoch bereits ein Übermaß an aufeinander abgestimmten Nährstoffen im Boden sein. Mehr düngen bringt dann nichts sondern kann beträchtlich schaden.
Staunässe wird von vielen wegen der blassen und herunterhängenden Blätter und dem Wuchsstillstand auch als Nährstoffmangel gewertet. Schnell wird noch mehr gegossen, was bei Staunässe natürlich das dümmste ist, was man nur machen kann. Die lokalisierten „Marihuana Mangelerscheinungen“ sind deswegen in sehr vielen Fällen eine Fehldiagnose. Es können auch Schädlinge oder Krankheiten sein, es ist für die Sorte typisch oder es mangelt an Licht. Vielleicht wurde auch ein grundlegender Fehler gemacht, womit man insgesamt nicht mehr richtig düngen kann. Es ist immerhin wie bei einer Pyramide, dass die erste Stufe schon stimmen muss, damit die zweite überhaupt stimmen kann.
Fallbeispiel für Marihuana Mangelerscheinungen
Angenommen jemand hat in einem Topf eine Tomatenpflanze auf dem Balkon. Er düngt höchstens einmal im Frühjahr, noch einmal im Sommer und das nicht einmal mit einem speziellen Dünger für Tomaten. Die Tomate wächst auf einem guten Boden auch mit wenig Dünger hervorragend und wird viele saftige rote Früchte bringen.
Es ist einfach nicht notwendig, dass man „eine Bodenanalyse“ im Labor vornimmt, um zu sehen, welche Substanzen in welchem Maße zu wenig vorhanden sind. So etwas machen die Bauern auf größeren Flächen oder man macht es in Gewächshäusern, wo es aber auch um ganz andere Dimensionen als im Growraum geht. Wenn ein geeigneter Marken-Vollkomponentendünger verwendet wird, ob nur wenig oder viel, dann haben die Pflanzen alles, was sie brauchen. Etwas mehr oder auch weniger kann natürlich besser sein, aber die Nährstoffmatrix stimmt schon einmal.
Wären einzelne Nährstoffe unausgewogen, kann das auch wieder andere Nährstoffe beeinflussen und das Rätselraten zu den genauen Marihuana Mangelerscheinungen beginnt. Mit einem passenden Vollkomponentendünger wird es hier weniger Rätselraten geben. Wenn sogar noch dräniert wird, dann kann sogar ausgeschlossen werden, dass sich unverdauliche oder alte Nährsalze anreichern, da diese laufend ausgeschwemmt werden. Immerhin ist im Ausgangs-Leitungswasser bei den meisten Growern bereits einiges an Nährsalzen und anderen Bestandteilen enthalten, wenn sie die eigentlichen Nährstoffe zu geben.
Fotoinfos
Titelfoto:
Die linke Pflanze sieht sehr gesund aus, die rechte ist offensichtlich krank. Die jungen Blätter und Triebspitzen sind zu blass. Hier liegt ein Nährstoffmangel vor? Das Problem ist anders gelagert. Etwas am Wurzelballen stimmt nicht. Diese Erkenntnis kam jedoch erst später.
Wenn die Pflanze Staunässe ausgesetzt wird und die Wurzeln faulen, kann sie ebenfalls so aussehen. Kranke Wurzeln nehmen nun mal keine Nährstoffe auf. Es handelt sich im Übrigen um kleine Mutterpflanzen, von denen ständig die älteren und verzweigten Pflanzen ausgetauscht werden. Mutterpflanzen müssen nicht groß und buschig sein.
Foto im Artikel:
Nicht nur die kleinen Marihuanapflanzen sind empfindlich. Aber Sämlinge, Stecklinge und Jungpflanzen sind empfindlicher. Gerade bei noch wachsenden und noch nicht blühenden Pflanzen sollte man nicht zu viele Nährstoffe geben. Ohne geht es auf Steinwolle oder in ähnlichen Situationen jedoch auch nicht.