Beim Marihuanaanbau möchte jeder gerne unentdeckt bleiben und erzählt häufig auch Freunden und Bekannten nichts, damit diese nicht die Erntearbeit samt der Ernte übernehmen. Sie könnten es auch herumerzählen und passend vor der Ernte bricht einem jemand die Wohnung auf, da es sich immerhin um einen regelrechten Pflanzenschatz handelt. Die Marihuana Abfälle sollen also nicht in die Biotonne sowie man sie auch nicht einfach in der Gegend verbuddeln kann, ohne möglicherweise entdeckt zu werden. Warum nicht die Marihuana Abfälle in der eigenen Wurmfarm entsorgen?
Würmer verdauen Pflanzen und auch Cocos
Wenn die Wurmfarm groß genug ist, frisst sie nicht nur die Marihuana Abfälle, sondern auch noch altes Cocos oder andere Materialien, solange diese vor dem Verfüttern wirklich gründlich gespült werden, damit der ganze Dünger rauskommt. Man kann einfach erst noch alles in den Töpfen lassen und viel Wasser durchleiten. Bei dem heraus laufenden Wasser nimmt man den EC Wert, der deutlich unter 1 EC liegen soll. Dennoch testet man besser erst mit Vorsicht, ob die Würmer das benutzte Cocos oder CoGr auch verdauen. Ungedüngte Blumenerde zersetzen sie möglicherweise ebenfalls noch weiter, diese sollte aber nicht zu reichlich gegeben werden.
Eine Wurmfarm kann als Set im Internet bestellt werden, es gibt Modelle, die sich für die Wohnung eignen. Wenn im Winter wenig gelüftet wird, sollte in dem Raum jedoch kein Tee oder Brot lagern und die Wäsche nicht trocknen, da die Wurmfarm ein wenig nach arbeitendem Tropenboden duftet. Der Geruch setzt sich ab. Es reicht aber, die Wäsche nach dem Trocknen noch zwei Tage an einem anderen Ort ausdünsten zu lassen, damit der Geruch wieder weg ist. Sonst ist die Wäsche muffig. Selbst verschlossenes Mineralwasser war mit einzelnen Flaschen ruiniert, da es in dem Raum mit Wurmfarm lagerte.
Klimatische Bedingungen für die Wurmfarm
Wer seine Marihuana Abfälle in der Wurmfarm verfüttern möchte, muss immer darauf achten, dass diese bei Hochsommer und im frostigen Winter an eine milde Stelle kommt. Es gibt bei der Temperatur den Optimalbereich, der etwa bei 15 bis 25° Celsius liegt. Bei 0 bis 30° Celsius überleben sie, die Kokons überleben Temperaturen von -2 bis 38° Celsius. Dann müssten die Würmer jedoch erneut schlüpfen, zwei Monate wachsen und sich vermehren. Es scheint für die Wurmfarm jedoch notwendig zu sein, dass ein gewisser Wurmbestand arbeitet, damit diese stabil bleibt. Wer die Wurmfarm ohne Würmer füttert, hätte immerhin einen Kompost. Der pH-Wert soll für die Würmer bei 5 bis 7 pH liegen, damit sie sich wohlfühlen.
Starke Temperaturschwankungen sollen vermieden werden sowie die Wurmfarm nicht ständig klitschnass sein soll, sie soll aber nie zu trocken werden. Weiterhin sollen die Würmer nicht direktem Sonnenlicht ausgesetzt werden.
Die Wurmfarm wird schnell zum Herd für Fruchtfliegen, Kellerasseln, Tausendfüßler usw. und soll nicht direkt bei einer Indoorpflanzung oder im Gewächshaus stehen. Auch dann, wenn Marihuana Abfälle von Outdoor in der Indoor Wurmfarm verfüttert werden, können sich in diesen Schädlingen oder Krankheiten befinden, die auf die Marihuanapflanzen überschlagen würden.
Damit das Klima stabiler bleibt, wird die Wurmfarm mit alten Zeitungen oder einer Hanfmatte abgedeckt.
Die ganze Artikelserie zur Wurmfarm:
Marihuana Abfälle an die Wurmfarm verfüttern
Mulchen im Outdoor Marihuana Garten
Balkonkübel-Wurmfarm durch Mulchen
Ein Produkttest zum Wurmhumus:
Funktion einer Wurmfarm
Das einfachste Prinzip einer Wurmfarm sind die Modelle mit mehreren Ebenen. Es gibt eine Auffangwanne mit einem Auslaufhahn für den Wurmsaft. Hier sollen immer einige cm frei bleiben. Es wird die erste Ebene der Wurmfarm darauf gestellt, die wie die weiteren zwei Ebenen gelocht ist. Die Löcher sollen wenigstens 1,2 cm Durchmesser aufweisen und nicht scharfkantig sein. In diese Ebene kann man nun etwas Cocos, altes Laub, Zeitungsschnipsel oder sonstiges Material geben. Das alte Laub darf schon etwas angerottet sein, das mögen die Würmer. Diese haben nämlich keine Zähne. Bodenorganismen müssen die organische Masse erst zersetzen, damit die Würmer alles aufsaugen können. Für eine Wurmfarm werden Kompostwürmer verwendet.
Aus diesen Grund können je nach Größe der Würmer und Wurmfarm 500 bis 2000 Kompostwürmer gegeben werden. Die Wurmfarm soll laufend mit organischer Masse gefüttert werden, die Bodenorganismen brauchen ihre Zeit, bis sie alles so weit zersetzen, dass die Würmer es fressen. Diese Schicht der frischeren Biomasse soll also wenigstens 4 cm stark sein, aber nicht viel stärker sowie je nach Futter auch Stellen zu Schimmeln beginnen. Diese werden untergehoben, überdeckt oder entfernt. Man kann natürlich auch Marihuana Abfälle verfüttern, wenn diese nicht mit Pestiziden oder anderen Giftstoffen belastet sind. Da diese Marihuana Abfälle meist Schwungweise anfallen, können diese auch noch getrocknet und gelagert werden, um sie schrittweise zu verfüttern.
Es darf nicht alles verfüttert werden. Zitrusfrüchte, Käse, Milch, Hochglanzpapier oder ähnliche Dinge gehören nicht in die Wurmfarm. 10 bis 20 % Papier oder Pappe sollen es jedoch werden, möglichst als kleine Schnipsel. Papier und dünne Pappe lassen sich gut durch einen Aktenvernichter jagen.
Die Würmer an sich
Würmer fressen also keine Marihuana Abfälle. Diese werden erst zersetzt und die Zersetzungsprodukte der Bodenorganismen werden dann von den Würmern gefressen. Diese brauchen aber auch Mineralstoffe und Feinkies. Die Mineralstoffe brauchen sie, damit sie geschlechtsreif werden und bleiben, der Feinkies hilft im Magen bei der Verdauung, damit die Würmer wirklich Marihuana Abfälle in Massen fressen. Im Handel gibt es Mineralmix für Würmer, welcher der Wurmfarm laufend in kleinen Mengen gegeben werden soll. Es gibt auch Wurmfutter, welches nur in der Startphase in der Wurmfarm die Bildung vom Bodenleben fördert, welches die Biomasse so weit zersetzt, dass die Würmer sie fressen können.
Im Experiment wurden einfach Würmer aus dem Garten entnommen und solche, die in einem Pflanzkübel unter der Mulchschicht leben. Erst nach ca. zwei Monaten wurde der Mineralmix für die Würmer erworben, nach weiteren vier Wochen wurde dann der erste Wurm mit einem deutlich ausgeprägtem Kokonring gesichtet. Auch die Würmer aus freier Wildbahn hatten diesen „Wurmring“ nicht oder kaum ausgeprägt. Dieser Kokonring der zwitterigen Würmer wird jedoch nach der Paarung mit gegenseitiger Befruchtung abgestreift und neu gebildet. Bildet er sich nicht, können die Würmer sich nicht vermehren. Aus den Kokons schlüpft ein oder auch mehrere Würmer. Würmer können mehrere Jahre alt werden und es könnten rein theoretisch aus 10.000 eine Million im Jahr werden. Wenn ihr Futter oder Lebensraum knapp wird oder die äußeren Bedingungen es wegen pH-Wert, fehlender Mineralien, Trockenheit oder falscher Temperaturen nicht zulassen, mehren sich die Würmer natürlich nicht ganz so schnell oder gar nicht.
Wurmsaft und Wurmhumus
Wenn immer wieder Marihuana Abfälle oder sonstige organische Masse verfüttert wird, dann bildet sich laufend Wurmhumus in der Wurmfarmebene. Es wird eine weitere Ebene mit gelochtem Boden darauf gestellt, wo die Fütterung weitergeht, es kann wieder etwas Cocos als Starter gegeben werden. Dann kriechen die Würmer und schlüpfenden Würmer einfach durch die Löcher hoch. Es wird meist mit drei Ebenen gearbeitet. Ist die dritte voll, wird die unterste entnommen, wo keine Würmer oder Wurmkokons mehr drinnen sein sollten, um diese zu leeren. Bereits vorher läuft immer etwas Wurmsaft in die Auffangwanne, die regelmäßig geleert werden soll.
Der Wurmsaft kann 1 zu 10 verdünnt werden, um damit zu gießen. Dünner Wurmsaft kann auch weniger stark verdünnt werden. Der Wurmhumus kann bis zu einem Drittel der Erdmischung betragen, dann muss natürlich zuerst nicht noch mit Wurmsaft gegossen werden. Wie viel Wurmsaft und Wurmhumus der Grower gibt, hängt aber immer auch von der Empfindlichkeit der Pflanzen ab. Wurmsaft und Wurmhumus sind jedoch gerade für empfindliche Pflanzen sehr geeignet, da es sich um hochwertigen und milden Dünger handelt.
Solange organische Masse gegeben wird, die von den Würmern verdaut wird, schrumpft die Masse in der Wurmfarm erheblich. Das gilt auch für Marihuana Abfälle. Es sollte also keine Masse mit richtiger Erde gegeben werden.
Marihuana Abfälle an die Würmer verfüttern
Bei der Ernte bleibt immer etwas über, womit man einfach nichts machen kann oder will. Dieses Pflanzenmaterial riecht und ist wegen der typischen Blätter auffällig. Besser ist es also, diese Marihuana Abfälle dezent verschwinden zu lassen. Die in den Fotos zu sehende Wurmfarm besteht aus einem 20 Liter Eimer auf einem Rollbrett. In den Eimer werden 11 Liter Töpfe gestellt, die aber aufgebockt werden. Damit muss weder der Eimer noch einer der Töpfe kaputt geschnitten werden. Der Eimer wird noch mit einer Folie bespannt, die aber zu einer Stelle von der Kante weg geschnitten und mit Reparaturband fixiert wird.
Die Löcher des untersten Topfes werden mit etwas Schaumstoff oder Steinwolle abgedichtet, damit das Wasser, nicht aber die Würmer rauskommen. Man kann alle Töpfe entnehmen und den Wurmsaft raus kippen. Mit noch größeren Modellen ginge das wegen des Gewichtes nicht, weswegen ein Abflusshahn eingebaut wird. Bislang funktioniert diese erste Wurmfarm auch ohne Marihuana Abfälle nach 3,5 Monaten gut, auch wenn sie kippen wollte und gerettet werden musste. Wie das geht, findet ihr unter „Kippende Wurmfarm retten“.