In der Marihuana Blüte sollte immer so gegossen werden, dass keine Staunässe entsteht. Gute klimatische Bedingungen sind auch im Boden genau einzuhalten. Richtig gießen wird also vorausgesetzt, damit Feuchtigkeit und zugleich Luft im Boden enthalten sind.
Marihuana ist keine Sumpf- oder Wüstenpflanze
Wenn die Pflanzen zur Vermeidung von Trockenheit wenigstens alle zwei Tage gegossen werden müssen, dann können sie auch nass gegossen werden. Sie werden dann das überschüssige Wasser schnell aufsaugen und die lebenswichtige Luft kann in den Boden nachströmen. Wenn aber nur alle drei oder vier Tage gegossen werden muss, dann wurde das Wurzelvolumen eher groß bemessen und man sollte die Pflanzen beim nächsten Mal entweder in kleinere Töpfe stellen oder diese größer heranziehen.
Hier darf jetzt auf keinen Fall bis zur Staunässe gegossen werden, da diese die Pflanzen über mehrere Tage ausbremsen wird. Bis zu dem passenden Punkt richtig gießen ist jedoch schwerer, als wenn die Pflanzen einfach das Wasser so schnell aufsaugen, dass es nicht zur störenden Staunässe kommt. Damit die Pflanzen noch viel Wasser ziehen werden, sollte Indoor eher zum Beleuchtungsbeginn und nicht zum Beleuchtungsende gegossen werden.
Warmer oder kalter Growraum?
Der vorherige Abschnitt schildert allerdings die Beobachtungen aus einer Gegebenheit, die eher zu warm war. In einem kalten Keller wird es normal sein, dass seltener oder weniger gegossen werden muss. Aber auch hier sollen die Pflanzen nicht länger als einen Tag benötigen, um den Topf etwas leichter werden zu lassen, damit die tödliche Staunässe nicht eintritt. Diese ist für ein paar Stunden nämlich fast harmlos und wird erst über die lange Zeitdauer, in der sie die Wurzelatmung unterbindet, sehr beeinträchtigend.
Wenn die Staunässe möglicherweise eintritt, dann ist mit weniger Wasser feucht und nicht nass zu gießen. Sollten auch nur die Wurzelspitzen in einer Wasserpfütze für längere Zeit in Staunässe stehen, dann werden die Pflanzen ihre Arbeit einstellen oder sogar eingehen. Die Erträge werden eher mäßig ausfallen oder ausbleiben.
Wer nur alle zwei Tage auf Erde gießen muss, der sollte die Töpfe anheben und nur die leichter werdenden gießen. Ansonsten sollte weniger und die bei Nässe schweren Töpfe gar nicht gegossen werden. Je nach Erde kann diese oberflächlich trocken aussehen, aber im Innern noch nass sein, weswegen man nicht schauen, sondern anheben sollte. Es sind also nicht alle Töpfe jeden Tag gleich zu gießen, da jede Pflanze unterschiedlich viel Wasser zieht. Mit dem Anheben der Töpfe wird richtig gießen allerdings für jeden möglich.
Beim hydroponischen Anbau muss vieles beachtet werden
Wer hydroponisch arbeitet, der wird natürlich mit einem Bewässerungssystem verteilt über den Tag bewässern, in des Tages und nicht nachts. Richtig gießen funktioniert hier nach anderen Kriterien als auf Erde. Hydroponische Wuchsmedien sind so beschaffen, dass sie nass gegossen werden und keine Staunässe entsteht. Es wird sogar 5 bis 10 Mal täglich insgesamt ca. 20 % mehr gegossen, als die Pflanzen benötigen, damit das Restwasser durch die Matten fließt und alte Nährstoffe wegspült.
Auf CoGr Matten wird genau wie für Steinwollmatten empfohlen, verteilt über den Tag immer ein wenig zu wässern. So wurde es gemacht und es musste dann festgestellt werden, dass sich an einigen Pflanzen in der Wuchsphase der Blüte Wurzelfäulnis wegen Staunässe bildete. Somit wurde nur noch zu Beleuchtungsbeginn und nach acht Stunden gewässert. Schon konnte dieses Problem weitgehend behoben werden. Zu Ertragseinbußen ist es nicht mehr gekommen, aber die Staunässe hätte zu Ertragseinbußen geführt.
Richtig gießen – Grundregeln
Die Wurzelspitzen dürfen nie lange in einer Pfütze stehen. Der Boden muss neben Wasser auch Luft enthalten oder nach dem Gießen schnell etwas trockener werden, um die Luft nachströmen zu lassen. Das Wasser soll nicht kalt oder warm sein, beim richtig gießen soll die Wassertemperatur bei ca. 21° Celsius liegen. Das Wasser muss sich natürlich zum Gießen eignen. Es sollte in den ersten Stunden der Beleuchtung und nicht zur Nachtphase gegossen werden. Es soll nicht gewartet werden, bis die Pflanzen bereits vor Trockenheit die Blätter hängen lassen. Wird die Erde trockener, soll schon wieder gegossen werden. Ist diese doch einmal richtig trocken, wird erst etwas und eine Stunde später etwas mehr gegossen. Trockene Erde saugt nicht und muss erst etwas angefeuchtet werden, damit nicht das ganze Wasser durchläuft. Das wären schon die wichtigsten Grundregeln zum richtig gießen.
Wichtig ist auch beim hydroponischen Anbau, dass das Wurzelmedium feucht, aber nicht zu nass ist. Sollte es zu nass sein, dann muss in der Hydroponik seltener und dafür mehr gewässert werden, obwohl man in der Theorie gar nicht oft genug wässern kann. Staunässe kann möglicherweise auch auf besonders kompakten Steinwollmatten auftreten und kann auch hier dadurch vermieden werden, dass nur einmal oder bei Steinwolle besser zweimal am Tag gewässert wird. Größere Pflanzen mit höherem Wasserbedarf sind natürlich auf den gleich großen Matten weniger betroffen als die noch kleinen in der Wuchsphase der Blüte.
Teils muss man eben nicht einfach die To-do-Liste abarbeiten, sondern für sich selbst anpassen, um entscheidende klimatische Bedingungen wirklich erfüllen zu können. Denn jeder Blüteraum ist anders, selbst wenn er baugleich zum anderen ist!
Fotoinfos
Titelfoto:
Hier kann bei warmem Wetter mit einer sehr hohen Verdunstung gerechnet werden. Damit werden sich die Nährsalze anreichern und eine Überdüngung kann schneller eintreten. Es handelt sich nur um Messepflanzen. Die Bodenwanne ist viel zu flach, als dass die Pflanzen genügend wurzeln könnten. Auch mit tieferem Boden sollte dieser offene und schnell trocknende Boden noch mit einer passenden Folie großflächig abgedeckt werden. Bei einem schweren und zur Staunässe neigenden Boden wäre das hingegen kontraproduktiv.
Foto im Artikel:
Richtig gießen bedeutet, dass die Pflanzen Feuchtigkeit und Luft im Boden oder bei den Wurzeln finden. Es muss zugleich der pH-Wert im Gießwasser und im Boden passen. Die Temperaturen müssen ebenfalls stimmen. Die Wurzeln dürfen nicht viel zu wenigen oder viel zu vielen Nährstoffen ausgesetzt werden.
Hier scheint alles zu passen. Die Pflanzen sehen gesund aus und der Boden ist am Rand sogar trocken und nur zur Mitte feucht. Damit wird der Boden im Innern vermutlich genau passend feucht sein.