Die Wurmfarm soll täglich oder mehrfach in der Woche mit frischer oder eingeweichter organischer Masse gefüttert werden. Ist das viel Arbeit? In der Anfangszeit schon, da jeder erst einmal neugierig ist und sehen will, wie es seinen Würmern ergeht. Sobald sich die Routine einstellt, ist es jedoch nicht wirklich mit Arbeit verbunden. Ob man den Großteil vom Bio- und einen Teil vom Gartenabfall in die Wurmfarm gibt oder spätestens nach zwei Tagen zur Biotonne bringt, der Aufwand ist ohnehin vorhanden.
Die Wurmfarm im Alltag wird also nach einer gewissen Zeit langweilig. Man sammelt immer alles Verwertbare und wirft es einmal am Tag rein. Wenn es gerade zu viel wird, legt man das, was schnell trocknet, erst einmal zur Seite. So wäre es mit den Marihuana Abfällen, dass man diese selten, dann aber in Massen hat. Wer bereits die Tage zuvor wenig füttert, kann direkt das ganze Kleinzeug in die Wurmfarm geben und den Rest erst einmal trocknen. Man kann sich allerdings auch eine größere Wurmfarm zulegen oder eine eigene aus gelochten Zementkübeln in einem nicht gelochten aufgebockten Zementkübel mit Ablaufhahn bauen. Wer mit Cocos anbaut und diesen gründlich spült, kann ihn immerhin ebenfalls verfüttern, um Wurmsaft und Wurmhumus zum Düngen zu erhalten.
Ist das Futter mal unausgewogen, dann wird eben geschaut, wie man alles etwas „runder“ gestaltet. Weiterhin soll es feste Termine geben, wo man sich seine Wurmfarm doch einmal genauer betrachtet, um Probleme schnell zu erkennen. Über die „Kippende Wurmfarm retten“ wurde bereits berichtet. Warum eigentlich? Weil man doch „Marihuana Abfälle an die Wurmfarm verfüttern“ kann, so der erste Titel der Serie.
Die Wurmfarm im Betrieb
Die Wurmfarm soll wöchentlich genauer geprüft werden. Mit einem Stab aus Weichholz wird vorsichtig alles zu einer Seite gescharrt, um keine Würmer oder Kokons zu verletzen. Man geht teils bis zur Schicht vom fertigen Wurmhumus runter, um die Würmer zu finden. Je nach Lust und Laune sind diese auch mal nicht in den oberen Schichten. Wenn alles o. k. ist, kann noch verteilt über den Tag gespült werden, wenn zu wenig Wurmsaft entsteht und 14 Tage um sind. Es werden dann die pH-Werte mit Teststreifen oder einem Messgerät geprüft. Abschließend wird etwas Mineralmix für Würmer und etwas Sand gegeben.
Für eine normal große Wurmfarm für einen Zweipersonenhaushalt wären es ca. 40 Gramm Mineralmix und ein Teelöffel Sand. Das mischt man vorsichtig unter die oberste Schicht, die noch kein Wurmhumus ist. Diese Schicht soll viel Sauerstoff erhalten, damit die Bodenorganismen alles schnell zersetzen, womit die Würmer es vertilgen und verdauen können. In dieser oberen Schicht schimmelt es mal oder es ist so pappig, dass eben keine Luft herankommt.
In der eigenen Wurmfarm ist diese Schicht schon ca. 8 cm stark und teils gut zersetzt. Der Rooibos Tee neigt leider etwas zum Schimmel, womit sich Klumpen mit weißem Schimmelüberzug bilden. Das ist nicht mal schlimm, wenn es denn alle paar Tage verrührt, untergehoben und mit weiterem Material bedeckt wird. Jetzt würde man meinen, dass in dieser ca. 8 cm starken Schicht nicht mehr eine aerobe, sondern eine anaerobe Zersetzung abläuft, da der Sauerstoff knapp wird. Das würde man aber am Geruch bemerken, in dieser Situation war dieser nicht da. Ansonsten muss man vorsichtig werden, da eine anaerobe Zersetzung bedenkliche Stoffe erzeugt, womit im schlimmsten Fall die ganze Wurmfarm kippen kann. Eine andere Fütterung und alle zwei Tage rühren oder auch ganz zu Beginn spülen wäre angebracht. Es soll in jedem Fall der pH-Wert geprüft und gegebenenfalls angepasst werden.
Jeden Tag die Wurmfarm mit einem Blick zu prüfen und weiteren organischen Abfall darauf zu werfen ist also nicht viel Arbeit. Es einmal in der Woche genauer zu nehmen oder bei fehlendem Wurmsaft alle 14 Tage etwas Wasser durchzuspülen bliebe jedoch notwendig.
Die ganze Artikelserie zur Wurmfarm:
Marihuana Abfälle an die Wurmfarm verfüttern
Mulchen im Outdoor Marihuana Garten
Balkonkübel-Wurmfarm durch Mulchen
Ein Produkttest zum Wurmhumus:
Duftende Wurmfarm
Eine arbeitende Wurmfarm kann nach arbeitendem Tropenboden duften. Dieser Duft ist in der Luft und setzt sich in tragenden Materialien ab. Das wären z. B. Textilien, Haferflocken, Tee oder ähnliche Dinge, was natürlich nicht Sinn der Sache ist. Trocknende Textilien im gleichen Raum hatten immer einen Geruch, der jedoch verschwand, wenn man sie die letzten zwei Tage an anderer Stelle getrocknet hat.
Würmer in der eigenen Wohnung? Genau das war die erste Frage: Geht das überhaupt? Und die Frage lässt sich inzwischen halt damit beantworten, dass die Wurmfarm nicht wirklich in die Wohnung wie dem Wohnzimmer, dem Bad, der Küche oder dem Schlafzimmer gehört. Sie sollte schon in einem Nebenraum mit Fenster stehen. Man kann sie zur Not natürlich über Winter in einem Arbeitsraum oder dem Badezimmer unterbringen, wenn denn die Handtücher an anderer Stelle gelagert werden.
Im Allgemeinen ist eine duftende Wurmfarm jedoch ein positives Zeichen, eine stinkende Wurmfarm jedoch nicht. Hier wäre eine anaerobe Zersetzung naheliegend, die umgehend wieder zu einer aeroben zu ändern wäre.
Urlaub?
Jeder fährt mal ein paar Tage weg und viele haben keine Urlaubsvertretung. Dann werden am letzten Tag die Reste von Obst und Gemüse weg gelassen, um Papier und Karton sowie auch Cocos zu geben. Würmer lieben Cocos, wenn dieser keine Salze, keinen Dünger und keine anderen Giftstoffe enthält. Die Würmer können von diesen Materialien eine ganze Ladung erhalten, Cocos wird nicht schimmeln. Das ginge aber auch nur für rund zwei Wochen, bis dann doch jemand kommen müsste, um ebenfalls solch eine Ration zu füttern.
Alle zwei Wochen müsste doch gefüttert werden sowie die Würmer nicht ewig lange von Zeitungen, Karton und Cocos leben werden. Aber genau diese Rationen können vorbereitet und mit dem nötigen Mineralmix für Würmer vermischt werden, damit zur Fütterung nur noch alles eingeweicht werden muss.
Die Urlaubsvertretung soll die Wurmfarm auch spülen, wenn kein Wurmsaft gebildet wird. Ansonsten muss dieser abgezapft werden, damit er nicht zu hoch zurückstaut. Sollte man befürchten, dass die Wurmfarm kippt, dann soll die Urlaubsvertretung diese halt im Garten auswildern. Es sind zwar nur Würmer, sie einfach verenden zu lassen, wäre dennoch zu vermeiden.
Das Fazit zur Wurmfarm
Wichtig wäre, dass man die Wurmfarm räumlich vom Marihuana-Anbau trennt, da entweder mit dem Futter oder auch ansonsten Getier und Krankheiten von der Wurmfarm zur Pflanzung überspringen könnten. In der eigenen Wurmfarm schien es zwischenzeitlich auch Kellerasseln und Tausendfüßler zu geben sowie es die kleinen Fruchtfliegen noch immer gibt. Wegen der Fliegen wurde eine Insektenfalle mit UV Licht in dem Raum integriert, damit sie möglichst nicht bis in den Wohnraum zurückschlagen. Bislang ist also abgesehen der in der Serie geschilderten und bereits gelösten Probleme alles satt im grünen Bereich.
Es wird ein Großteil vom Biomüll vertilgt und man braucht kaum noch zur Biomülltonne. Zum anderen entstehen mit dem Wurmsaft und dem Wurmhumus Dünger für den Balkon. Weiterhin macht es auch Spaß, die Wurmfarm zu betreiben. Wird das aber einmal zum Alltag, dann ist es nicht mehr viel Arbeit.