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Viele Sträucher oder Bäume profitieren maßgeblich, wenn sie gestutzt werden. Einem Kirschbaum sollte man in seiner Entwicklung sogar nach einigen Jahren die Triebspitze nehmen, da er dann mehr tragen wird. Bei einem Birnbaum sollte man das hingegen in keinem Fall machen. Bei Buchen wachsen Bäume, aber werden sie dicht gesetzt und laufend beschnitten, wächst eine Buchenhecke.
Ist es für Hanfpflanzen überhaupt notwendig, sie zu beschneiden?
Hanfpflanzen beschneiden hilft, damit sie nach Wunsch „funktionieren“, in der Regel werden jedoch mehrjährige Pflanzen beschnitten, denn Cannabis ist einjährig. Sollte man Hanfpflanzen beschneiden? Dieses kommt immer ganz auf die Situation an. Wächst die Pflanze nicht nach Wunsch und durch Beschneiden würde sie es tun? Dann sollte sie beschnitten werden. In vielen Fällen ist dieses nicht notwendig.
Es gibt Grower (vielleicht heute nicht mehr viele), die erklären, dass man der Pflanze, nachdem sie Blüten gebildet habe, die Spitze nehmen müsse. Diese schüttet Botenstoffe aus, die ein weiteres Wachstum abbremsen und schneidet man diese Spitze, wächst die Pflanze erheblich länger weiter.
Sobald die Marihuanapflanze mit der Blüte beginnt, wächst sie in der Regel mit einem rasanten Tempo. Bilden sich nach drei Wochen Blütenknospen, schütten diese wirklich Botenstoffe aus, mit denen die Pflanze ihr Höhenwachstum einstellt. Sie bildet aber noch weit mehr Blätter und die Blüten werden immer dicker, mit diesem Effekt wachsen die Pflanzen in die Breite. Wird die Top-Blüte abgetrennt, sind jedoch immer noch genügend Blüten an der Pflanze, die weiterhin das Höhenwachstum bremsen werden.
Andere Theorien besagen, man könne die Pflanze in der Phase mit kleinen Blütenknollen mehrfach für ein paar Minuten auf den Kopf stellen und dieses habe positive Effekte. Die Hanfpflanze wird immer noch erforscht und gewiss wird der Sinn einiger Praktiken wissenschaftlich belegt oder widerlegt werden. Fakt ist jedoch, dass kommerzielle Grower all das nicht machen und dieses lässt darauf schließen, dass man sich in der Regel mehr Arbeit als Nutzen davon versprechen kann, es gar nichts bringt oder sogar schaden würde. Sollte eine Praktik mit der einen Hanfpflanze positive Effekte haben, kann dieses nicht immer auf alle anderen Strains verallgemeinert werden.
Hanfpflanzen beschneiden: Wann und warum?
Es wird kaum einen erfahrenen Grower geben, der seinen Blüteraum mit neuen Stecklingen oder Setzlingen nicht irgendwann einmal grundlegend falsch bestückt hat. Ein Problem ist, dass sich die Fläche nicht begrünt, da die Pflanzen nicht genügend wachsen.
Wer die Möglichkeit hat, sollte alle Pflanzen zusammen schieben und einige Leuchtquellen abschalten – Strom sparen ist billiger und ökologischer! Das andere Problem ist, dass die Pflanzen zu hoch werden oder einander zuwuchern. Werden sie zu hoch, sollten sie zur Not auch in der Blüte beschnitten werden, wenn man sie nicht runter binden kann. Wuchern sie sich zu, sollten etliche Triebe einfach weggeschnitten werden und das möglichst rechtzeitig.
Wenn alles zuwuchert, wird die Erntearbeit länger dauern und weniger Ertrag bringen. Das gilt im Übrigen auch für Outdoor Grower. Wächst der Hanf höher als der Mais, ist das Risiko eines Totalausfalls natürlich weit höher. Auf diese Weise Hanfpflanzen beschneiden ist eine Verzweiflungstat, auf die man gerne verzichten würde. Aber wer den Hanf in diesen Situationen beschneidet, kann sich dadurch einiges retten.
Ein weiterer Grund, die Hanfpflanze zu beschneiden, wäre der, dass nicht die Triebe, sondern Blätter entfernt werden. Wer mit einem See of Green arbeitet, hat in den unteren Blattebenen häufig so wenig Licht, dass die Blätter blass werden und sogar welken. Das könnte Schimmel und Schädlingsbefall begünstigen. Diese ohnehin unwichtig gewordenen Blätter zu entfernen, ist in keinem Fall verkehrt. Viele Grower entfernen diese unteren Blätter auch ansonsten, da sie erklären, sie würden den Pflanzen Kraft rauben. In der letzten oder den letzten zwei Blütewochen können auch alle sonstigen großen Blätter entfernt werden, damit die Blüten mit ihren Blütenblättern alles Licht für sich haben.
Man kann sie jedoch auch einfach an den Pflanzen lassen. Man kann vieles, muss es aber nicht, das ist Marihuana Growing!
In der Vorblüte Hanfpflanzen beschneiden
Viele Grower kennen ihre Hanfpflanzen sehr genau, da sie immer die gleiche homogene Saat verwenden oder mit Stecklingen arbeiten. Wächst eine ansonsten gute Pflanze einfach wie eine Maispflanze, müssten 16 bis 25 von ihnen auf einen m² gestellt werden, um diesen optimal zu begrünen. Werden der Jungpflanze jedoch zweimal die Spitze genommen, sodass aber untere Triebe sich entwickeln können, wächst die Pflanze in der Regel mit 3 bis 5 Haupttrieben. (Beim Hanfpflanzen beschneiden müssen somit die sogenannten Internodien als Seitentriebansätze stehen bleiben.)
Auch wenn solch eine Marihuanapflanze komplett ohne Seitentriebe wachsen würde, wird sie auf diese Weise mit neun kleinen Büschen den m² mehr als nur begrünen. (Angenommene Wuchshöhen von bis 100 cm.) Eine wirklich buschig wachsende Genetik würde ohne Beschneiden den m² sogar mit nur 4 Pflanzen füllen. Es gibt hier jedoch Exemplare, die man beschneiden sollte, um sei ein wenig zu lichten. Die passende Anzahl kräftiger Triebe wird die besten Ergebnisse in Qualität und Quantität bringen.
Mutterpflanzen beschneiden
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Mutterpflanzen zu beschneiden. Viele denken, man lässt sie 1,5 bis 2 Meter hochwachsen und nimmt dann über Jahre laufend neue Stecklinge. Das würde gehen, aber es geht auch anders, es kommt immer auch auf den Strain an, was genau alles geht: Die zurückgebliebenen Setzlinge oder Stecklinge wachsen auf 30 bis 40 cm hoch, um dann die Triebspitze zu nehmen. Aber es wird darauf geachtet, dass die Pflanze neu austreiben kann, die Triebe werden deswegen über den Internodien geschnitten. Diese nachwachsenden Triebe werden 14 bis 21 Tage später wieder genommen, sodass erneut Triebe nachwachsen können. Es werden weit mehr Mutterpflanzen benötigt, diese bleiben jedoch kleiner und lassen sich selbst mit Leuchtstoffröhren kultivieren.
Es ist sozusagen immer eine Ebene, die wieder runtergeschnitten wird, aber die Triebe werden nicht aus der ganzen Höhe der Pflanze geschnitten. Dieses liegt auch daran, dass die Pflanze nur nach oben wächst und unten nichts mehr neu austreiben wird. Profi Stecklingsgärtner kombinieren beide Techniken. Sie ziehen die Mutterpflanzen so, dass sie in ihrer Entwicklung von 50 cm bis 200 cm Höhe immer wieder geerntet werden können und das nicht nur auf der oberen Ebene.
Wer nur alle 2 Monate Stecklinge benötigt, sollte die Mutterpflanzen dennoch alle paar Wochen lichten. In jedem Fall: Mit jedem neuen Verzweigen im Geäst wird der Wuchssaft behindert und selbst mit genügendem Licht wird auch der beste Grower seine Mutterpflanze nicht ewig wirtschaftlich nutzen können. Bei starker Verzweigung werden die Pflanzen nicht nur immer höher, die Stecklinge werden ab einem gewissen Punkt auch schwächer.
Fazit
Die Erfahrung macht den Unterschied. Auch wer die Theorie beherrscht, wird niemals das Können entwickeln, wie derjenige, der dieses Wissen wirklich mit Erfahrung kombinieren kann.